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Hamilton sieht keinen Anlass zur Entschuldigung

Der Brite lässt sich seinen Heimsieg nicht vom Verstappen-Crash madig machen.

Hamilton sieht keinen Anlass zur Entschuldigung Foto: © getty

Der achte Heimsieg für Lewis Hamilton in Silverstone wird auf lange Zeit der denkwürdigste für den Briten und die ganze Formel 1 bleiben, allerdings nicht nur aus den positiven Gründen einer starken Aufholjagd.

Der Crash mit Max Verstappen in Runde eins, der seinen niederländischen WM-Kontrahenten früh aus dem Rennen und ins Krankenhaus katapultierte, wird auf ewig mit diesem Erfolg verbunden sein und darüber hinaus ein Diskussionspunkt für die ganze restliche Saison sein.

Über Schuld und Unschuld streiten Fans wie Teamchefs (HIER nachlesen>>>) mit harten Bandagen, Hamilton will sich seinen Jubel-Moment aber nicht kaputtmachen lassen.

"Natürlich war das nicht die Art und Weise, wie ich gern ein Rennen gewinne - oder ganz generell, gerne race - aber diese Dinge passieren. Ich hoffe einfach nur, dass er okay ist und freue mich auf viele weitere Duelle", so Hamilton.

"Werde mich nicht dazu drängen lassen, weniger aggressiv zu sein"

Den Glanz seines Sieges würde der Zwischenfall aber nicht trüben: "Tut es nicht. Das ist Racing. Und es gibt viel Platz für uns beide auf der Strecke. Ich habe es lange geschafft, ohne mit jemanden zu kollidieren. Aber wenn jemand zu aggressiv ist, sind solche Dinge vorprogrammiert. Mehr gibt es für mich nicht zu sagen. Ich werde nie den Kopf vor jemanden einziehen oder mich dazu drängen lassen, weniger aggressiv zu sein", winkt der Mercedes-Star ab.

"Wir haben die Punkte gebraucht und da war eine Lücke. Er hat eine Lücke gelassen, also habe ich sie in Anspruch genommen."

Hamilton sei grundsätzlich vorsichtig ("überhaupt mit Max, denn er ist immer sehr aggressiv"), aber in diesem Moment sei er neben dem Red Bull gewesen und hätte daher nichts falsch gemacht.

Die Szene habe er nach der Unterbrechung nur einmal kurz gesehen, er werde sie noch einmal betrachten und dann über die Situation reflektieren. Vorerst sah sich Hamilton aber nicht gezwungen, "mich für irgendetwas zu entschuldigen. Das ist Racing."

Es ginge nicht nur um ihn

Die Zehn-Sekunden-Strafe, die er dafür ausfasste, ließ ihn am Ende auch aufgrund des Rennausgangs kalt: "Ich nehme sie mit Fassung und werde nicht darüber heulen."

Auch für Red-Bull-Teamchef Christian Horner ("auf den Sieg kann er nicht stolz sein") hatte Hamilton eine Antwort parat: "Der Sieg fühlt sich nicht leer an. In meinem Team arbeiten 2.000 Leute sehr hart und es geht nicht nur um mich."

Unter dem Strich bleibt, dass nach zehn von 23 Saisonrennen der WM-Kampf wieder komplett offen ist. Acht Punkte trennen Verstappen und Hamilton in der Fahrerwertung, in der Konstrukteurs-WM liegen Red Bull und Mercedes gar nur mehr vier Punkte auseinander.

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