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Joan Mir kann seinen ersten WM-Titel fixieren

Dem 23-jährigen Mallorquiner reicht ein Podestplatz in Valencia zur WM-Krone:

Joan Mir kann seinen ersten WM-Titel fixieren Foto: © getty

Joan Mir trennt ein Podestplatz beim zweiten MotoGP-Rennen in Valencia (Sonntag, 14:00 Uhr auf ServusTV) vom ganz großen Triumph - dem WM-Titel.

Nach seinem Rennsieg am vergangenen Wochenende, seinem ersten Triumph in der Königsklasse überhaupt, beträgt der Vorsprung des Suzuki-Piloten auf die restliche Konkurrenz 37 Punkte, bei noch zwei ausstehenden Grand-Prixs.

Den Titel will der Mallorquiner bereits dieses Wochenende perfekt machen und nicht erst eine Woche später in Portimao, Portugal. "Um ehrlich zu sein, ich will es hier beenden", sagt Mir in Valencia. "Ich mag es nicht, meine Hausaufgaben erst im letzten Moment zu erledigen."

 

Schwieriger Saisonstart

Dabei hatte der Außenseiter, der seine zweite Saison in der MotoGP bestreitet, in einer wegen Corona ungewöhnlichen Saison selbst mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. In zwei der ersten drei Rennen kam er nicht ins Ziel.

Erst Mitte August in Spielberg holte Mir seinen ersten Podestplatz. Von den vergangenen sieben Rennen beendete er aber sechs unter den ersten drei. Mit seinem Premierensieg vergangenen Sonntag ebnete er sich den Weg zur WM-Krone.

"Bis zum jüngsten Rennen hat es keinen klaren Favoriten gegeben. Aber jetzt gibt es einen", meint Mir. Die Verfolger Fabio Quartararo und Maverick Vinales (beide Yamaha) sowie Teamkollege Alex Rins sind mittlerweile auf gröbere Probleme oder Patzer des WM-Leaders angewiesen.

Kenny Roberts Jr. letzter Suzuki-Weltmeister

Mir wäre der erste Suzuki-Weltmeister seit dem US-Amerikaner Kenny Roberts jr. im Jahr 2000. "Um ehrlich zu sein, das war nichts, das ich zu Beginn der Saison erwartet hätte", gestand der Überraschungsmann. "Ich wollte lernen und mich herantasten. Aber jetzt ist es etwas ganz anderes. Wir waren sehr konstant und schnell auf allen Strecken."  Und das in jeder Session - ob Freies Training, Qualifying oder Rennen.

Die Saison war von Corona geschrumpft und auf Rennen in Europa reduziert worden. Bereits bei einem chaotischen Auftakt Mitte Juli in Jerez zog sich Serienweltmeister Marc Marquez einen Armbruch zu, der ihn letztlich die gesamte Saison kostete. Die Karten waren neu gemischt.

Erst führte der Franzose Quartararo das Feld an, in der zweiten Saisonhälfte kam Mir aber so richtig auf. "Es war ziemlich schwierig, weil man sich auf eine solche Saison nicht vorbereiten kann", sagte der Spanier. "Es war wie ein Sprintrennen, in dem man keinen Fehler machen darf."

 

"Habe das Manöver sehr genossen"

Mir hatte 2017 die Moto3-WM für sich entschieden. Nach einem Jahr in der Moto2-Kategorie wechselte er 2019 in die Königsklasse. Dort reichte es im Vorjahr nur zu WM-Rang zwölf. Suzuki gelang allerdings ein großer Schritt nach vorne. Und auch Mir hat sich einen Namen gemacht.

Mitte September in Misano presste er sich in der letzten Runde an seinem Jugendidol Valentino Rossi vorbei und holte Platz drei. Seither hat er nicht mehr zurückgeblickt. "Es war ein spezielles Podest, ich habe das Manöver sehr genossen."

In den Freitagstrainings für den Grand Prix in Valencia sollte es allerdings noch nicht rund laufen - im zweiten freien Training rutscht Mir in der gefürchteten Kurve 4 über das Vorderrad weg. Der Spanier beendet den Trainingstag auf dem 12. Platz und muss am morgigen Qualifyingstag womöglich durch Q1 gehen. Am Sonntag will sich Mir dann aber die WM-Krone greifen.

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