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NFL: Das Power Ranking vor Week 2

Wer hat mir mit seiner Week-1-Performance den Kopf verdreht - und welcher Bauchfleck wird mit einem saftigen Platzverlust bestraft?

NFL: Das Power Ranking vor Week 2

Week 1 der neuen NFL-Regular-Season ist "in the books".

Die erste Woche NFL-Football hatte wieder einiges zu bieten: Ein phänomenales Shootout in Buffalo, ein überraschend deutlicher Auftaktsieg für Bernhard Raimanns Colts, eine Niederlage für die Kansas City Chiefs (und die gibt es ja bekanntlich nicht oft...).

All diese Ereignisse finden natürlich Berücksichtigung in meinem wöchentlichen Power Ranking der 32 NFL-Teams. Aus Zeitgründen werden abermals nur die (meiner Meinung nach) aktuell zehn besten Teams textlich untermalt. 

Die Rang-Veränderungen der Mannschaften beziehen sich auf das Power Ranking der Vorwoche.

Das Power Ranking vor dem Saisonstart >>>


32. New Orleans Saints (=)
31. New York Giants (-2)
30. Carolina Panthers (-5)
29. New England Patriots (-3)
28. Miami Dolphins (-9)
27. Tennessee Titans (+4)
26. Cleveland Browns (+2)
25. New York Jets (+6)
24. Dallas Cowboys (+1)
23. Las Vegas Raiders (=)
22. Seattle Seahawks (=)
21. Indianapolis Colts (+6)
20. Arizona Cardinals (+1)
19. Atlanta Falcons (-1)
18. Chicago Bears (-1)
17. Houston Texans (-5)
16. Jacksonville Jaguars (+4)
15. Pittsburgh Steelers (+1)
14. Cincinnati Bengals (=)
13. Denver Broncos (-2)
12. Minnesota Vikings (+3)
11. San Francisco 49ers (-1)

Detroit Lions (0-1)

Der Abgang von Offensive Coordinator Ben Johnson scheint den Lions doch mehr wehzutun als erwartet. Die 13:27-Niederlage in Green Bay war so ziemlich der blasseste Auftritt der Lions-Offense seit Jahren. Das Laufspiel kam überhaupt nicht zur Geltung, doch auch im Passspiel fehlte Detroit jegliche Aggresivität. Playcaller John Morton hat noch einen weiten Weg zu gehen.

Auf Defense-Seite hatte man Pech, dass die vermeintliche Interception von Brian Branch nicht zählte und Alex Anzalone ein weiterer möglicher Pick durch die Finger flutschte. Schwer zu sagen, ob diese Turnover einen Unterschied gemacht hätten. Alles in allem kam allerdings auch von der Defense eindeutig zu wenig - das gilt auch für Aidan Hutchinson, der in Spiel eins nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch selbst mit dem Backup-Tackle der Packers seine Probleme hatte.

Feststeht, Detroit braucht eines schnelle Antwort, will man den Anschluss innerhalb der NFC North nicht verlieren. Es folgt ein toughes Divisionspiel gegen Chicago, ehe man nach Baltimore muss.

Tampa Bay Buccaneers (1-0)

Es war vielleicht nicht die souveränste Darbietung der Buccaneers in Atlanta, zieht man allerdings in Betracht, dass vergangene Saison beide Partien gegen die Falcons verloren gingen, kann man mit einem dreckigen 23:20-Auswärtssieg gegen den vermeintlich stärksten Gegner der eigenen Division mehr als gut leben.

Neo-Offensive-Coordinator Josh Grizzard hatte einen ordentlichen, aber ausbaufähigen ersten Arbeitstag als Playcaller - selbes gilt für Baker Mayfield, der zumindest turnoverfreien Football spielte und dann ablieferte, als es darauf ankam. Rookie-Wide-Receiver Emeka Egbuka glänzte mit zwei Touchdowns und bewies, dass die Bucs auch ohne die verletzen Chris Godwin und Jalen McMillan über die Runden kommen können. Oh, und Center Graham Barton spielte am Sonntag plötzlich Left Tackle statt dem verletzten Tristan Wirfs und erledigte seine Sache vorbildlich.

