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Einzelkritik zu Österreich - Bosnien-Herzegowina

LAOLA1-Einzelkritik zum Nations-League-Duell Österreich - Bosnien.

Nichts wird es für das ÖFB-Team mit Platz 1 in der Liga B, Gruppe 3 der UEFA Nations League.

Mit dem 0:0 im Heimspiel gegen Bosnien Herzegowina vor 37.200 Zuschauern ist klar, dass man die Premiere in diesem Bewerb auf Platz zwei beenden wird.

Die Gründe: Viele Spieler wachten erst zu spät auf, einige enttäuschten leider. Dabei gab es jedoch auch Lichtblicke.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).


Foto: © GEPA

HEINZ LINDNER (Grasshopper Zürich/23 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2

Teamchef Franco Foda verriet diesmal schon einen Tag vor dem Spiel, dass Lindner im Tor stehen würde. Ob man dies als Signal werten darf, dass der Grasshoppers-Legionär endgültig Österreichs aktuelle Nummer eins ist? Tendenziell ja. Im Match ließ sich der Oberösterreicher nicht wirklich etwas zu Schulden kommen, im Gegenteil. Bisweilen war er bei bosnischen Chancen im Glück, wenn der Ball nur knapp neben seinem Tor vorbeiging. Wenn es einzugreifen galt, tat er dies jedoch, wie bei Viscas Schuss ins kurze Eck in Minute 26 oder besonders sehenswert beim Abschluss von Duljevic in Minute 64.


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STEFAN LAINER (RB Salzburg/11/0), 90 Minuten, Note: 3

Der Salzburg-Kicker agierte als Rechtsverteidiger in der ÖFB-Viererkette und war mehr mit Defensivarbeit beschäftigt, als ihm wohl lieb war. Durch die bosnischen Angriffs-Wellen war er lange Zeit zumeist defensiv gebunden. In Halbzeit eins verzeichnete er nur einen guten Vorstoß, den er jedoch mit einem guten Abspiel krönte. Nach der Pause auch nach vorne hin mutiger, es war auch die eine oder andere gute Idee dabei – leider ohne Abnehmer. Insgesamt solide, nicht mehr und nicht weniger.



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ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/69/1), 90 Minuten, Note: 2

So komisch es bei einem nunmehr 69-fachen Nationalspieler klingt: Diese Partie war für den Leverkusen-Legionär eine Gelegenheit, bei Teamchef Foda Pluspunkte zu sammeln, denn zuletzt musste er sich in den Pflichtspielen hinten anstellen. Die Verletzung von Sebastian Prödl ermöglichte die Rückkehr in die Startelf. Für die ÖFB-Innenverteidiger war es keine einfache Partie. In der Rückwärtsbewegung agierte das komplette Team nicht immer kompakt und auch Bosniens Superstar Edin Dzeko war gut aufgelegt. Mit der einen oder anderen Ausnahme, wie dem aufgehobenen Abseits bei der Visca-Chance in der ersten Halbzeit, bot Dragovic jedoch eine konzentrierte und gute Leistung. Gemeinsam mit Hinteregger war er immer wieder als letzte Instanz zur Stelle.


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MARTIN HINTEREGGER (FC Augsburg/36/3), 90 Minuten, Note: 2

Siehe Dragovic. Das war für die ÖFB-Abwehrzentrale eine unangenehme Aufgabe, schließlich agierte Bosnien mutiger, als man es im ÖFB-Lager wohl angenommen hatte. Zudem strotze Dzeko vor Spielfreude. Die Vielzahl der bosnischen Chancen war weniger der Innenverteidigung anzulasten, sondern dem insgesamt in der Defensive wenig kompakten Auftritt. Hinteregger war über weite Strecken der gewohnte Ruhepol, fing in Bedrängnis immer wieder den Ball ab. Eine gute Vorstellung, der er kurz nach der Pause mit seiner Kopfball-Chance auch offensiv krönen hätte können. Leider blieb es beim Konjunktiv.

 


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DAVID ALABA (FC Bayern/66/13), 90 Minuten, Note: 3

Der eine oder andere kann sich vielleicht noch an die Dauer-Diskussionen erinnern, diesmal war es so weit: In seinem 66. Länderspiel agierte der Bayern-Star erstmals von Anpfiff an als Linksverteidiger der ÖFB-Viererkette. Etwas flapsig formuliert: Eine Position, die er aus dem Verein recht gut kennt. Dies zeigte er von Beginn weg, in dem er aktiv den Weg nach vorne suchte. Das Problem: Der letzte Pass wollte nicht wirklich klappen. Da kann man von ihm mehr erwarten. Defensiv agierte er schon ansprechender, Visca bereitete immer wieder Probleme. Unterm Strich eine durchschnittliche Performance.



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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/65/1), 90 Minuten, Gelb, Note: 3

Das Comeback des Kapitäns! Nach dem verletzungsbedingten Fehlen im September- und Oktober-Lehrgang war die Freude im ÖFB-Team groß, dass der Leverkusen-Legionär seinen Innenbandriss im Knie überstanden hatte. Hatte zwar anfangs wie der Großteil in der Zentrale seine Schwierigkeiten, bewies aber mit Fortdauer einmal mehr seine Ruhe, Souveränität und große Bedeutung im Team. Vor allem im zweiten Durchgang hielt er mit Peter Zulj in der Mitte alles zusammen. In der 72. Minute hatten alle schon zum Torschrei angesetzt, sein Kopfball ging jedoch knapp vorbei. Holte sich in den Schlussminuten noch Gelb für Kritik nach einem nicht gegebenen Vorteil ab.


