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Grosjean: "F1 braucht große Veränderungen“

Fahrer erheben ihre Stimme: So könnte die Formel 1 künftig aussehen.

Grosjean: Foto: © GEPA

Romain Grosjean findet die Formel 1 langweilig. 

Der Haas-Pilot scheut sich nicht zusagen, dass die Königsklasse ihrem Namen derzeit nicht gerecht wird. 

„Wir Fahrer bemühen uns, aber die Rennen sind langweilig. Speziell der Grand Prix in Frankreich war extrem, extrem langweilig. Es gewinnt immer das gleiche Team - aber sie verdienen es, sie machen einen unglaublichen Job“, erkennt der Franzose die Stärke von Mercedes an.  

„Das Problem ist, dass die Teams so unterschiedlich viel bzw. wenig Geld zur Verfügung haben. Die drei großen Teams haben einfach viel mehr Ressourcen. Der Unterschied zwischen den Top-Teams und dem Mittelfeld ist zu groß“, erklärt Grosjean im Gespräch mit LAOLA1 in Spielberg. 

Deshalb ist der Franzose, seit 2017 neben Sebastian Vettel und Alexander Wurz einer der drei Vorsitzenden der Fahrervereinigung GPDA, einer jener Piloten, der sich aktiv für eine „neue“ Formel 1 stark macht. 

Grosjean: "Wir Fahrer haben eine starke Stimme"

"Wir Fahrer haben keine finanziellen oder politischen Interessen. Alles was wir wollen ist das Beste für den Sport. Wir sind Rennfahrer, aber auch Fans der Formel 1.“

Romain Grosjean

„Es ist nicht meine Aufgabe Regeln aufzustellen, aber wir Fahrer sind uns alle einig und wir haben eine starke Stimme“, stellt Grosjean klar. „Wir haben gute Inputs gegeben, denn wir haben keine finanziellen oder politischen Interessen. Alles was wir wollen ist das Beste für den Sport. Wir sind Rennfahrer, aber auch Fans der Formel 1.“

Das haben mittlerweile offenbar auch die Verantwortlichen an der Spitze der Formel 1 erkannt. Als vor zwei Wochen in Paris über die Zukunft der Formel 1 gesprochen wurde waren erstmals auch Fahrer anwesend. 

Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg und GPDA-Präsident Alexander Wurz diskutierten gemeinsam mit FIA, Liberty Media und den Teams über die Regeln ab der Saison 2021. Auch bei den nächsten Treffen sollen wieder Fahrervertreter anwesend sein. 

"Wir wissen, wie sich das Auto anfühlt. Und man kann keine Regeländerung vornehmen, ohne alle Fakten zu haben“, fordert Hamilton die weitere Einbindung der Piloten. 

Der fünffache Weltmeister und seine Kollegen haben klare Vorstellungen, wie die Formel 1 in Zukunft aussehen soll. Grosjean will diese noch nicht im Detail verraten, deutet aber an, in welche Richtung es gehen soll. 

Grosjean: "Sind ja nicht im Urlaub hier"

„Der Wunsch ist, dass mehrere Autos gewinnen können und nicht nur drei Teams. In den letzten 80 Rennen waren bis auf wenige Ausnahmen immer die gleichen Leute auf dem Podium“, erklärt der Haas-Pilot. 

Ein ausgeglicheneres Kräfteverhältnis sei mit den aktuellen Autos und Reifen aber nicht möglich, meint Grosjean. F1 bekommt 2019 keine neuen Reifen >>>

„Wir müssen in erster Linie Sprit sparen und Reifen schonen“, bekrittelt der Routinier. Das würde die Fahrer an echtem Racing hindern. 

Erst kürzlich erzählte Grosjean von einem Kart-Abenteuer mit Freunden: „Ich war hinterher geschaffter als nach einem Formel-1-Rennen. Das lag daran, dass ich die ganze Zeit pushen konnte, und keinen Sprit sparen musste.“

Ähnliches wünscht er sich für die Formel 1: „Wenn das Rennen wie das Qualifying wäre und wir aus jeder Runde das Beste aus dem Auto holen müssten, dann wären unsere Nacken am Ende richtig geschafft. Wir würden müde werden und die Konzentration würde sinken. Wir brauchen Autos, in denen man richtig Gas geben kann. Wir sind ja nicht hier, um Urlaub zu machen.“

Rückkehr der Tankstopps?

Für die Zukunft hat Grosjean zwei Wünsche. Erstens: Die Wiedereinführung der Tankstopps. „Wenn wir beim Start nicht mehr 100 kg Sprit an Bord haben sind wir sicher einige Sekunden schneller.“

„Der zweite Wunsch sind andere Reifen, das ist kein Geheimnis mehr. Damit wir auf der Strecke mehr pushen können, uns jagen und einfach besseres Racing haben.“

Ob Grosjeans Wünsche in Erfüllung gehen wird sich erst weisen. Fest steht jedenfalls: „Es braucht große Veränderungen, um einen besseren Sport zu bekommen.“

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