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Weltmeister Norris als Wachablöse vor der Saison des Ungewissen

Der Brite hat die Dominanz von Max Verstappen in der Formel 1 durchbrochen. Trotzdem herrscht vor dem kommenden Jahr, ob der Regeländerungen, bei allen Beteiligten große Unsicherheit.

Weltmeister Norris als Wachablöse vor der Saison des Ungewissen Foto: © GETTY

Nach den Dominanz-Jahren von Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Max Verstappen gibt es wieder einmal einen neuen Formel-1-Weltmeister.

Genanntes Trio hatte seit 2010 bis zum Vorjahr 14 von 15 Fahrertiteln eingeheimst, einzig Nico Rosberg 2016 pfuschte da dazwischen.

Ob dem siebenfachen Weltmeister Hamilton und den je vierfachen Champions Vettel und Verstappen mit Lando Norris ein weiterer Serientitelträger nachgefolgt ist, liegt freilich nicht nur in den Händen des Briten.

Alles zurück auf Null

Mit der Zieldurchfahrt am Sonntag in Abu Dhabi wurde alles wieder auf Null gestellt.

Die massive Regelreform mit großen aerodynamischen Neuerungen sowie starken Veränderungen im Bereich der Hybridmotoren und bei den Kraftstoffen kann alles auf den Kopf stellen. Keiner weiß, wer den großen Coup landet.

Es ist wie 2014, als die bis dato letzte große Reform stattgefunden und Mercedes seine Überlegenheit mit einem allen anderen Antrieben überlegenen Turbo-Motor über Jahre zementiert hatte. Sieben Fahrer- und acht Konstrukteurstitel wurden aneinandergereiht.

Norris am Ziel einer langen Reise

Norris musste das alles vorerst einmal gar nicht kümmern, war er doch gerade am Ziel seiner langen Reise angekommen. "Jetzt bin ich schon neun Jahre bei McLaren. Wir haben schwierige, verrückte Zeiten hinter uns, aber auch gute. Jetzt kann ich denen etwas zurückgeben. Ich glaube, ich habe geliefert."

Seine beste Leistung in diesem Jahr habe er gebracht, als er sie am meisten gebraucht habe. "In der zweiten Saisonhälfte, als ich ein wenig ins Hintertreffen geraten bin. Da habe ich das Beste herausgeholt und es geschafft, die Lücke wieder zuzufahren."

"Mein bestes Jahr"

Freilich gehörte die zweite Saisonhälfte vor allem Abu-Dhabi-Sieger Verstappen. Gerade einmal zwei Punkte von einem Rückstand von 104 blieben am Ende stehen, der im Gegensatz zu den je siebenfachen Saisonsiegern Norris und Oscar Piastri achtfache Saisonsieger wusste sich schließlich auch nichts vorzuwerfen.

"Ich denke, das war von der fahrerischen Leistung mein bestes Jahr. Natürlich ist es bitter, den Titel nicht erreicht zu haben, aber für eine lange Zeit hatte ich daran gar nicht gedacht."

Ob seiner Leistungen beendete der 28-Jährige die Saison trotz des Endes seiner Titelära mit einem Hochgefühl: "Wir sind wirklich auf Erfolgskurs - positive Energie, Überzeugung, Zuversicht - und genau das ist es, was man für das nächste Jahr braucht", sagte der 71-fache Grand-Prix-Gewinner.

Im nächsten Jahr wird mit Isack Hadjar ein neuer Teamkollege an seiner Seite sein, der Franzose ersetzt im zweiten Red-Bull-Cockpit den Japaner Yuki Tsunoda.

Marko vor nächster Saison: "Eine unglaubliche Herausforderung"

Ähnlich wie Verstappen sieht Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko die Lage vor der nächsten Saison. "Wir sind in der Lage aufzuholen, wenn wir beispielsweise in der Entwicklung einmal falsch abgebogen sind. Das ist für nächstes Jahr eine ganz wichtige Motivation."

Die Entwicklungen würden "auf Vollgas" laufen - unter dem Aspekt einer neuen Herausforderung: "Es ist das erste Mal, dass wir den Motor selbst bauen. Es ist eine unglaubliche Herausforderung. Gott sei Dank sind in England die Weihnachtsfeiertage nur ganz kurz. Wir brauchen jede Stunde."

Ungewissheit auch bei Ferrari

Das gilt noch mehr für Ferrari. Nach einem sieglosen Jahr hat Charles Leclerc immerhin einige Podestplatzierungen vorzuweisen.

Der Monegasse schloss die WM hinter Norris, Verstappen, Piastri und Mercedes-Fahrer George Russell auf Rang fünf ab. Für den da sechstplatzierten Hamilton war sein erstes Ferrari-Jahr eines zum Vergessen, in den Grands Prix blieb er ohne Podestrang, in den letzten drei Qualifyings schied er durchwegs zu Beginn im Q1 aus.

In der Rennpause will sich der 40-Jährige abkoppeln: "Ich werde mein Handy nicht dabei haben, keiner wird mich erreichen."

Cadillac als Debütant

In der am 8. März in Melbourne beginnenden neuen Saison werden es Hamilton und Co. mit zwei Fahrern mehr zu tun bekommen, steigt doch Cadillac als elftes Team in die Motorsport-Königsklasse ein.

Dafür verschwindet nach 33 Jahren bzw. 617 Grand-Prix-Wochenenden der Name Sauber aus der Formel 1, Audi übernimmt. Im letzten Sauber-Jahr brachten der Deutsche Nico Hülkenberg und der Brasilianer Gabriel Bortoleto die Schweizer Equipe - für die in den Anfängen mit Karl Wendlinger auch ein Österreicher gefahren war - im Konstrukteursranking nur auf Platz neun.

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