Italiens Fußball-Nationalmannschaft kam am Montagabend mit einem großen Schrecken davon.
Die "Squadra Azzurra" setzte sich im ungarischen Debrecen in einem beispiellos spektakulären WM-Qualifikationsduell mit 5:4 gegen Israel durch (alle Infos >>>).
Nach frühem Rückstand lag Italien bis Minute 86 mit 4:2 in Führung, dann ging es drunter und drüber: Ein Eigentor von Bastoni - das bereits zweite an jenem Abend - sorgte für das 3:4, zwei Minuten später schnürte Dor Peretz den Doppelpack und stellte tatsächlich auf 4:4. Perfekt machte das Drama dann das Goldtor von Italiens Sandro Tonali zum 5:4-Endstand.
Ein Krimi, der allen voran Nationaltrainer und Kultspieler Gennaro Gattuso im Anschluss an den Rande des Wahnsinns gebracht zu haben schien.
Italienische Presse höhnisch nach Schicksalsspiel
Der 47-Jährige, der erste seit Mitte Juni die Geschicke an der Seitenlinie des vierfachen Weltmeisters leitet, fasste das Geschehen in kurioser Manier zusammen: "Es war zum Sterben. Ein Albtraum, furchtbar. Wir müssen verrückt sein!".
"Wir nehmen den Sieg mit, aber wir sind irre, wir müssen uns verbessern", schimpfte Gattuso nach seinem zweiten Spiel als Nationaltrainer nach einem 5:0-Debüt gegen Estland. "Wir sind zu zerbrechlich, die Jungs wissen das. Aber es war Herz dabei, es war der Wille da." Was ein Fiasko hätte werden können, wurde ein großer Schritt Richtung erster WM-Teilnahme seit 2014. Die Milan-Legende mischte im Anschluss an die Partie auch bei der Rudelbildung zwischen den Mannschaften mit.
Die italienischen Medien quittierten das Spiel mit ähnlich drastischen Worten - die Gazzetta dello Sport schrieb von einer "partita sureale", der Corriere dello Sport von einem "alten Bud-Spencer-Film". Fazit: "Drei Punkte - und bitte Aspirin gegen die Kopfschmerzen".
Italien sammelt im Kampf um die erste WM-Qualifikation seit 2014 indes Big Points - Norwegen thront mit zwölf Punkten unangefochten an der Spitze, Israel hält punktegleich mit Donnarumma und Co. bei neun Zählern.
