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Wurz und Preining: Debütanten im anderen Spielerparadies

Im Vegas-Plagiat Macau darf sich der erst 17-jährige Charlie Wurz auf sein heißersehntes Formel-3-Debüt freuen.

Wurz und Preining: Debütanten im anderen Spielerparadies

Die Formel 1 rast am Wochenende erstmals nach 41 Jahren wieder in Las Vegas.

Im anderen Spielerparadies, dem Vegas-Plagiat Macau, steht am Wochenende ebenso Racing im Mittelpunkt: beim nun schon 70. Grand Prix von Macau, das bis 1999 portugiesisch war und seither Sonderwirtschaftszone Chinas gegenüber von Hong Kong ist.

Traditionell fahren dort Motorräder, Tourenwagen und als Höhepunkte die Weltcups der FIA für GT-Autos und Formel 3. In beiden letzteren gibt es österreichische Debütanten: Charlie Wurz mit seinem ersten Auftritt in der Formel 3, DTM-Meister Thomas Preining in den stark besetzten GT-Rennen.

Der 6,2 Kilometer lange Guia-Kurs ist die einzige Stadtstrecke, auf der Rennen für Autos und Motorräder ausgetragen werden – und berüchtigt wegen der erheblichen Anzahl schwerer Unfälle.

Zuletzt verspielte Ferdinand Habsburg 2017 den Sieg, als er in der Zielkurve in Führung ging und crashte, aber auf drei Rädern noch als Vierter ins Ziel rutschte. Er flog auch 2019 im Führungspulk in die Leitplanken. Oder Sophia Flörsch mit ihrer unglaublichen Flugnummer 2018, die sie mit einem gebrochenen Halswirbel überstand.

"Die Aufgabe ist groß, aber urcool"

Dass Charlie Wurz, der am 2. Dezember erst 18 Jahre alt wird, gerade in Macau erstmals in einem Formel 3 fährt, ist ein Risiko, doch der Sohn von Alex und Julia meint: „Ich freue mich riesig auf den Grand Prix auf einer unglaublichen Strecke, die einem alles abverlangt."

"Dass gerade Macau mein erstes F3-Rennen wird, macht die Sache noch spannender, aber der Opa (der frühere Rallyecross-Champion Franz Wurz, Anm.) sagt ja immer, ‚man wächst mit der Aufgabe‘. Die Aufgabe ist groß, aber ur-cool. Einige Teams kommen mit richtigen Macau-Experten, die Formel-2- oder Formel-E-Erfahrung haben, die meisten anderen haben zumindest ein Jahr F3-Routine. Es wird wichtig, anfangs den Rhythmus zu finden und im zweiten Zeittraining die Strecke im Griff zu haben.“ Wurz fährt einen von drei Wagen des Teams Jenzer aus dem Schweizer Lyss. Auch die Münchnerin Flörsch ist wieder dabei, ebenso die Red-Bull-Junioren Sebastian Montoya, Zane Maloney, Dennis Hauger und Isack Hadjar.

Einziger österreichischer Sieger: Quester!

Papa Alex Wurz ist mit dabei in Macau und kann seine Erfahrung aus 1994 (nach einem Unfall noch als 15. gewertet) und 1995 (7.) mit dem Sohn teilen. Seine Quintessenz: „Die geilste Strecke der Welt. Dagegen ist Monaco eine einfache Autobahn.“ Ein Macau-Sieg war oft der Grundstein für Topkarrieren.

In der Siegerliste findet man u. a. Dieter Quester (1970), Riccardo Patrese (1977/78), Ayrton Senna (1983), Michael Schumacher (1990), David Coulthard (1991), Ralf Schumacher (1995), Takuma Sato (2001), Lucas di Grassi (2005) und Antonio Felix da Costa (2012/16). Von 2020 bis 2022 war das Rennen wegen der Covid-Reiserestriktionen chinesischen F4-Piloten vorbehalten.

Preining mit starker Konkurrenz

In Porsches Erfolgsstatistik fehlt ein Macau-Sieg – diesmal greifen die Stuttgarter mit sieben Fahrern an. Neben den Le-Mans-Siegern Earl Bamber (in der WM Cadillac-Werkfahrer) und dem Wahl-Bregenzer Kévin Estre gibt der Linzer Preining sein Debüt auf dem Guia-Kurs: „Ich habe viel Respekt vor der Strecke und bin ziemlich aufgeregt. Ich war noch nie hier, daher wird es ein einmaliges Erlebnis in diesem Umfeld“, sagt der 25-Jährige, der zuletzt auch beim WEC-Rookie-Test in Bahrain im Werks-Porsche 963 überzeugte.

Fünf Hersteller sind in Macau dabei, neben Porsche noch Audi (u. a. Edo Mortara, Christopher Haase), BMW (Augusto Farfus, Sheldon. Van der Linde), Mercedes (Raffaele Marciello, Maro Engel, Daniel Juncadella) und Ferrari (Daniel Serra).

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