McLaren-Boss Brown: Fahrer "muss auf der Rennstrecke bleiben"
Die Meinungen zum Vorfall sind - verständlicherweise - zweigeteilt. "Oscar war ganz klar auf der Innenseite", wird McLaren-CEO Zak Brown von "motorsport-total.com" zitiert, ehe der US-Amerikaner ergänzt: "(Er, Anm.) hatte den besseren Start und (Verstappen, Anm.) muss auf der Strecke bleiben."
Aufgrund des Abkürzens sei für Brown deshalb logisch, dass Verstappen die Zeitstrafe erhalten hat, betont, dass diese gar "definitiv verdient" sei. Ganz so klar drückt es Teamchef Andrea Stella hingegen nicht aus.
Der Italiener stellt sich im "ORF" der Frage und erklärt: "Es war eng, aber ich würde sagen, dass Oscar am Scheitelpunkt vorne war. Er hatte das Recht auf die Linie in der Kurve." Der Australier habe anschließend ein Rennen gezeigt, das jenes eines gestandenen "Routiniers" glich und habe sich "den Sieg verdient".
Marko: "Diese Inkonsequenz kann man nicht nachvollziehen"
Den Vortritt beim "ORF" hat allerdings Dr. Helmut Marko. Der Steirer gibt sich nicht einverstanden mit dem Strafmaß gegenüber Starfahrer Verstappen. Zwar sei "der Start von Piastri besser" gewesen, aber: "Max hat dann später gebremst und ist als Erster in die Kurve."
Nicht das harte Racing oder das vermeintliche Rausdrücken von Piastri habe Red Bulls Motorsportberater verärgert, sondern die Entscheidungsträger. "(Am Nachmittag, Anm.) haben wir beim Formel-2-Rennen solche Situationen mehrmals gesehen und die ärgste Beanstandung war eine Verwarnung", poltert der Grazer und ergänzt: "Diese Inkonsequenz kann man nicht nachvollziehen."
Dennoch hakt der ehemalige Rennfahrer aufgrund der Umstände des Starts und der ersten Kurve den Vorfall als "Rennunfall" ab und unterstreicht, dass man keine Berufung gegen die Fünf-Sekunden-Strafe einlegen werde. "(Die Möglichkeit, Anm.) gebe es theoretisch, aber da müsste man neue Fakten schaffen. Aber in der Kamera war alles zu sehen. Wir werden keinen Protest einlegen."
Eines glaubt Marko sicher zu wissen: Verstappen hätte den Grand Prix auf der Arabischen Halbinsel ohne Strafe gewonnen. "Ja, weil der Reifenverschleiß überraschend war. Wir haben keinerlei Probleme gehabt", betont er.
Das sagen Piastri und Verstappen
Doch was sagen eigentlich die beiden Piloten zum Vorfall?
Piastri meldet sich bei den Post-Race-Interviews mit Ex-Formel-1-Fahrer David Coulthard unmittelbar nach dem Aussteigen zuerst zu Wort. Der Australier habe, sobald er die Innenlinie auf dem Weg zur Kurve belegt hatte, "es probiert", vorbeizuziehen. Für den fünffachen GP-Sieger ist klar: "Ich war auch weit genug vorne."
Auf der Gegenseite lässt sich Verstappen keinen Kommentar entlocken, gibt sich ungewohnt zurückhaltend. Gegenüber Coulthard dankt er zunächst den Fans, im "ORF" holte er anschließend etwas weiter aus: "Ich habe natürlich meine eigene Meinung. Aber das ist egal. Ich rede nicht darüber, ich möchte nicht negativ sein."
Der Vorfall im Video:
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— Formula 1 (@F1) April 20, 2025
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Lights out! It's a chaotic start to the Saudi Arabian Grand Prix!! 😲#F1 #SaudiArabianGP pic.twitter.com/VbWKlrLmmt