Washington Commanders (1-0)

Eigentlich war der Auftritt der Commanders um einiges dominanter, als der 21:6-Sieg auf dem Scoreboard vermuten lässt. Viele entbehrliche Strafen hielten die New York Giants jedoch unnötig lange im Spiel.

Zumindest von Turnovern hielten sich Jayden Daniels und Co. erfolgreich fern, weshalb man auch nie wirklich in Gefahr geriet, das Spiel herzuschenken. Das und die gute Defense-Leistung der Commanders, die keinen einzigen Touchdown zuließen.

Erfreulich waren auch die ersten Regular-Season-Auftritte im Commanders-Trikot von Deebo Samuel und Siebtrunden-Rookie Jacory Croskey-Merritt, die sich den Heimfans in Landover mit jeweils einem Touchdown vorstellten.

Mit den Green Bay Packers wartet nun allerdings der erste richtige Härtetest.

Los Angeles Rams (1-0)

Als Rams-Fan darf man sich nach dem knappen 14:9-Auftaktsieg über die Houston Texans vor allem über die Leistung der eigenen Defense freuen, die keinen einzigen Touchdown zuließ und C.J. Stroud bei unglaublichen 41,2 Prozent seiner Dropbacks aktiv unter Druck setzen konnte und wichtige Takeaways erwzang.

Offensiv war viel Quälerei dabei, obwohl man Matthew Stafford zu Gute halten muss, dass er ablieferte, als es drauf ankam. Wichtig war vor allem auch, dass sein Rücken standhielt. Und solange Puka Nacua zehn Bälle für 130 Yards fängt und auch Davante Adams gut integriert scheint, besteht in Los Angeles eigentlich wenig Grund zur Sorge – zumal man es im weiteren Saisonverlauf wohl nicht mehr so oft mit derart starken Defenses, wie jener der Texans, zu tun bekommen wird.

Los Angeles Chargers (1-0)

Die Chargers starteten mit einem echten Statement-Win in die neue Saison. Erstmals seit 2021 durften Justin Herbert und Co. über einen Sieg gegen die Kansas City Chiefs – das Team, das die AFC West seit Jahren nach Belieben dominiert - jubeln. Und nicht nur das: Es war sogar mehr als verdient.

Die Truppe von Jim Harbaugh überraschte Kansas City in Sao Paulo mit einer pass-heavy Offensiv-Ausrichtung, selbst gegen Ende des Spiels blieb Offensive Coordinator Greg Roman seiner Linie treu und beeindruckte mit aggressivem Playcalling. Justin Herbert setzte dieses eiskalt um, die Folge waren 318 Passing Yards und drei Touchdowns.

Siege innerhalb der Division sind immer süß, gegen die Chiefs schmecken sie jedoch bestimmt noch süßer. Es wird interessant zu sehen sein, ob die Chargers Kansas City heuer vielleicht tatsächlich Rang eins in der AFC West streitig machen können.

Kansas City Chiefs (0-1)

Aktuell bleiben die Chiefs aber noch vor den Chargers in diesem Ranking. Einfach weil es die Chiefs sind, und wir in den letzten Jahren einfach zu oft gesehen haben, dass man Patrick Mahomes und Co. nie abschreiben sollte – denn am Ende schaffen sie es so oder so irgendwie ins AFC Championship Game…

Das Eröffnungsspiel dieser Saison bietet jedoch sehr wohl etwas Grund zur Sorge. Da wäre zum Beispiel der lasche Auftritt der Chiefs-Defense, die in den vergangenen Jahren noch der große Trumpf war. Oder natürlich die wacklige Receiver-Situation, nachdem zum einen Rashee Rice nach wie vor einige Wochen gesperrt fehlen wird und auch Xavier Worthy früh im Spiel gegen die Chargers mit einer verletzten Schulter raus musste. Travis Kelce - blieb bis auf seinen Touchdown - ebenfalls blass.

Es kommen schwierige Wochen auf die Chiefs zu: Unter den nächsten drei Gegnern befinden sich Philadelphia und Baltimore.

Green Bay Packers (1-0)

Die Packers haben den Hype rund um den Micah-Parsons-Trade genommen und ihn in einen selbstbewussten Week-1-Auftritt gegen den Divisionsrivalen aus Detroit verwandelt.

