Österreich Österreich AUT
Rumänien Rumänien ROU
Endstand
2:1
1:0, 1:1
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Wöbers Bewerbungsschreiben: "Nicht in England vergammeln!"

Der Wiener war die Überraschung beim 2:1-Sieg gegen Rumänien. Wegen seiner Startelf-Nominierung und dem, was er darauf gemacht hat.

Wöbers Bewerbungsschreiben: Foto: © GEPA

Maximilian Wöber hat in der abgelaufenen Saison 395 Spielminuten für Leeds United absolviert. Das sind umgerechnet keine viereinhalb Partien.

Ralf Rangnick hat den Wiener dennoch ins Nationalteam einberufen.

Die Kirsche obendrauf

"Ich war happy, dass ich nominiert war. Ich habe mein letztes Spiel über 90 Minuten im Dezember gemacht, das ist sehr, sehr lange her", sagt der Verteidiger.

Doch damit nicht genug, er durfte beim 2:1-Sieg gegen Rumänien zum WM-Quali-Start sogar von Beginn an auflaufen. "Das war eine Überraschung, die Kirsche obendrauf", freut sich Wöber.

Rangnicks Überlegungen

Rangnick hat dem 27-Jährigen den Vorzug gegenüber Europa-League-Sieger Kevin Danso gegeben.

Der Teamchef erklärt die Überlegung dahinter: "Bringen wir ihn oder Kevin? Dann haben wir entschieden, einen Linksfuß in der Innenverteidigung haben zu wollen, weil wir davon ausgegangen sind, mehr Ballbesitz zu haben. Dem war dann auch so. Da ist es schon hilfreich, wenn links ein Linksfuß und rechts ein Rechtsfuß spielt."

"Ich glaube, man merkt, dass ich in England spiele. Gefühlt bin ich nur herumgegrätscht."

Max Wöber

Christoph Baumgartner ergänzt: "Er hat einen sensationellen linken Fuß, was er auch im Training gezeigt hat. Er hat sich die Startelf-Nominierung übers Training wirklich verdient."

Und Wöber, der im Laufe der Saison zwei Operationen über sich ergehen lassen musste, hat geliefert.

Viel Lob von Pentz

Goalie Patrick Pentz schwärmt: "Unfassbar! Wenn man bedenkt: Schwierige Zeit in Leeds, wenig Spielzeit, auch eine Verletzung gehabt. Brutal, was der heute gemacht hat. Es ist enorm schwer, wenn man keine Spielpraxis hat, in einem WM-Quali-Spiel reingehaut zu werden. Man kann gar nicht genug loben, was er gezeigt hat."

Am Boden verlor Wöber keinen einzigen Zweikampf. Er grinst: "Ich glaube, man merkt, dass ich in England spiele. Gefühlt bin ich nur herumgegrätscht."

Am ersten Tor beteiligt

Maxi Wöber überzeugte gegen Rumänien vollends
Foto: © GEPA

Auch offensiv trat er mit einer guten Chance in der 19. Minute in Erscheinung. Und freilich auch beim 1:0 von Michael Gregoritsch, als er nach einem weiten Einwurf seinen Kopf vor dem Abschluss im Spiel hatte.

Rangnick lobt: "Für mich hat er ein absolut fehlerfreies Spiel gemacht, deswegen bin ich sehr froh, mich für Max entschieden zu haben."

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Wöber lächelt: "Im Nationalteam fühlt man sich wohl, da funktioniert's. Wenn man in ein Team kommt, wo einem Trainerteam und Mitspieler vertrauen, geht's einfach von der Hand."

Ganz anders bei seinem aktuellen Arbeitgeber Leeds. Der Klub feierte zwar den Aufstieg in die Premier League, Wöber durfte auch – aber nicht nur – verletzungsbedingt allerdings sehr wenig beitragen.

Leeds will ihn nicht mehr

Deswegen werden sich die Wege im Sommer trennen. "Leeds hat mir klar gesagt, dass sie mich verkaufen wollen. Vielleicht konnte ich heute ein Bewerbungsschreiben ausschicken", berichtet der Abwehrspieler.

Dementsprechend wichtig ist ihm auch seine bärenstarke Vorstellung gegen die Rumänen: "Ich wollte auch anderen Vereinen zeigen, dass ich noch immer richtig gut bin und nicht irgendwo in England vergammeln möchte."

Wie geht's weiter?

Wie es weitergeht? "Es gibt keine Planung. Ich weiß nur, dass mich Leeds nicht behalten möchte", sagt er.

Noch darf Wöber den zuletzt tristen Alltag ein wenig hinter sich lassen und sein Hoch im ÖFB-Team genießen.

"Es war ein gutes Gefühl, zu zeigen, dass ich noch gut kicken kann und es mir verdient habe, da dabei zu sein", strahlt er.



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