Für die Zeit nach dem Wahltag am 29. September hofft Mitterdorfer auf ein weiteres Entgegenkommen seitens der Politik.
"Losgelöst von der Sportart ist es wichtig, mitzuhelfen, dass Sport und Bewegung in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert haben", betonte der Kärntner und wies auf die Bedeutung des Sports im Allgemeinen und des Fußballs im Speziellen für Wirtschaft, Gesundheit und das Zusammenleben generell in Österreich hin.
Weiteres Hoffen auf neues Nationalstadion
Wünsche an die Regierung gibt es zur Genüge - die Errichtung einer neuen Arena steht nach wie vor ganz oben auf der Agenda, unabhängig davon, welche Parteien künftig das Sagen haben.
"Ich glaube schon, dass man nach der Wahl unabhängig von parteipolitischen Auswirkungen schon weiß, dass man ein Stadion für den Sport braucht - für alle Sportarten, internationale Finalspiele und Endrunden oder auch Konzerte. Und ich bin zuversichtlich, dass nach der Wahl Bewegung reinkommt", sagte Mitterdorfer.
"Ich glaube, es ist machbar, das Stadionprojekt in der nächsten Legislaturperiode zu fixieren, auch wenn es nicht einfach wird."
Investoren gesucht
In diesem Zusammenhang läuft nach wie vor die Suche nach privaten Geldgebern, denn eine rein von der öffentlichen Hand bezahlte neue Arena ist wohl nur schwer argumentierbar.
"Es gibt viele wichtige Themen, wahrscheinlich wichtigere als ein neues Stadion. Wir versuchen, Investoren an Land zu ziehen, damit das Stadion nicht nur aus Steuermitteln finanziert werden muss", versprach Mitterdorfer.
Das Infrastruktur-Thema beschränkt sich laut dem ÖFB-Chef aber nicht nur auf das sogenannte Nationalstadion. "Man muss in ganz Österreich schauen, dass die Infrastruktur passt. Wenn ich die nicht habe, können die Menschen diesen Sport nicht betreiben."
"Fingerspitzengefühl" bei den Amateuren gewünscht
Auch in puncto Amateur-Fußball hat Mitterdorfer ein Anliegen. Der bürokratische Aufwand, zum Beispiel bei der Registrierkassenpflicht, oder Haftungsfragen droht immer mehr Funktionäre zu vergrämen.
"Wir haben über 2.000 Fußball-Vereine in Österreich. Die Frage ist, wie schaffen wir es in den nächsten Jahren, weiterhin viele Ehrenamtliche zu haben, wenn die Herausforderungen immer schwieriger werden. Es darf nicht sein, dass alles von rechtlichen Strukturen überlagert wird."
Hier hoffe er auf "ein gewisses Fingerspitzengefühl" der Politik. "Man muss sich überlegen, wie man eine Wertschätzung für ehrenamtliche Funktionäre zeigt. Wenn man sich Sorgen über das Steuerrecht und rechtliche Fragen machen muss, ist das für Funktionäre nicht förderlich", meinte Mitterdorfer.