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Das plant Austria Salzburg mit der BVB-Spende

Die Austria hat konkrete Pläne und träumt vom Cup der Traditionsteams.

Das plant Austria Salzburg mit der BVB-Spende

Dortmund war eine Reise wert.

Dieser Ansicht ist seit dem Erfolg vergangenen Donnerstag nicht nur die Mannschaft des FC Red Bull Salzburg, das gilt auch für die Salzburger Austria, die im Vorfeld des Europa-League-Achtelfinales Unterstützung der BVB-Fanszene bekam.

Da die Fanklubs der Borussia das Rückspiel in Salzburg boykottieren, werden symbolische Eintrittskarten um 10 Euro (oder mehr) verkauft, die zur Gänze den Violetten zugute kommen (LAOLA1 berichtete).

Die Beziehung mit den Dortmundern geht auf eine Visite der Austria vor zwölf Jahren zurück. "Wir haben ein Jahr nach der Wiedergründung ein Spiel in Dortmund besucht. Dabei sind lose Fanbeziehungen entsanden. Viele Leute sind mit Dortmundern befreundet, dementsprechend sind wir dort präsent bzw. bekannt", erklärt Vorstandsmitglied Alexander Hütter im Gespräch mit LAOLA1.

Geld aus Dortmund wird in den Nachwuchs investiert

Dass die Dortmund-Fanklubs eine Aktion planen, war den Salzburgern daher bekannt, das tut der Freude darüber aber keinen Abbruch: "Wir sind den BVB-Fans sehr, sehr dankbar, ein großes Dankeschön nach Dortmund!"

"Es freut uns zum einen, dass unsere Sicht auf den Fußball auch von Fanszenen großer Klubs geteilt wird. Daneben freut es uns natürlich, dass mit ihrem Protest auch unserem Verein finanziell weitergeholfen werden soll", so Hütter.

Wie groß die Summe wird, ist derzeit noch nicht abschätzbar. Allerdings gibt es schon Pläne darüber, wohin das Geld konkret fließen soll: "Wir wollen das Geld, das aus Dortmund kommt, in den Nachwuchs investieren, da dieser aufgrund der finanziellen Turbulenzen in den vergangenen Jahren ohnehin zu kurz gekommen ist."

Den erneuten Kollaps konnte der Klub zuletzt abwenden. "Die letzte Quote im Sanierungsverfahren, die im Februar fällig gewesen wäre, hat man schon im Dezember mit Hilfe von Mitgliedern und Fans überweisen können. Das Damokles-Schwert Konkurs, das über dem Sanierungsverfahren geschwebt ist, ist also weg", erklärt Hütter.

Ziel: In zwei bis drei Jahren wieder drittklassig

Geholfen haben Mitglieder und Fans mittels Darlehen, deren Rückzahlungen langfristig verlaufen: "Bis wir das gesamte Schlamassel, das 2015 angerichtet wurde, ausgebadet haben, wird es schon noch eine Zeit lang dauern. Aber es ist uns schon viel schlimmer gegangen als aktuell."

Dementsprechend defensiv sind die sportlichen Ziele der Austria: "Das Credo seit diesem Crash ist: Das Wirtschaftliche steht über dem Sportlichen. Man kann nur machen, was leistbar ist."

Mit einem kürzlich neu installierten Trainerteam um Chefcoach Christian Schader (40/GER) soll der Klub, der aktuell in der Salzburger Liga auf Platz sieben liegt, langsam in höhere Sphären gelangen.

Klar ist aber: "Die Salzburger Liga kann nicht der Anspruch der Austria sein. Es sollte zumindest die dritte Leistungsstufe sein. Das muss aber nicht übermorgen passieren, aber in den nächsten zwei, drei Jahren wäre es schön", sagt Hütter.

Mit der aktuell in Planung befindlichen zweiten Liga beschäftigen sich die Violetten nicht, die Probleme anderer Klubs am Weg dorthin bekommen sie aber mit.

"Wir haben die Geschichte mit Anif (LAOLA1 berichtete) verfolgt. Wir machen uns aber nicht viele Gedanken darüber, weil bis wir irgendwann vielleicht wieder in die Verlegenheit kommen würden, da um den Aufstieg mitzuspielen, bin ich mir nicht sicher, ob da nicht schon wieder eine Reform der Reform stattgefunden hat und sich das alles nicht schon wieder ganz anders präsentiert", zweifelt Hütter am durchschlagenden Erfolg der neuen zweiten Leistungsstufe.

Salzburg träumt vom Cup der Traditions-Teams

Während eine Rückkehr in den Profibereich also wohl noch dauern wird, pflegt die Austria schon jetzt die Kontakte zu Klubs aus Österreich mit ähnlichem Schicksal. Anfang März fand ein Testspiel gegen den GAK statt, der derzeit ebenfalls ein Dasein in der vierthöchsten Spielklasse fristet.

"Es war schade, dass nur 1.000 Leute dabei sein durften, aber man hat das Potenzial gesehen, das Traditionsklubs wie GAK, Steyr oder auch die Vienna haben", sagt Hütter.

Aus diesem Grund gibt es die Idee, diese Klubs sportlich zu bündeln.

"Es gibt die Überlegung, einen Cup der Traditionsmannschaften auszutragen. Diese Idee geistert schon in mehreren Köpfen herum, aber konkrete Pläne gab es noch nicht. Das Testspiel hat aber gezeigt, dass so etwas durchaus angenommen werden könnte", meint Hütter.


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