"Jeder ist frustriert und enttäuscht", beschreibt Romano Schmid die Stimmung in der ÖFB-Kabine nach der 0:1-Niederlage in Rumänien.
Das Last-Minute-Tor der Gastgeber war ein ordentlicher Nackenschlag für die Österreicher.
Keine Veredelung
"Das hat uns einen ganz, ganz wichtigen Punkt gekostet", weiß Ralf Rangnick.
Im Falle eines Unentschiedens hätte das ÖFB-Team mit einem Sieg auf Zypern das WM-Ticket praktisch in der Tasche gehabt.
Stefan Posch rechnet vor: "Wir haben uns diese Ausgangssituation erarbeitet und hätten sie heute veredeln können. So setzen wir uns selbst wieder ein bisschen unter Zugzwang. Nichtsdestotrotz haben wir genug Qualität, um das in den nächsten beiden Spielen fix zu machen."
Qualität, die in Bukarest über weite Strecken nur bedingt zu sehen war.
Probleme mit und gegen den Ball
Philipp Lienhart ärgert sich: "Wir haben nicht 100 Prozent auf den Platz gebracht. Rumänien war sehr aggressiv und griffig, vielleicht haben wir uns am Anfang ein bisschen überraschen lassen und am Ende nicht die richtigen Antworten gefunden."

Was gefehlt hat, weiß Romano Schmid: "Vor allem mit dem Ball haben wir kein gutes Spiel gemacht. Wir haben viele Bälle verloren, hatten viele Unsicherheiten. Wir können uns gegen den Ball nicht viel vorwerfen. Aber auf diesem Niveau musst du auch mit dem Ball gut spielen."
Letztendlich standen auf rot-weiß-roter Seite nur drei Torabschlüsse, einer davon aufs Tor, zu Buche.
"Nicht bissig genug"
Posch stellt aber auch im Spiel gegen den Ball Mängel fest: "Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren, zu viele zweite Bälle verloren. Eigentlich ist das unsere Stärke, dass wir über die Energie und gewonnene Zweikämpfe ins Spiel kommen. Da haben wir aber heute zu viele Bälle verloren und waren nicht bissig genug. Da muss mehr kommen."
"Wir hatten nicht das Durchsetzungsvermögen, das wir normalerweise an den Tag legen", so Rangnick.
"Wir werden uns nicht aus der Bahn werfen lassen"
"Solche Spiele gehören zu einer WM-Quali dazu. Du kannst nicht jedes Spiel überragend spielen. Wir haben in Bosnien ein ähnliches Spiel gehabt, das haben wir für uns entschieden", meint David Alaba.
Posch lapidar: "Nicht jeder Tag ist gleich. Und heute war leider nicht unser Tag."
Alles in der eigenen Hand
Und doch kann das ÖFB-Team schon gegen Zypern alles klar machen, allerdings nur mit rumänischer Schützenhilfe gegen Bosnien-Herzegowina.
Ansonsten kommt es auf das finale Duell im Ernst-Happel-Stadion gegen Bosnien an.
"Wir haben es trotzdem in der eigenen Hand, dürfen den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken", sagt Schmid.
Goalie Alexander Schlager ist sich sicher: "Wir werden uns nicht aus der Bahn werfen lassen."