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Zweiter Saisonsieg für Bottas in Baku

Der Finne wehrt die Hamilton-Angriffe ab. Reifen spielen bei Leclerc nicht mit.

Zweiter Saisonsieg für Bottas in Baku Foto: © getty

Vierter Doppelsieg für Mercedes im vierten Rennen der Formel 1 2019!

Valtteri Bottas entscheidet den Grand Prix von Aserbaidschan in Baku vor Teamkollege Lewis Hamilton und Ferrari-Konkurrent Sebastian Vettel für sich. Der Finne feiert in einem Rennen ohne gröbere Zwischenfälle einen ungefährdeten zweiten Saisonsieg von der Pole Position weg.

Einzig Charles Leclerc, der mit anderer Strategie ins Rennen geht, schnell aufholt und lange nicht an die Box kommt, sorgt zwischenzeitlich für Spannung. Die Medium-Reifen des Monegassen bauen letztlich aber doch zu schnell ab, der zweite Ferrari-Fahrer muss sich mit Rang fünf hinter Max Verstappen (Red Bull) begnügen.

Allerdings bleibt Leclerc in der Schlussphase die Gelegenheit, sich ein zweites Mal Soft-Reifen zu holen und auf die schnellste Rennrunde loszugehen. Diese holt er sich am Ende mit 1:43,009 Minuten auch.

Die Top Ten werden von Sergio Perez (Racing Point), Carlos Sainz, Lando Norris (beide McLaren), Lance Stroll (Racing Point) und Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) komplettiert.

Das Ergebnis des Grand Prix von Aserbaidschan>>>

Der WM-Stand der Formel 1>>>

Historischer Saisonstart für die Mercedes-Truppe

Bottas holte sich mit dem fünften Grand-Prix-Sieg seiner Karriere auch die WM-Führung. Der Finne liegt nun einen Zähler vor Hamilton. Der Rückstand von Vettel auf Bottas beträgt bereits 36 Punkte.

Erstmals in diesem Jahr holt sich ein Pole-Position-Mann den Sieg. Zwar muss sich Bottas nach einem guten Start von Hamilton in den ersten Kurven neuerlich gegen den Titelverteidiger verteidigen. Diesmal behält der 29-Jährige aber, im Gegensatz zu China, wo ihn Hamilton überrumpeln konnte, die Oberhand.

"Vielleicht ist vorne nicht so viel passiert, aber ich habe keine Fehler machen dürfen", sagt Bottas. "Es ist unglaublich, auf welchem Level wir als Team performen. Die Leistung ist wirklich, wirklich gut. Ich habe auch meinen Teil beigetragen, das fühlt sich gut an."

Hamilton attestiert seinem Teamkollegen ein "fantastisches" Rennen. "Er hat keinen Fehler gemacht."

Wolff von Leclercs Tempo gewarnt

Die historische Dimension ist auch dem fünffachen Weltmeister bewusst. Mit vier Doppelsiegen hat Mercedes die eigene Marke aus der vergangenen Saison bereits eingestellt. "Das ist der beste Start, den wir je hatten", sagt Hamilton nach dem 1.001. Rennen der F1-Geschichte. Das Erfolgsgeheimnis? "Es ist ein Teamsport. Wir kommen jedes Jahr noch hungriger zurück, das ist unsere Stärke."

Vettel bleibt trotz einiger Upgrades am Auto nur Platz drei und die Hoffnung, Mercedes zumindest beim Europa-Auftakt in zwei Wochen in Barcelona fordern zu können. "Wir waren jetzt in den ersten vier Rennen Durchschnitt", meint der Deutsche. "Es gibt noch einige Arbeit zu tun. Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir hinwollen. Aber der Teamgeist ist gut. Wir müssen sie (Mercedes/Anm.) jagen."

Darauf hatte auch Leclerc gehofft. Der Monegasse, im Training am Freitag der Schnellste, muss nach einem Crash im Qualifying von Platz acht ins Rennen gehen. Der 21-Jährige verlor zwar am Start zwei Positionen, stürmt dann aber bis ans Hinterrad von Vettel. Weil er mit den härteren Medium-Reifen gestartet war, liegt Leclerc nach den Boxenstopps seiner Konkurrenten sogar in Führung, dann baut sein abgefahrener Reifen aber rasant ab. Ein Konkurrent nach dem anderen zieht vorbei.

Leclerc musste sich am Ende mit dem Extrapunkt für die schnellste Rennrunde trösten - sein zweiter in dieser Saison.

"Ich glaube, der schnellste Mann war Leclerc", warnt Mercedes-Teamchef Toto Wolff trotz der Freude über den Doppelsieg im ORF-Interview. "Wir müssen also weiterhin den Fuß am Gas haben, um zu sehen, warum dieses Auto schneller war."

Ricciardo und Kvyat streiten um Parkplatz

Verstappen landet nach Rang drei zum Saisonstart in Melbourne zum dritten Mal in Serie auf Rang vier. Pechvogel der Saison bleibt sein Teamkollege Pierre Gasly. Der aus der Boxengasse gestartete Franzose liegt auf Rang sechs, ehe ihn ein Defekt stoppt.

Es folgen ein virtuelles Safety Car und im Finish doch noch ein wenig Spannung: Hamilton quetscht alles aus seinem Mercedes heraus, einen richtigen Angriff auf Bottas kann er aber nicht lancieren.

Kurios verläuft ein Duell zwischen Daniel Ricciardo (Renault) und Daniil Kvyat (Toro Rosso). Die Kollision der beiden Boliden in einem Notausgang neben der Strecke hat etwas von einem Streit um einen freien Parkplatz. Beide Piloten scheiden nach der Berührung aus.

Im Vorjahr hatte Ricciardo noch Red Bull einen Doppelausfall beschert, indem er seinen damaligen Stallrivalen Verstappen abgeräumt hatte.

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