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Leclerc der heimliche Held von Silverstone

Der Monegasse verpasste den Überraschungssieg nur um zwei Runden.

Leclerc der heimliche Held von Silverstone Foto: © getty

Beinahe wäre er der Nutznießer der heißen Geschichte rund um Max Verstappen und Lewis Hamilton beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone geworden, zwei Runden fehlten dann doch zum großen Wurf: Charles Leclerc war der unglückliche Held des Rennens.

Der Ferrari-Pilot übernahm nach dem Crash der beiden WM-Kontrahenten die Führung und blieb 50 der 52 Runden lang an der Spitze, wobei der Monegasse sogar Motorenproblemen an seinem Ferrari trotzte.

Am Ende reichte die Pace aber nicht, um Lewis Hamilton hinter sich zu halten. Ausgerechnet in Copse Corner, jener Hochgeschwindigkeits-Rechtskurve, in der die Kollision in Runde eins passierte, zog der amtierende Weltmeister an Leclerc vorbei.

Damit verhinderte Hamilton den ersten Sieg von Leclerc und Ferrari seit fast zwei Jahren, als das Gespann in Monza triumphierte. Die Formel-1-Regie hatte viel damit zu tun, die Schimpftiraden des 23-Jährigen nach der Zielankunft auszupiepen, die in erster Linie Ausdruck seiner Enttäuschung waren.

Trotzdem: Mit Rang zwei fuhr Leclerc ein unerwartet starkes Ergebnis ein, nachdem Mattia Binotto vor dem Grand Prix nur erwartete, Platz vier hinter Verstappen und den Mercedes verteidigen zu können. Es war immerhin das erste Podest in dieser Saison für den Jungstar, der von den Fans auch zum "Driver of the Day" gekürt wurde.

Mit etwas Abstand zum Zieleinlauf konnte sich Leclerc immerhin "zu 50 Prozent" über seinen zweiten Platz freuen. "Ich habe nicht 100, sondern 200 Prozent gegeben. Aber es war einfach nicht gut genug, um den ersten Platz in den letzten Runden zu halten."

Neuer Rückenwind im Kampf um "Best of the Rest"

Die Hoffnung starb erst zuletzt. "Erst, als er an mir vorbeigezogen ist. Bis dahin habe ich daran geglaubt, das Rennen gewinnen zu können. Es wäre noch schlechter ausgegangen, wenn ich vorher daran gedacht hätte."

Vor dem Wochenende hätte Ferrari nicht gehofft, um einen Rennsieg kämpfen zu können. Der kleine Erfolg soll nun Mut machen, den eigenen Weg weiterzugehen, um bald öfter in diese Situationen zu kommen.

Leclerc selbst betrachtete den Silverstone-GP "womöglich als eines meiner besten Rennen. Es gab eigentlich keine Runde, in der ich einen schweren Fehler gemacht hätte."

Eine Kampfansage im Duell um den Spitzenplatz im Mittelfeld mit McLaren war der Auftritt auf jeden Fall.

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