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Einzelkritik zu Österreich gegen Ukraine

LAOLA1-Einzelkritik zum EM-Spiel Österreich gegen Ukraine:

Der Jubel beim österreichischen Nationalteam kennt keine Grenzen!

Erstmals in der rot-weiß-roten Fußballgeschichte gelingt den Mannen von Franco Foda der Einzug in ein Achtelfinale einer Europameisterschaft. Für diesen historischen Erfolg reichte der ÖFB-Elf ein 1:0 gegen die Ukraine (Spielbericht), um Platz zwei der Gruppe C zu fixieren.

Im Londoner Wembley Stadion wartet am Samstag (21 Uhr im LIVE-Ticker) nun der Sieger der Gruppe A: Italien!

Doch bevor es zum Spiel des Jahres aus Österreich-Sicht geht, analysiert LAOLA1 die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:


Foto: © GEPA

Daniel Bachmann (Watford/5 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 1

Ausgerechnet im Entscheidungsspiel konnte Bachmann erstmals in dieser Endrunde seinen Kasten sauber halten. In Halbzeit eins konnte er einen Shaparenko-Schlenzer abwehren, nach dem Seitenwechsel verhinderte er ein Eigentor von Stefan Lainer mit einem super Reflex. In der Luft strahlte Bachmann Ruhe aus, hohe Bälle fanden über seine Fäuste oftmals den Weg aus dem Strafraum. Ansonsten wurde es für den Watford-Goalie selten gefährlich, da seine Vorderleute meist sattelfest agierten.


Foto: © GEPA

STEFAN LAINER (Borussia Mönchengladbach/32/2), 90 Minuten, Note: 3

Wie aufgezogen spulte Lainer auch im dritten Gruppenspiel Kilometer für Kilometer ab. Der Viererkette geschuldet waren Offensivläufe aber eher Mangelware. Defensiv erwies sich der 28-Jährige über weite Strecken solide, einzig Shaparenko konnte er beim Abschluss nicht rechtzeitig hindern. Sein Klärungsversuch per Kopf in Abschnitt zwei entpuppte sich als Prüfstein für Bachmann, der Lainer und Österreich vor einem Eigentor bewahrte. 


Foto: © GEPA

ALEKSANDAR DRAGOVIC (Roter Stern Belgrad/93/2), 90 Minuten, Note: 2

Staubtrocken und zweikampfstark machte Dragovic seinem alten Dynamo-Kiew-Bekannten Andriy Yarmolenko und Co. das Leben schwer. Seine Gegenspieler konnte der 30-Jährige pausenlos im Zaum halten. Bei Standard-Situationen mischte der künftige Verteidiger von Roter Stern Belgrad oftmals vorne mit, verpasste in Minute 17 eine vielversprechende Alaba-Ecke aber haarscharf.


Foto: © GEPA

MARTIN HINTEREGGER (Eintracht Frankfurt/58/4), 90 Minuten, Note: 2

Abgezockt stellte Hinteregger seine defensiven Qualitäten neben Dragovic unter Beweis. Sein wichtigster Einsatz war der unterbundene Konter gegen Stoßstürmer Yaremchuk, der in der 36. Minute sonst allein auf Bachmann zugelaufen wäre. Weniger als in den Spielen zuvor versuchte der Frankfurt-Verteidiger Vorstöße auf eigene Faust und konzentrierte sich vielmehr auf den Defensiv-Part - das aber erfolgreich.


Foto: © GEPA

DAVID ALABA (Real Madrid/84/14), 90 Minuten, Assist, Note: 2

Vom Pechvogel in Amsterdam zum Assistgeber im Entscheidungsspiel! Der Systemumstellung geschuldet rutschte Alaba vom Zentrum auf die Position des Linksverteidigers. Anstelle von Andi Ulmer beackerte der künftige Real-Akteur die linke ÖFB-Seite recht gut. Als Mann für den ruhenden Ball servierte Alaba Ecke um Ecke, wodurch er den Goldtreffer von Baumgartner auflegte. Nach dem Seitenwechsel folgten dem Ergebnis geschuldet weniger Offensivaktionen des 28-Jährigen.


Foto: © GEPA

FLORIAN GRILLITSCH (TSG Hoffenheim/24/1), 90 Minuten, Note: 1

Der mit Abstand beste Akteur in den ÖFB-Reihen! Mit großen Ambitionen reiste Grillitsch zur EURO, um ausgerechnet erst gegen die Ukraine sein Startelf-Debüt im Wettbewerb zu feiern. Als Bindeglied zwischen Offensive und Defensive sicherte der 25-Jährige die Bälle geschickt ab und erwies sich als sicherer Passgeber. Auch in punkto Zweikampfstärke und Stellungsspiel konnte der Mittelfeld-Motor restlos überzeugen. Beinahe alles hatte bei Grillitsch Hand und Fuß. Ein Leiberl gegen Italien dürfte fix sein.


