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Bottas nach Spielberg-Crash: "So gefällt mir das"

Was sagen Bottas und Verstappen zu ihren Crashs? Wer holt Pole? Brennpunkte in Spielberg:

Bottas nach Spielberg-Crash: Foto: © getty

Was für ein turbulenter Auftakt in das Formel-1-Wochenende in Spielberg!

Vor allem das zweite Training am Red Bull Ring hatte es in sich. Zuerst landete Red-Bull-Star Max Verstappen in der Mauer, wenig später folgte ein heftiger Crash von Valtteri Bottas. Auch Sebastian Vettel konnte einen Einschlag in die Streckenbegrenzung nur knapp verhindern.

Nach diesem chaotischen Training bleiben einige Fragen offen. 

Die Brennpunkte nach dem Freitag in Spielberg:

Der Verstappen-Crash

Verstappen war im chaotischen 2. Training das erste Opfer. Den Vorjahressieger erwischte es in der letzten Kurve vor der Start-/Ziel-Geraden. Der Niederländer verlor die Kontrolle über seinen Red Bull, rutschte mit dem Heck in die Auslaufzone und schlug in der Begrenzung ein. 

"Mein Gefühl im Auto war gut und wir haben konkurrenzfähig ausgesehen. Meine Runden waren vor dem Crash gut, aber dann habe ich das Auto verloren. Ich habe in die Kurve eingelenkt und dann hat sich das Heck plötzlich weggedreht, wie wir in den Daten sehen können", erklärt Verstappen.

Der Niederländer hat die Ursache für den Unfall schnell gefunden: Den Wind. "Der Wind wurde immer stärker. Ich hatte mich schon auf meinen Runden zuvor beschwert, dass der Wind schwierig ist und ich an manchen Stellen das Heck verliere. Wir sind da sowieso anfällig. Dann bin ich halt gecrasht", sagt Verstappen salopp.

Der Unfall war zwar ein Rückschlag, für den Rest des Wochenendes ist man bei Red Bull aber weiter optimistisch. "Ich denke, wir sind ziemlich konkurrenzfähig", sagt Verstappen. "Meine Runden waren recht gut. Wenn ich nur auf mich schaue, war ich glücklich mit dem Auto. Das ist, worauf mein Fokus liegt."

Für Verstappen wird sein Unfall bis auf die verlorene Trainingszeit keine Konsequenzen haben, laut Helmut Marko können sämtliche dabei zu Bruch gegangenen Update-Teile ersetzt werden. Da der Unfall am Freitag passiert ist, dürfen Getriebe und Chassis straffrei gewechselt werden.

Der Bottas-Crash

Kurze Zeit nach dem Crash von Verstappen kam Valtteri Bottas in Kurve 6 von der Strecke ab, ratterte über das Kiesbett und donnerte etwas schräg gegen einen Reifenstapel. Der Finne - er schlug mit 23G in die Streckenbegrenzung ein - wurde anschließend im Medical Center untersucht, er überstand den Unfall aber zum Glück unverletzt.

"Das war ein ziemlich harter Einschlag für mich im zweiten Training, aber ich bin okay und habe keinerlei Schmerzen", erklärt Bottas. 

Auch der Mercedes-Pilot spricht von einer Windböe, die ihn erwischt hat. "Die Kurven sind hier sehr knifflig und es wird sofort bestraft, wenn man auch nur einen kleinen Fehler macht. Aber ich bevorzuge so eine Strecke, die Fehler auch bestraft. So gefällt mir das und es sorgt für noch mehr Spannung", erklärt Bottas.

Unfreiwillig mehr Spannung könnte es durch eine mögliche Strafe geben. Mercedes bangt nach dem Crash um das Chassis von Bottas' Boliden. Das Auto sei an der Frontpartie "fetzenhin", meint Teamchef Toto Wolff unmittelbar nach dem Training im ORF. "Wir müssen hoffen, dass das Chassis nichts hat. Dann müsste man das Monocoque neu aufbauen. Das wäre eine Riesenarbeit."

Ob Bottas neue Komponenten braucht, die vielleicht Strafen nach sich ziehen, wusste man bei Mercedes am Freitagabend noch nicht. 

Wer ist Favorit auf Pole?

Das unfallreiche zweite Training brachte wenig Aussagekraft über die Kräfteverhältnisse an der Spitze. 

Während Lewis Hamilton im ersten Training nur knapp die Nase gegenüber Sebastian Vettel vorne hatte, sicherte sich Ferrari-Pilot Charles Leclerc in der zweiten Session die schnellste Zeit. 

Vettel warnt trotz der Bestzeit seines Teamkollegen und guten Longruns am Freitag vor falschem Optimismus. "Im Training scheinen wir immer etwas stärker auszusehen als im Qualifying und im Rennen. Wir sollten also Vorsicht walten lassen", meint der Deutsche.

Bei Mercedes übt man sich trotz der Dominanz in dieser Saison in Understatement. "Wenn es Strecken gibt, die uns liegen, wie Paul Ricard, dann gibt es Strecken, die uns nicht liegen, da würde ich Spielberg als vielleicht unsere schwächste sehen", sagt Teamchef Toto Wolff.

Lewis Hamilton, der die letzten vier Rennen allesamt gewonnen hat, meint: "Ferrari und Red Bull sehen hier ziemlich schnell aus, besonders Ferrari: Sie sind auf Augenhöhe mit uns oder sogar leicht voraus. Das könnte interessant werden. Auf dieser Strecke liegen die Rundenzeiten immer unheimlich eng zusammen und selbst kleinste Abstände können den Unterschied ausmachen. Das finde ich gut, weil wir dadurch härter arbeiten müssen. Du musst es wirklich perfekt treffen."

Auch Bottas prophezeit eine enge Angelegenheit: "Alles in allem habe ich ein gutes Gefühl mit Blick auf die Fahrzeug-Performance, aber die anderen Teams sind hier auch schnell. Es ist sehr heiß, dadurch kommen die Autos bei der Kühlung der Bremsen und des Motors bis an ihre Grenzen. Ich glaube, dass es in den Zeitenlisten sehr eng zugehen wird - uns sollte also ein spannendes Qualifying erwarten."

Wolff wiederum glaubt, dass die vielen Abflüge im 2. Training keine genauen Schlussfolgerungen zulassen: "Verstappen, Vettel und Lewis haben keine schnelle Runde hingelegt. So kann man das wahre Kräfteverhältnis noch nicht erkennen. Umso wichtiger wird das Training am Samstag-Vormittag."

Das dritte und letzte freie Training in Spielberg beginnt am Samstag um 12 Uhr, das Qualifying steigt anschließend um 15 Uhr (im LIVE-Ticker>>>)

Ergebnis des 2. Trainings in Spielberg >>>

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