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Würde RLO-Aufstockung Rechtsstreit bringen?

Die Klubs wollen, aber die Angelegenheit ist kompliziert:

Würde RLO-Aufstockung Rechtsstreit bringen? Foto: © GEPA

Rapid II steigt in die HPYBET 2. Liga auf, die Mattersburg Amateure nehmen ihren Hut - beide Szenarien scheinen so gut wie fix.

Dazu der freiwillige Rückzug von Ebreichsdorf, und die Regionalliga Ost steht unmittelbar vor ihrem geplanten Saisonstart am 21. August mit nur 13 Vereinen da.

Eine Aufstockung der Liga durch den First Vienna FC, klarer Tabellenführer der Wiener Stadtliga vor dem Abbruch, der ASV Siegendorf aus der Burgenlandliga, der den Aufstieg zwischenzeitlich sogar einklagen wollte, und Retz oder Kottingbrunn aus Niederösterreich wurden zuletzt auch im Kommentar von LAOLA1-Chefredakteur Peter Rietzler gefordert (HIER nachlesen>>>). 

Obwohl auch einige RLO-Verantwortliche sehr dafür empfänglich wären - etwa der Wiener Sportclub, der sich wieder auf das "Derby of Love" (Bild) freuen dürfte - könnte eine ganze Reihe an rechtlichen Problemen folgen, wie "90minuten.at" nachrecherchiert hat.

Folgt eine Kettenreaktion?

Ursprünglich wurde vom ÖFB nach dem corona-bedingten Abbruch aller Ligen unterhalb der 2. Liga festgelegt, dass es keine Auf- oder Absteiger gibt. Diese Entscheidung basiert auf einem Rechtsgutachten der Linzer Keppler-Universität, wonach die abgebrochenen Mesiterschaften nicht zu werten sind.

Bereits der Aufstieg von Rapid II in die 2. Liga würde dieser Entscheidung eigentlich widersprechen. Da die Youngster der Grün-Weißen aber der einzige Klub sind, der neben dem Willen auch die faktische Berechtigung besitzt, aufzusteigen, könnte dieser Schritt auch entgegen dem Rechtsgutachten vermutlich vollzogen werden.

Im Falle der drei Landesligen, aus denen Vienna, Siegendorf und Retz oder Kottingbrunn aufsteigen würden, wäre die Sache aber komplizierter, da eine Kettenreaktion folgen und alle unteren Ligen betroffen wären. Aufstiegswillige Vereine könnten wieder auf den Plan gerufen werden, ein (Rechts-)Chaos droht.

Als Beispiel führt Robert Sedlacek, Präsident des Wiener Fußballverbandes, den Simmeringer SC an, der den ÖFB und den WFV sogar auf den Aufstieg in die Wiener Liga klagte.

Auch in der Wiener Liga selbst wollen einige Vereine neben Tabellenführer Vienna eigentlich aufsteigen, der Status des ältesten Fußballvereins des Landes als Tabellenführer wäre aufgrund des Abbruchs ein angreifbares Argument.

"Wie würde man es allen anderen Klassen vermitteln, dass niemand aufsteigt? Bei aller Sympathie muss man eine rechtskonforme Lösung finden", so Sedlacek, der den Aufstieg von Rapid II und der Vienna persönlich begrüßen würde.

Es wurde schon einmal diskutiert

Pikant: Noch vor wenigen Wochen gab es einen Streit zwischen den Landesverbänden Wiens, Niederösterreichs und des Burgenlands um den Platz von Rückzieher Ebreichsdorf. Weil es hierfür keine Lösung gab, wurde schlicht kein Aufsteiger ernannt.

Zudem fehlt formell noch der Rückzug von Mattersburg II, bislang wurde "nur" die Bundesliga-Lizenz der Kampfmannschaft zurückgelegt.

Der Wille zur Aufstockung der Regionalliga Ost ist bei den potenziellen Aufsteigern gegeben, auch die jetzigen RLO-Vereine wollen mit 16 Teams spielen - rechtlich ist die Angelegenheit aber kompliziert. Jetzt bräucht es eine Klärung. Und eine Einigung zwischen Paritätischer Kommission des ÖFB und der Landesverbände.

 

Zum ganzen Artikel auf 90minuten.at>>>

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