Österreich Österreich AUT
Portugal Portugal POR
Endstand
2:1
0:0, 2:1
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Worüber sich die ÖFB-Frauen trotz ihrem ersten Sieg ärgern

Schon wieder wurde die erste Halbzeit verschlafen - nur diesmal nicht bestraft. Stattdessen wird der erste Sieg in der Nations League bejubelt.

Worüber sich die ÖFB-Frauen trotz ihrem ersten Sieg ärgern Foto: © GEPA

Ein ausverkauftes Heimspiel, der erste Sieg in der neugeschaffenen UEFA Nations League - aber zwei völlig konträre Halbzeiten.

So in etwa könnte man den 2:1-Sieg von Österreichs Fußball-Frauen am Freitagabend gegen Portugal kurz zusammenfassen.

45 Minuten lang machte es überhaupt nicht den Anschein, als könnte die ÖFB-Auswahl dem WM-Teilnehmer Paroli bieten. Nur eine essenzielle Parade von Manuela Zinsberger 37 Sekunden nach Spielbeginn sowie die mangelnde Chancenverwertung der Ibererinnen verhinderten einen womöglich deutlichen Pausenrückstand.

Doch wie schon in den ersten beiden Partien in Norwegen und gegen Frankreich legte die Mannschaft von Teamchefin Irene Fuhrmann in der zweiten Halbzeit den Schalter um. Obwohl man sich "fest vorgenommen" hatte, "heute ab der ersten Minute da zu sein. Das hat leider nicht so gut funktioniert", bedauert Verena Hanshaw.

Was in der ersten Halbzeit fehlte

Trotzdem konnte nach einem Eigentor von Catarina Amado sowie einem schönen Schlenzer von Barbara Dunst über den Premieren-Erfolg gejubelt werden - und das mit 4.800 Zuschauern in der Altacher Cashpoint Arena (Stehplätze nicht zugelassen, Anm.), die somit die zweithöchste Heim-Kulisse nach jener Ende September in Wien war.

"So viele Fans im Rücken zu haben macht etwas mit uns", verdeutlicht Liverpool-Legionärin Marie-Therese Höbinger. Zu Beginn war die ÖFB-Elf, wohl auch aufgrund der frühen Top-Chance der Portugiesinnen, nervös. "In der ersten Halbzeit hat die Ruhe in Ballbesitz gefehlt", konstatiert Temchefin Fuhrmann.

"Wir waren selbst zu fehleranfällig, haben durch unsere Ballverluste Portugal erst richtig stark gemacht, weil sie sehr gute Umschaltspielerinnen haben, sehr schnell sind." Auch im Spiel gegen den Ball seien ihre Spielerinnen nicht aggressiv genug gewesen, meint Fuhrmann.

Deutlich gesteigert und Moral gezeigt

Doch sowohl im Spiel mit als auch gegen das runde Leder "haben wir uns deutlich steigern können, einen Zahn zugelegt", findet die Teamchefin lobende Worte für die Leistung in Hälfte zwei.

Höbinger stimmt zu: "Wir haben sie danach höher angepresst, haben ihnen nicht mehr so viele Räume gegeben. Wir waren aggressiver in den Zweikämpfen, waren griffiger, haben die ersten und zweiten Bälle gewonnen und unsere Chancen genutzt."

Das sei in so einem wichtigen Spiel das, was letztendlich zählt. Mit einer Niederlage wären Frankreich und Portugal um acht bzw. fünf Punkte enteilt, der Verbleib in Liga A wäre in großer Gefahr gewesen.

2:0-Torschützin Dunst war daher glücklich, dass "wir Moral gezeigt haben, in der zweiten Halbzeit super herausgekommen sind und schnell den Spielfluss gefunden haben. Es war sehr, sehr wichtig, dass wir da heute drei Punkte holen."

"Die Mädels haben gefightet", das Mittelfeld rund um Katharina Naschenweng, Sarah Zadrazil und Laura Feiersinger sei "abnormal viel gelaufen" und habe versucht, jeden Zweikampf irgendwie zu gewinnen. Das war wieder eine super Kollektivleistung", so Dunst. Außerdem sei das Publikum voll mitgegangen. "Es wurde echt ein richtiger Kessel."

Zadrazil: "Dann sind wir das bessere Team"

Umso mehr findet es Zadrazil schade, "dass wir erst in der zweiten Hälfte so richtig aufdrehen. Ich glaube, daran müssen wir arbeiten. Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, präsent sind, die Zweikämpfe annehmen, dann sind wir das bessere Team."

Auch Teamchefin Fuhrmann hofft, dass ihre Mannschaft "in Zukunft von der ersten Minute weg so präsent" sein kann. "Man hat gesehen, dass es um viel geht. Da darf es auch einmal sein, dass der Spielfluss nicht so gegeben ist. Am Ende zählen jetzt die drei Punkte."

Schon am Dienstag können die ÖFB-Frauen einen weiteren, großen Schritt in Richtung Liga-A-Verbleib gehen - dann steht nämlich das Auswärtsspiel in Portugal (19:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>) an.


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