Für Red Bull sind es nach langzeitiger Dominanz ungewohnte Zeiten. Im Qualifying schaffte es Verstappen nur auf den vierten Startplatz, im Rennen immerhin auf das Podium.
War dies das Maximum, was für die "Bullen" an diesem Rennwochenende möglich war? Helmut Marko entgegnet dem "ORF": "Nein, das würde ich nicht sagen. Wir hatten im ersten Stint Probleme, eigentlich unerwartet starkes Graining, vor allem wie es dann feucht war, das sind normalerweise die optimalen Bedingungen für Max, aber da hat er am meisten verloren."
Nach dem "guten Call" um dem folgenden Reifenwechsel auf die Intermediate sei der Niederländer dann wieder im Rennen gewesen, genauso wie die Entscheidung, in der Schlussphase auf die harten Reifen zu setzen. "Da haben uns zwei Runden gefehlt", meint der Österreicher in Hinsicht auf einen möglichen Sieg seines Schützlings.
Lobende Worte für Hamilton
Laut Marko habe man gedacht, dass es sich ausgeht, doch Hamilton machte Red Bull einen Strich durch die Rechnung, was der 81-Jährige lobend anerkannte: "Das war wieder Hamiltons Stärke. Seine Reifen haben schon leicht angefangen zu grainen, das sehen wir ja. (...) Da sieht man, Weltmeister ist, wer Rennen lesen kann und die Reifen genau so fordert, dass sie nicht einbrechen."
Das Problem sei der erste Stint auf den Medium-Reifen gewesen, wo man viel Zeit verloren habe. Beim nächsten Rennen in Budapest wird Red Bull ein Update bringen, auf das sie "alles setzen", wie der "Doktor" abschließend verrät.
Norris frustriert: "Ich hasse es"
Nicht zufrieden ist auch McLarens Lando Norris. Der von Position drei gestartete Brite brachte zwar seinen Startplatz ins Ziel, die Chance auf mehr "habe man allerdings verspielt", so der 24-Jährige. Deshalb geht er mit sich selber hart ins Gericht.
Norris meint: "Zuerst einmal Gratulation an Lewis. Es war hart und hat Spaß gemacht, mit den Jungs zu kämpfen. Diese schwierigen Bedingungen sind immer auf Messers Schneide und du riskierst viel. So viele gute Dinge, aber auch zu viele Enttäuschungen heute."
Zwar freue sich der WM-Zweite über ein Podium bei seinem Heimrennen, meint aber auch: "Ich treffe nicht die richtigen Entscheidungen. Ich gebe mir selber die Schuld, heute nicht die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Ich hasse es in dieser Situation zu sein und Ausreden zu finden, einen nicht so guten Job gemacht zu haben. Aber ich bin immer noch glücklich und werde es genießen."