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PETER ZULJ (Sturm Graz/8/0), bis 82. Minute, Gelb, Note: 3

Trotz Sturm-Krise ist er im ÖFB-Team gesetzt. Der Start missglückte jedoch mit einem Stoppfehler direkt zum Gegner und einigen Fehlern. Auch ein Ferserl quittierte Foda nur mit einem Kopfschütteln. Holte sich dann ungeschickt gegen Duljevic die Gelbe Karte. Doch auch er kam besser rein, auch wenn er im ÖFB-Team schon stärkere Performances abgeliefert hat. Hatte dann vor allem im zweiten Durchgang mehr Ballkontakte und gute Pässe parat. Machte in der 82. Minute Platz für Marc Janko.


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VALENTINO LAZARO (Hertha BSC/18/0), 90 Minuten, Note: 2

Der Hertha-BSC-Leistungsträger zeigte einmal mehr, wie gut seine Art Fußball zu spielen und die „Scheiß-mir-nix“-Mentalität dem ÖFB-Team tut. Offensiv quirlig, dynamisch, stets gefährlich und laufstark, defensiv mit unglaublichem Kampfgeist und Einsatz. War der weitaus aktivere Außenspieler als etwa Alessandro Schöpf und harmonierte gut mit Stefan Lainer, der jedoch diesmal nicht offensiv zur Geltung kam. Guter Auftritt, aber zeitweise mit zu wenigen Bällen gefüttert.


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ALESSANDRO SCHÖPF (Schalke/22/4), bis 67. Minute, Note: 4

Mit dem Schalke-Profi hatten nicht alle in der Startelf gerechnet. Noch dazu links im Mittelfeld, während Kainz in die Zentrale rückte – im Nachhinein gesehen vielleicht eine falsche Variante. Schöpf konnte außen nie wirklich seine Qualitäten ausspielen, war kaum eingebunden und überließ den Raum meist dem nachrückenden David Alaba. Trotzdem hielt Foda lange an ihm fest. Die Auswechslung erfolgte erst in der 67. Minute, Michael Gregoritsch kam für ihn.

 


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FLORIAN KAINZ (Werder Bremen/13/0), bis 46. Minute, Note: 5

Personell wohl die überraschendste Entscheidung von Teamchef Franco Foda in der Startelf – ein Versuch, der scheiterte. Der Bremer, der in der deutschen Bundesliga stark aufzeigt, bekam den Vorzug vor Michael Gregoritsch, fand sich aber nur schwer zurecht. Zahlreiche Ballverluste, fuhr oftmals am Ball vorbei, konnte keine Akzente setzen und war durch seine zentrale Positionierung meist überfordert. Auf einer so wichtigen Position war dies nicht zu verkraften. Foda reagierte, brachte zur Halbzeit Xaver Schlager.


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MARKO ARNAUTOVIC (West Ham/76/20), 90 Minuten, Note: 2

Ein Entscheidungsspiel, eigentlich maßgeschneidert für Arnautovic. Anfangs nicht so präsent, die beste Chance hatte er nach einem schnellen Out-Einwurf von Alaba. Bosnien hat Glück, dass Sunjic nach einem Foulspiel am West-Ham-Legionär als letzter Mann nicht Rot sah – eine Fehlentscheidung. Der 29-Jährige steigerte sich immer mehr. In der 52. Minute sorgte er mit einem Seitfallzieher für die Szene des Spiels. Auch hier war Sunjic beteiligt, er nahm bei der Rettungstat auf der Linie die Hand zur Hilfe. Vergab dann eine weitere gute Chance und pushte seine Kollegen offensiv. Den Matchball vergab er in der 91. Minute, als er den Ball über die Latte hämmerte.

 


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XAVER SCHLAGER (RB Salzburg/7/0), ab 46. Minute, Note: 2

Der Salzburg-Kicker kam für den enttäuschenden Kainz in die Partie und stellte sich in Minute 48 gleich mit einem – allerdings missglückten - Abschluss vor. Aber der Blondschopf probierte es immerhin. Diese Szene war sinnbildlich für den frischen Wind, den der 21-Jährige vor allem in der ersten Phase nach seiner Einwechslung ins ÖFB-Spiel brachte. Schlager war an diversen gefährlichen Szenen beteiligt, so bereitete er etwa den Seitfallzieher von Arnautovic vor. Vor allem der Vergleich mit Kainz macht sicher, dass es eine gute Idee war, ihn ins Spiel zu bringen. Dass Schlager beste Chancen hat, ein Stammspieler im Nationalteam zu werden, ist kein Geheimnis. Diesem Ziel ist er nach dieser Partie einen Schritt näher.

 


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MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/9/1), ab 72. Minute, Note: 3

Wurde eigentlich in der Startelf erwartet, musste aber anfangs mit der Ersatzbank vorliebnehmen. Kam erst in der 67. Minute für Schöpf ins Spiel. Dadurch ließ sich Arnautovic auf die Seite fallen, Gregoritsch stürmte. In der 74. Minute war er sich mit Lazaro jedoch uneins, wer den Ball im Strafraum direkt nehmen soll. Ein Kopfball verfehlte das Ziel deutlich.


MARC JANKO (FC Lugano/67/28), ab 81. Minute, Note: zu kurz eingesetzt

 


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