Foto: © GEPA

XAVER SCHLAGER (VfL Wolfsburg/23/1), 90 Minuten, Note: 1

Anders als gegen die Niederlande wirkte Schlager in vielen Situationen sattelfester. Mit Grillitsch im Rücken konnte der Blondschopf vor allem in der Offensiv ein ums andere Mal Akzente setzen. So sorgte ein geschicktes Zuspiel für die erste Halb-Chance durch Laimer in der 2. Minute. Auch Schlagers Solo über das halbe Feld endete erst an der Strafraumgrenze gegen drei Gegenspieler. Sein mutiger Volley-Schuss aus der zweiten Reihe stellte eine der wenigen Torchancen in Hälfte zwei dar. Die Formkurve zeigt nach oben.


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KONRAD LAIMER (RB LEIPZIG/12/1), bis zur 73. Minute, Note: 2

In der Offensive war Laimer beinahe überall zu finden. Egal, ob im Zentrum oder auf der Außenbahn, der Leipzig-Legionär erwies sich als umtriebig. Während er gleich zu Beginn die erste gute Schusschance verstolperte, zwang er Torhüter Bushchan mit einem schönen Schlenzer (37.) zu einer Parade. Wie in den vorangegangenen Gruppenspielen lief der Salzburger bis zur Erschöpfung, wodurch der logische, defensive Wechsel zu Stefan Ilsanker erfolgte. Eines steht fest: Laimer kommt immer besser in Fahrt.


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MARCEL SABITZER (RB Leipzig/53/8), 90 Minuten, Note: 2

Wie gewohnt zeigte Sabitzer auch diesmal, welch enormes Laufpensum in ihm steckt. Egal ob im Spiel gegen den Ball oder im Vorwärtsgang, der Leipzig-Kapitän kämpfte um jeden Zentimeter und erwies sich abermals als lästiger Aktivposten. In der Offensive ließ er kurz vor der Pause Abwehrmann Zabarnyi sehenswert aussteigen und ermöglichte im Fallen eine Großchance für Arnautovic. In den zweiten 45 Minuten wechselte sein Hauptaugenmerk mehr in Richtung Defensive.


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CHRISTOPH BAUMGARTNER (TSG Hoffenheim/13/4), bis zur 33. Minute, Tor, Note: 1

Am letzten Spieltag platzte der Knoten bei Baumgartner. Während er gegen Nordmazedonien und die Niederlande weitestgehend blass blieb, fungierte ausgerechnet der Jüngste im ÖFB-Kader als Heilsbringer. Dabei kann man von Glück sprechen, dass der 21-Jährige nach seinem Zusammenprall mit Zabarnyi in Minute 18 überhaupt weitermachen konnte. Nur 180 Sekunden später stand er beim Alaba-Eckball nämlich goldrichtig und sorgte per Fußsohle für die rot-weiß-rote Erlösung. Nach 33 Minuten war dann Schluss, da die Kopfschmerzen immer stärker wurden. Bleibt zu hoffen, dass ein Einsatz gegen Italien möglich ist.


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MARKO ARNAUTOVIC (Shanghai Port/90/26), bis zur 90. Minute, Note: 3

Die Achtelfinal-Hoffnungen von Fußball Österreich ruhten vor der Partie auf den Schultern von Arnautovic, der bis zu seiner Auswechslung oftmals glücklos agierte. Erstmals Blut leckte "Arni" mit einem abgefälschten Distanzschuss nach einer Viertelstunde. Zwei weitere Hochkaräter ließ der China-Legionär kurz vor Halbzeitpfiff aber stümperhaft liegen. In körperlich besserer Verfassung hätte er vor allem den Sitzer in Minute 43 über die Linie gebracht. Wobei getrost behauptet werden kann, dass seine Präsenz dem Team eine breitere Brust verlieh.


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ALESSANDRO SCHÖPF (Schalke/26/4), ab der 33. Minute, Note: 3

Für den verletzten Christoph Baumgartner vertraute Franco Foda auf die Dienste von Alessandro Schöpf. Trotz einer mehr als durchwachsenen Saison bei Schalke 04 konnte der Tiroler phasenweise aufzeigen. So fügte er sich rasch in die Partie ein und bereitete sehenswert die Top-Möglichkeit für Arnautovic in Minute 43 vor. Eine ähnliche Szene ereignete sich in der 59. Minute, wo beim Zuspiel zu "Arni" aber die Genauigkeit fehlte. Unterm Strich ein bemühter Auftritt von Schöpf.


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STEFAN ILSANKER (Eintracht Frankfurt/52/0), ab der 73. Minute, Note: 3

Als Einwechselspieler für den ausgepumpten Konrad Laimer tat "Ilse" das, was er am besten kann: Kämpfen. Gegen die Ukraine ließ er bis zum Schluss nichts anbrennen und sorgte mit seinem robusten Einsatz, dass die "Null" für Österreich stehen blieb.


Foto: © GEPA

SASA KALAJDZIC (VfB Stuttgart/10/3), ab der 90. Minute, Note: zu kurz eingesetzt

 


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