"Ich bin zuvor ins Kiesbett gerutscht und hatte nicht die volle Kontrolle über das Auto", ergänzt er und unterstreicht: "Das ist natürlich schade, denn es hat uns ein gutes Ergebnis (ein möglicher Doppelsieg, Anm.) gekostet." Dennoch gebe es "positive Dinge", die man zum Grand Prix von China mitnehmen könne.
Piastri hatte beim Heimspiel die Chance auf australische Motorsportgeschichte: Hätte er gewonnen, wäre er der erste Lokalmatador gewesen, dem das in Melbourne gelungen wäre. Und er wäre der erste Australier überhaupt, der ein heimisches WM-Rennen gewinnt, denn auch in Adelaide suchte man vergebens nach einem Eigenbau-Sieger.
Stella lobt Norris und Piastri nach "Meisterleistung"
Im "ORF" gibt sich Teamchef Andrea Stella, der zusammen mit CEO Zak Brown sensationell die Wokinger in der Vorsaison zum ersten Konstrukteurs-Titel seit 1998 geführt hat, in reiner Lobeshymne für seine Fahrer.
"Es war eine Meisterleistung von Lando und eine Meisterleistung von Oscar", sagt der Italiener, der seit 2015 für McLaren in diversen Funktionen tätig ist.
Der Regen in Kurve 12 habe Norris und Piastri "überrascht", bekräftigt Stella, der damit den Grund für den doppelten Kiesbett-Ausritt gibt. Und auch wenn Piastri den möglichen Doppelsieg in der Wiese der vorletzten Kurve versenkt hat, ist Stella stolz auf die Leistung: "Beide sind ausgezeichnet gefahren."
Teamfunk-Causa und Ferrari-Power
Als Norris und Piastri im Paarflug auf die ersten Piloten aufschlossen, die für die Überrundung anstanden, machte ein Funkspruch im TV-Weltsignal die Runde.
Der zweitplatzierte Piastri wurde, trotz besserer Pace, gebeten, seinen Teamkollegen nicht anzugreifen und die Position zu halten. Teamchef Stella relativiert, dass das "zu dem Zeitpunkt" die beste Option gewesen sei.
Denn: "Wir haben auf die Wetter-Veränderungen geachtet und sind auf die Hinterbänkler aufgeschlossen. Wir wollten in dieser Phase sicher sein, dass wir keine Probleme haben. Das war aber nur in dieser Phase, sonst durften beide frei fahren."
Der ehemalige Ferrari-Ingenieur glaubt abschließend, dass der Australien-GP nicht die Richtlinie für die Saison ist. Vor allem, weil er glaubt, dass sein Ex-Team nicht die "ganze Power" gezeigt habe.