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Valentino Rossi tritt am Ende der Saison zurück

Die MotoGP-Legende kehrt der aktiven Laufbahn den Rücken.

Valentino Rossi tritt am Ende der Saison zurück Foto: © getty

Valentino Rossi hat sich entschieden: Die MotoGP-Saison 2021 wird seine letzte.

Die 42-jähige Legende verkündet die Nachricht am Ende der fünfwöchigen Sommerpause, in der er die Entscheidung traf, vor dem Renn-Doppel in Spielberg an den kommenden beiden Wochenenden.

"Il Dottore" fuhr seit 2000 in der "Königsklasse", die in den ersten beiden Jahren noch als 500ccm-Klasse betitelt war, und wurde siebenmal Weltmeister (2001-2005, 2008 und 2009). Er fuhr für die großen Werksteams von Honda (2000-2003), Yamaha (2004-2010 und 2013-2020, 2021 im Satellitenteam Petronas) sowie Ducati (2011-2012).

In bislang 363 Starts feierte er 89 Siege und 199 Podestplätze. Rossi wurde auch in den Klassen 125 ccm (1997) und 250 ccm (1999) Weltmeister.

Er wird der MotoGP allerdings erhalten bleiben: Er steigt mit seinem Team "VR46" als Chef eines Rennstalls ein. Einer der beiden Piloten wird Luca Marini, sein Halbbruder. Außerdem kündigt Rossi bei der Pressekonferenz in Spielberg an, weiter Motorsportler bleiben zu wollen, künftig auf vier Rädern.

Nur mehr Nachzügler gewesen

Zuletzt lief es nicht mehr so richtig beim "Altmeister", der auf seine 26. Saison hin vom Werks- zum Yamaha-Satellitenteam gewechselt ist und seitdem dem Feld hinterher fährt. Nur auf Platz 19 liegt "VR46" nach neun Saisonrennen, sieglos ist Rossi bereits seit Assen 2017.

"Mit Ende der Saison ist Schluss. Es ist ein sehr trauriger Moment, aber ich bedauere nichts", fackelt Rossi bei dem kurzfristig anberaumten Medientermin, der hauptsächlich virtuell verfolgt werden konnte, nicht lange herum und legt die Fakten früh auf den Tisch.

Mit Rossi verliert der Motorrad-Sport, aber wohl auch der gesamte Sport weltweit, eine seiner Lichtgestalten. Praktisch jedes Kind kennt Rossi und dessen Spitznamen "Il Dottore". Der gelbe "VR46"-Aufkleber ist weltweit auf vielen Autos und Motorrädern zu sehen.

In Österreich schließt sich ein Kreis

1996 hat Rossi seine ersten Rennen bestritten und als Fahrer der 125er-Klasse in Österreich als Dritter auch sein erstes Podium geholt. So gesehen passte der Ort der Rücktritts-Bekanntgabe gut. Mit Valencia am 14. November ist für "Vale" dann Schluss.

Er wolle künftig vermehrt Autorennen fahren, erzählt Rossi in Spielberg. Vater Graziano, von dem Rossi die Startnummer 46 übernommen hat, hatte den Junior ins Kart gesteckt, weil ihm der Motorradsport zu gefährlich war. Es kam trotzdem anders. "Ich habe aber meine ganze Karriere immer auch versucht, meine Skills in Autos zu verbessern, um bereit zu sein", sagt Rossi, der auch Formel-1-Tests im Ferrari und Mercedes absolviert hat.

Welche Autorennen er künftig bestreiten wolle und ob da auch Le Mans dabei sei, könne er derzeit nicht sagen, erklärt Rossi. "Ich muss schauen, was sich ausgeht. Aber es gibt so viele Rennen weltweit, da wird sich etwas für mich finden."

Rossi hat dem Motorrad-Sport vermutlich den entscheidenden Anstoß gegeben, mittlerweile ist die MotoGP eine der boomendsten Rennserien der Welt. Der Italiener hat auch in Italien einen Mega-Hype ausgelöst. "Vermutlich habe ich ein bisschen was ausgelöst wie Alberto Tomba im Ski", sagt Rossi lachend.

Rossi wird der WM zumindest als Teamchef erhalten bleiben. Was er vermissen werde, sei das Leben eines Athleten. "Am meisten, ein MotoGP-Motorrad zu fahren."

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