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FIFA-Chef Infantino: "Kein Platz für Rassismus"

In England und Deutschland gab es am Wochenende rassistische Vorfälle gegen Spieler. FIFA-Boss Gianni Infantino verurteilte das deutlich.

FIFA-Chef Infantino: Foto: © getty

Das Fußball-Auftaktwochenende in England und Deutschland ist von Rassismusvorfällen überschattet worden.

Nach einer angeblichen rassistischen Beleidigung in Liverpool gegen den Bournemouth-Spieler Antoine Semenyo fanden offenbar auch im deutschen Cup in Leipzig und Potsdam diskriminierende Vorfälle statt.

FIFA-Präsident Gianni Infantino verurteilte die Vorfälle und sagte den betroffenen Spielern Unterstützung zu.

FIFA stehe an der Seite der Betroffenen

"Ich wiederhole mich und werde dies weiterhin tun: Im Fußball gibt es keinen Platz für Rassismus oder jede andere Form der Diskriminierung", erklärte Infantino nach den Ereignissen in Deutschland am Sonntag, nachdem er bereits zuvor Beleidigungen im Falle des Premier-League-Auftaktes in Liverpool verurteilt hatte.

Die FIFA stehe fest an der Seite der Betroffenen, "wir sind fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Spieler respektiert und geschützt werden und dass die Wettbewerbsorganisatoren sowie die Strafverfolgungsbehörden entsprechende Maßnahmen treffen", ergänzte der Weltverbandspräsident.

Der spätere Bournemouth-Doppeltorschütze Semenyo fühlte sich laut eigener Aussage von Spielern, Fans der gegnerischen Mannschaft und Offiziellen der Premier League nach dem Vorfall gut unterstützt. Die Polizei hat mittlerweile einen 47-jährigen Mann für den Zweck der Befragung festgenommen.

Pfiffe gegen betroffenen Schalke-Profi

Bei der Partie von Lok Leipzig gegen den FC Schalke 04 (0:1 n.V.) machte Christopher Antwi-Adjei dem Schiedsrichter eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten.

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Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde fortan bei jedem Ballkontakt von zahlreichen Lok-Fans ausgepfiffen.

Antwi-Adjei, der mittlerweile Anzeige erstattet hat, berichtete nach dem Spiel, dass von der Tribüne "Scheiß-Nigger" gerufen wurde. Gäste-Coach Miron Muslic kritisierte die Reaktion der Lok-Fans scharf.

"Das Schlimmste ist, er wird dann über 120 Minuten hier ausgepfiffen", sagte sein Trainer Miron Muslic. "Das kotzt mich an. Ich habe den größtmöglichen Respekt vor Chris, dass er das wegsteckt und bis zum Schluss Leistung bringt."

Schnelle Aufklärung in Potsdam

Anders fiel die Reaktion von Fans im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion nach einer Beleidigung eines Profis des 1. FC Kaiserslautern im Cupspiel bei Eintracht Stahnsdorf (0:7) aus.

Durch ein schnelles Eingreifen von Zuschauern und Sicherheitsdiensten konnte der mutmaßliche Täter ermittelt werden. Beide Fanlager skandierten "Nazis raus".


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