Parsons stellte sich den Packers-Fans bei seinem Debüt mit einem Sack und einem QB-Pressure, der in einer Interception von Evan Williams mündete, vor. Unterstützt wurde er von einer rundum starken Defense-Leistung seiner Kollegen, die die Lions bei 13 Punkten hielten.

Auf der anderen Seite des Balles wickelte Jordan Love einen souveränen Arbeitstag mit 16 von 22 angekommenen Pässen und zwei Touchdowns ab – so kann man definitiv in die neue Saison starten.

Bereits Thursday Night wartet mit dem Spiel gegen die Washington Commanders der nächste Gradmesser.

Baltimore Ravens (0-1)

In Baltimore fragen sich wohl viele, wie man dieses Spiel noch verlieren konnte. Im Spiel des Jahres (kann man das nach Week 1 schon sagen?) lieferten sich die Ravens ein wahres Spektakel mit den Buffalo Bills, das letztlich 41:40 zu Gunsten der Bills ausging.

Dabei sah es eigentlich über weite Strecken so aus, als hätte Baltimore alles im Griff: Lamar Jackson und Derrick Henry lieferten beide bärenstarke Performances ab und setzten ein frühes Statement, warum die Ravens die vielleicht beste Offense dieser NFL-Saison haben könnten – ehe ein Fumble von Henry den Bills doch noch die Tür öffnete.

Diese Chance darf man einem Josh Allen einfach nicht geben – vor allem an einem Tag, an dem die Defense bei weitem nicht dasselbe Niveau wie die Offense zeigte und am Ende sogar über 500 Yards zuließ.

Es ist zudem eine Niederlage, die vor allem im Jänner schmerzen könnte - dann, wann es um die Playoff-Setzung geht und Baltimore aufgrund der Niederlage im direkten Duell ein weiteres Mal nach Buffalo reisen muss.

Buffalo Bills (1-0)

So ziemlich alles, was gerade über Baltimore geschrieben wurde, kann man auch auf Buffalo ummünzen.

Die Defense – vielleicht Ed Oliver ausgenommen – erwischte bestimmt nicht den besten Tag, hatte Probleme, die explosive Offense der Ravens im Zaum zu halten. Sich nach so einem Spektakel über die Verteidigung zu ärgern, wirkt aber ohnehin etwas fehl am Platz.

Was in Erinnerung bleibt, ist ein Josh Allen, der abermals seine MVP-Magie auf den Rasen brachte, beinahe für 400 Yards warf, für insgesamt vier Touchdowns sorgte und die Bills trotz eines 15 Punkte-Rückstands im letzten Viertel irgendwie als Sieger über die Ziellinie brachte – und mit Keon Coleman vielleicht seinen neuen Nummer-1-Receiver gefunden hat. Die Tools dazu hat er ja.

In einer Woche, in der die gesamte AFC East, wie auch die Chiefs und Ravens als Verlierer vom Platz gingen, stehen die Bills als ganz klarer Sieger von Week 1 da.

Philadelphia Eagles (1-0)

Auf Platz eins bleibt dennoch (fürs Erste) der amtierende Super-Bowl-Sieger. Zwar lieferten die Eagles zum Saisonauftakt gegen die Dallas Cowboys nicht den erwarteten Blowout-Sieg, von einem Fehlstart kann nach dem 24:20-Erfolg allerdings bei weitem keine Rede sein.

QB Jalen Hurts lieferte eine fehlerlose Leistung ab, machte die richtigen Plays zur richtigen Zeit und brachte seine Mannschaft so in die Position, zu gewinnen. Dennoch war es ein enges Spiel, was auch an einem beherzten Auftritt der Cowboys, und vor allem Dak Prescott, lag.

Die Eagles-Defense war ganz sicher nicht auf demselben Niveau, das sie vergangene Saison hatte - allerdings ist es auch nicht leicht, wenn dein bester Spieler dem gegnerischen Quarterback noch vor dem ersten Spielzug anspuckt und dann aus dem Spiel ausgeschlossen wird. Mal ganz abgesehen davon, dass die Aktion von Jalen Carter einfach nur bodenlos war, muss man ganz klar sagen, dass die Eagles-Abwehr mit einem Jalen Carter, der auch tatsächlich spielt, deutlich stärker sein sollte als in Week 1.

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