Auch der Regen hat McLaren beim Formel-1-Grand-Prix von Belgien nicht ärgern oder gar aufhalten können.
Der britische Rennstall demonstrierte am Sonntag in Spa-Francorchamps seine Dominanz und feierte erneut einen Doppelsieg, diesmal siegte Oscar Piastri nach einer frühen Überholaktion vor Pole-Mann Lando Norris (zum Rennbericht >>>).
"Piastri ließ das Manöver, das die guten Fahrer von den Auserwählten unterscheidet, einfach aussehen", urteilte die spanische Sportzeitung "As".
Die Konkurrenz in der Königsklasse des Motorsports muss derzeit neidlos die McLaren-Vorherrschaft anerkennen. Der Australier Piastri und der Brite Norris sorgen im 13. Saisonrennen bereits für den sechsten Doppelerfolg. "Best of the Rest" wurde in Belgien mit Respektabstand Ferrari-Pilot Charles Leclerc vor Red-Bull-Weltmeister Max Verstappen. Piastri hat nach seinem achten GP-Sieg in der WM-Wertung 16 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen.
McLaren setzt auf enges Team-Duell
McLaren-Boss Zak Brown versprach derweil eine attraktive zweite Saisonhälfte. Er wolle, dass "der Titelkampf bis zum Schluss spannend bleibt, die Rivalität zwischen den beiden bis zum Saisonende anhält. Ich freue mich auf weitere enge Duelle zwischen Lando und Oscar. Der Bessere möge gewinnen".
Dass sich das Team aus Woking leisten kann, auf eine interne Fahrer-Hackordnung zu verzichten, liegt am großen Vorsprung der Briten. Verstappen liegt bereits 81 Zähler hinter Leader Piastri.
Die Vorteile am Auto hat sich McLaren auch mit einer eigenen Technikstrategie erarbeitet. Der Ansatz der stufenweisen Einführung neuer Teile hat sich bewährt. Mögliche Verbesserungen werden in den freien Trainings getestet - und dann im Rennen vorerst nicht verwendet.
Beispiel dafür ist der vor drei Wochen in Silverstone getestete Unterboden, der aber erst jetzt im Belgien-GP eingesetzt wurde. Gleich vorgegangen wurde auch mit neuen Frontflügeln, die mit Verzögerung in Montmelo und Spielberg zum Einsatz gekommen sind. Durch das Zuwarten können dank umfangreicher Datenerfassung optimale Lösungen erarbeitet und überstürztes Handeln vermieden werden.
Gemischte Bilanz für neuen Red-Bull-Teamchef
Laurent Mekies bilanzierte indes nach seinem ersten Renn-Wochenende als Red-Bull-Teamchef gemischt. Auf der Habenseite stand der Sprintsieg von Verstappen am Samstag, im Rennen am Sonntag verzockte man sich jedoch mit einem Regen-Setup. Dadurch verpasste der Niederländer den Sprung aufs Stockerl.
"Die Tatsache, dass wir heute so wenig im Nassen fahren konnten, hat uns nicht geholfen. Wir haben vor dem Qualifying mehr Abtrieb hinzugefügt, da wir ein Rennen im Regen erwartet haben. Das hat unser Rennen natürlich beeinflusst. Im Trockenen war es für Max sehr schwierig, zu überholen", sagte Mekies.
Der Franzose zeigte sich aber zufrieden mit dem technischen Upgrade-Paket. "Es steht außer Frage, dass wir die Leistung des Autos verbessert haben."
Auch Verstappen sprach von Fortschritten, "aber in anderen Bereichen sind wir eingeschränkt, beispielsweise beim Reifenverhalten und -management sowie der Fahrzeugbalance."
Die nächste Gelegenheit, Verbesserungen unter Beweis zu stellen, gibt es bereits am kommenden Wochenende auf dem Hungaroring beim GP von Ungarn.