Vettel nach Quali-Fiasko: "Sehen dumm aus"
Sebastian Vettel stellt sich nach dem Qualifying-Fiasko in Japan infolge einer Ferrari-Fehlentscheidung vor sein Team.
Die Entscheidung, in Q3 mit Intermediates loszufahren, sei "nicht falsch" gewesen. "Wir hatten schon unsere Gründe. Wir dachten, die Strecke wäre nasser. Da war dann schon ein bisschen Zeit weg. Hätte es zehn Minuten früher geregnet, wären wir die Helden gewesen."
Die Entscheidung sei gemeinsam getroffen worden, betont der Deutsche: "Ich gebe keinem die Schuld dafür. Ich habe zugestimmt. Wir sind die Einzigen, die dumm ausgesehen haben. Aber es war unsere Entscheidung, als Team."
Weil Vettel nach dem neuerlichen Reifenwechsel seine Runde auf den Slicks verpatzte, blieb letztlich nur Startplatz neun. Ein weiterer Rückschlag für den WM-Zweiten, der aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister kann und eigentlich auf Fehler von Mercedes hoffen müsste. WM-Stand >>>
Hamilton-Spitze gegen Ferrari
Diesen Gefallen tut man ihm bei den Silberpfeilen aber derzeit nicht. Nach teils überlegenen Bestzeiten in den Trainings lieferte Mercedes auch im Qualifying eine makellose Performance ab.
"Es gab viele Diskussionen über die Strategie, ob wir auf Intermediates oder auf Soft rausgehen, und wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen getroffen", erklärt Teamchef Toto Wolff bei "Sky".
Dafür gibt es von Pole-Setter Lewis Hamilton großes Lob, verbunden mit einer kleinen Spitze gegen Ferrari. "Es ist schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da haben wir in diesem Jahr als Team den großen Unterschied gemacht. Jedes Team hat viele kluge Köpfe. Aber unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen, dabei sind wir das beste Team der Welt", sagt der Brite.
Arrivabene: "Nicht akzeptabel"
Das wird man auch bei Ferrari anerkennen müssen. Die Scuderia leistete sich in dieser Saison schon einige strategische Fehler. "Es stimmt, dass wir ein paar Mal danebengegriffen haben", gibt sogar Vettel zu.
Teamchef Maurizio Arrivabene meint: "Ja, wir haben ein junges Team. Es stimmt aber auch, dass es manchmal an Erfahrung oder dem richtigen Riecher fehlt." Die Fehlentscheidung im Qualifying habe ihn "wirklich enttäuscht. Das ist nicht akzeptabel".
Vettel glaubt an Aufholjagd
Aber auch ohne den Reifen-Lapsus wäre Hamilton die Pole Position in Japan nicht zu nehmen gewesen, meint Vettel. Der Deutsche glaubt trotz der schlechten Ausgangslage an eine Aufholjagd im Rennen.
"Es ist nicht der Startplatz, den wir uns verdient gehabt hätten, aber jetzt starten wir von dort und warten ab, was geschieht. Morgen kann alles passieren. Es ist ein neuer Tag. Von so weit hinten zu starten macht es nicht einfacher, aber unmöglich ist es nicht." Dank der Rückversetzung von Esteban Ocon "gewinnt" Vettel immerhin einen Platz in der Startaufstellung.
Ein Podestplatz scheint für Vettel zwar möglich, ein Vorbeikommen an Mercedes und vor allem Hamilton bei normalem Rennverlauf allerdings fast unmöglich. "Er (Vettel, Anm.) hat ein schnelles Auto, aber wenn er gegen Lewis kämpft und alles gut geht, dann wird es schwierig für ihn", sagt Wolff.
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