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ÖFB-Team: Das Polen-Spiel schöngeredet?

Teamchef Foda wehrt sich gegen Verdacht, Leistung zu positiv eingeordnet zu haben.

ÖFB-Team: Das Polen-Spiel schöngeredet? