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Hamilton trotz "sehr faulem" Mercedes zu 100. Pole

Mercedes-"Glücksspiel" bescherte dem Weltmeister ein ungutes Gefühl bei seinem Jubiläum:

Hamilton trotz Foto: © getty

100! Lewis Hamilton hat diese magische Marke an Pole Positions beim Grand Prix in Spanien geknackt und damit einen weiteren Meilenstein in der Formel-1-Geschichte gesetzt. Bestenliste>>>

"Diese Pole fühlt sich an wie die erste. Das ist fast gleich", sagte der siebenfache Weltmeister nach dem spannenden Qualifying in Barcelona.

Eine Woche davor hat Hamilton die Jubiläums-Pole noch knapp gegen Mercedes-Teamkollegen Vallteri Bottas verloren, diesmal ließ der 36-jährige Ausnahme-Pilot aus England aber nichts mehr anbrennen. Gleich im ersten Outing von Q3 legte Hamilton seine Bestzeit knapp vor Max Verstappen im Red Bull hin, bei der finalen Umrundung des Circuit de Barcelona-Catalunya und dem Kampf um die Pole für den Gran Premio de Espana konnte Verstappen nicht mehr nachlegen. 14 Jahre nach seiner ersten Pole 2007 in Kanada hat Hamilton damit den "Hunderter" fix in der Tasche.

Das Glück war Hamilton freilich insofern hold, als beim ersten Q3-Versuch Sergio Perez im Red Bull ausgeritten war. Der Mexikaner kam aber so schnell wieder von der Unfallstelle weg, dass keine Gelbphase notwendig war. Dies hätte sonst wohl die Runde Hamiltons zerstört.

"Yesss! Das war harte Arbeit", brüllte und jubelte Hamilton in den Boxenfunk. "Ich kann nicht glauben, dass es jetzt 100 sind. Es ist ein Traum, eine Ehre, für dieses Team zu arbeiten. Wer hätte gedacht, dass das gelingen kann."

Mercedes-"Glücksspiel" geht auf

Mercedes hat für die Performance Hamiltons einiges am Auto verändert. Der Brite gestand ein, deshalb ein wenig ängstlich gewesen zu sein. "Weil so etwas natürlich auch ein Glücksspiel ist", sagte Hamilton. "Oft geht das auch schief."

Hamilton merkte im Qualifying sofort nach dem Herausfahren: "Das war das Falsche!" Sein Mercedes hätte Untersteuern gehabt und sich "sehr faul" angefühlt, berichtete Hamilton. Mit kleinen Anpassungen sei die Pace dann aber immer besser und Hamilton sicherer geworden. 

Bereits die erste schnelle Runde in Q3 reichte für seine 100. Pole Position. "Die erste Runde war meine beste Runde der gesamten Session. Das war großartig", erklärte Hamilton. 

Der Brite ist schon längere Zeit Rekordhalter bei Pole-Positionen. In der Rangliste folgt Michael Schumacher als Zweiter mit 68 ersten Startpositionen. Bald könnte Hamilton die 100 auch bei den Rennsiegen erreichen, derzeit steht er schon bei 97.

 

 

Wolff scherzt: "Können noch Sekunden drauflegen"

Während der Titelverteidiger am Sonntag aus der Pole seinen vierten Barcelona-Sieg in Folge und damit dritten Saisonerfolg anpeilt, hofft der 13 Jahre jüngere Verstappen auf einen besseren Renntrimm seines Boliden im Vergleich zum Qualifying.

Im FP3 war der Niederländer am Samstag-Vormittag noch der schnellste Fahrer gewesen. Am Nachmittag trat ein, was Red-Bull-Berater Helmut Marko schon vermutet hatte. Nämlich dass Mercedes wie so oft "noch etwas in petto" hatte.

"Sicher. Wir können noch Sekunden drauflegen", scherzte Mercedes-Teamchef Toto Wolff darauf im ORF. Dass Mercedes auch nach dem Rennen gut lachen hat, wollen die "Roten Bullen" natürlich verhindern. 

Am besten gleich am Start. "Der Weg zu Kurve eins ist sehr lang", hofft Verstappen darauf, im Rennen gleich seine erste Chance nutzen zu können. Denn: "Wir wissen, dass das Überholen und das Hinterherfahren hier sehr schwierig sind."

Sollte der 23-Jährige am Start nicht erfolgreich sein, könnte das Rennen zum Geduldsspiel werden, in dem unter Umständen auch die Strategien der beiden Teams eine Rolle spielen werden. Sowohl Verstappen als auch die Mercedes-Piloten auf dem Soft-Reifen, Red Bulls Möglichkeiten bei der Reifenstrategie sind also eingeschränkt.

Dennoch zeigt sich Verstappen zuversichtlich: "Die Pace ist da. Ich bin optimistisch, dass wir einen guten Job machen und ein gutes Rennen haben können."

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