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Bereicherten sich sechs ÖFB-Landesverbände am Corona-Topf?

Nur drei Verbände sollen Skrupel gehabt haben. Es geht um eine Millionen-Summe.

Bereicherten sich sechs ÖFB-Landesverbände am Corona-Topf? Foto: © GEPA

Dem ÖFB droht der nächste Wirbel!

Konkret geht es um Corona-Förderungen, die während der Pandemie vom Staat über den "NPO-Fonds" an gemeinnützige Vereine ausgeschüttet wurden. Die Gelder sollten dazu dienen, Einbußen aus Einnahmen wie Eintrittskarten oder Kantinen-Betrieb zu kompensieren. 

Unangebrachter Griff in den Fördertopf?

Wie der "Falter" aufdeckte, sollen sechs der neun ÖFB-Landesverbände knapp 1,7 Millionen Euro an staatlichen Unterstützungsgeldern kassiert haben, obwohl diese gar nicht notwendig gewesen wären.

Im dafür geschaffenen "NPO-Fonds-Gesetz" heißt es zu den Voraussetzungen: "Die förderbare Organisation ist durch einen durch die Ausbreitung von COVID-19 verursachten Einnahmenausfall beeinträchtigt."

Was im Falle der Landesverbände aber nicht so sei, berichtet der "Falter". Tatsächlich hätten die Verbände sogar Geld sparen können. Tirols Verbandsboss Josef Geisler: "Wir mussten keine Trainer ausbilden, keine Landesturniere veranstalten. Wir hatten sogar weniger Ausgaben als vorher."

Sein Verband ist einer von dreien, die keine Hilfen kassierten. Die beiden anderen sind Oberösterreich und Salzburg.

"Pandemie hat uns finanziell nicht geschadet"

OÖ-Verbandspräsident Götschhofer bestätigt wie Geisler, dass die Unterstützungsgelder nicht benötigt worden seien: "Wir hatten keine Mehrausgaben und keine Verluste." Sein Salzburger Pendant Wolfgang Zingerle stellt ebenfalls klar, dass "uns die Pandemie finanziell nicht geschadet hat".

Noch dazu, wo die Geldleistungen aus der Bundessportförderung, über welche sich die Landesverbände maßgeblich finanzieren, ja während der Pandemie weiter ausbezahlt wurden. 

Wurden Fördergelder einbehalten?

Zu jenen Verbänden, die Corona-Hilfen beantragten, zählen jene aus Kärnten, Steiermark, Burgenland, Vorarlberg, Wien und Niederösterreich. Laut dem Bericht sollen sie das Geld allerdings nicht an die Vereine, welche tatsächlich von der Pandemie gebeutelt wurden, weitergegeben haben. 

Besonders brisant: Exakt diese sechs Verbände sind es, welche ein zumindest ambivalentes Verhältnis zu Teamchef Ralf Rangnick haben sollen. Jene drei, die sich gegen einen Griff in den Fördertopf entschieden, stehen hinter dem Deutschen. 

Die Causa bringt nun weitere Sprengkraft in den schwelenden Konflikt im ÖFB-Präsidium. Weitere Turbulenzen rund um Österreichs Fußballverband sind also bei weitem nicht auszuschließen.


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