ÖFB argumentiert mit FIFA-Regulativ
Der Richter kam in seinem Urteil zum Schluss, es sei ausschließlich Sache des ÖFB, welche Spiele in welcher Form für die Länderspielstatistik herangezogen werden. Es gebe dahingebend keine Vorgaben der FIFA. Die Entscheidung des ÖFB, dass nur sechs Spiele pro Jahr als offizielle Länderspiele gewertet wurden, sei "nicht unsachlich" und von der Vereinsautonomie gedeckt. Der Kläger - Toni Polster - habe nicht nachweisen können, dass er benachteiligt wurde.
"Wir sind natürlich enttäuscht, zumal sich der Richter aus unserer Sicht nicht ausreichend mit den Argumenten der Klägerseite auseinandergesetzt hat", sagte Ainedter am Mittwochabend im Gespräch mit der APA. Man werde das nicht rechtskräftige erstinstanzliche Urteil jetzt einer eingehenden Analyse unterziehen. "Wir überlegen Rechtsmittel", meinte Ainedter.
Polster hatte in der Vergangenheit stets beteuert, sein Klagsbegehren habe nichts damit zu tun, dass ihm der aktuelle österreichische Stürmer-Star Marko Arnautovic seinen Torrekord wegschnappen könnte. Arnautovic hält aktuell bei 37 Treffern für die Nationalmannschaft. "Das ist einfach eine Ungerechtigkeit, die gen Himmel stinkt und die ich korrigiert haben möchte", hatte Polster im Vorjahr der APA seine Motivlage dargelegt, gegen den ÖFB vor Gericht zu ziehen.
Im Prozess machte er dann vor allem geltend, dass die drei Tore auch seinen "Marktwert als Werbefigur steigern" würde: "Da machen drei Tore einen Unterschied." Es müsse den ÖFB außerdem "stolz machen, wenn ein Torschütze drei Tore mehr hat".
Der ÖFB argumentierte demgegenüber damit, dass er sich an das Regulativ der FIFA halte, wo unter Test-, Freundschafts- und Bewerbspielen unterschieden wird.