Slowakei Slowakei SVK
Deutschland Deutschland GER
Endstand
2:0
1:0, 1:0
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Alarmstimmung beim DFB-Team

"Vielleicht müssen wir auf weniger Qualität setzen, sondern auf Spieler, die alles reinwerfen", sagte Bundestrainer Nagelsmann. Auch die Spieler hadern.

Alarmstimmung beim DFB-Team Foto: © getty

Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation herrscht Alarmstimmung im DFB-Nationalteam.

Die verdiente wie historische 0:2-Schlappe in Bratislava (zum Spielbericht >>>) gegen die Slowakei Donnerstagabend hinterließ lange Gesichter bei deutschen Spielern, Fans sowie Bundestrainer Julian Nagelsmann und sorgte für mediale Kritik.

"Generell sollte bei jedem angekommen sein, dass wir zur WM wollen", meinte Nagelsmann verärgert nach der ersten WM-Quali-Auswärtsniederlage in der DFB-Geschichte.

Der Teamchef sah einen blutleeren, defensivschwachen Auftritt seiner Mannschaft gegen groß aufspielende Slowaken. "Bei der Emotionalität war uns der Gegner meilenweit von der ersten bis zur letzten Minute überlegen. Das ist Fakt. Erschreckenderweise kommt obendrauf, dass so ein Gegner mit mehr Emotionalität auch fußballerisch deutlich mehr Qualität auf den Platz bringt als wir", monierte Nagelsmann nach der Partie in der ARD.

"Vielleicht müssen wir auf weniger Qualität setzen, sondern auf Spieler, die alles reinwerfen. Das hätte heute zu einem besseren Ergebnis geführt."

Harte Selbstkritik der Spieler

Eine klare Warnung sprach Kapitän Joshua Kimmich aus. "Wenn wir so weitermachen, wird es ganz schwierig, dass wir uns für die WM qualifizieren."

Man brauche nicht über System oder Taktik diskutieren. "Das ist einzig und allein eine Einstellungssache. Das war auch in den letzten Spielen unser Problem", sagte der Bayern-München-Profi. "Wir waren nicht giftig in den Zweikämpfen. Wir haben uns nicht unterstützt."

Auch Tormann Oliver Baumann legte den Finger in die Wunde. Der 35-Jährige vermisste "die Gier" gegen motivierte Slowaken. "Es muss ein Warnschuss für uns sein." Man dürfe sich jetzt aber intern "nicht zerfleischen und nieder reden", sondern müsse zusammenhalten: "Das Spiel gegen Nordirland wird extrem wichtig sein."

So sah das auch Kimmich. "Jeder muss sich jetzt seine Gedanken machen. Wir haben zwei Tage Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und hoffentlich sehen wir dann in drei Tagen gegen Nordirland eine andere Einstellung."

Reaktion gegen Nordiren nötig

Nagelsmann versprach eine Reaktion beim nächsten Spiel am Sonntag (20.45 Uhr) in Köln gegen die Nordiren. "Wir werden Maßnahmen treffen, um die Voraussetzung zu schaffen, das Spiel am Sonntag zu gewinnen."

Das wird auch dringend nötig sein, will man sich in Quali-Gruppe A als Sieger direkt für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko qualifizieren. "Wir müssen alle fünf Spiele gewinnen, auch gegen die (Slowaken, Anm.) - und zwar deutlich. Sonst spielen wir im März Play-offs", sagte Nagelsmann.

Nach dem 0:2 läuft man jedenfalls den Slowaken vorerst einmal hinterher. Neben Nordirland spielt auch noch Luxemburg in Gruppe A. Die Entscheidung um den Gruppensieg und das WM-Fixticket könnte im letzten Spiel am 17. November in Leipzig gegen die Slowakei fallen.

Trotz der großen Mängelliste hält Nagelsmann am Ziel fest, in Amerika Weltmeister werden zu wollen. Alles andere wäre "ein fatales Zeichen nach innen und außen", sagte der 38-Jährige. Doch um das überhaupt in Angriff nehmen zu können, muss die DFB-Truppe erst einmal ein WM-Ticket lösen.

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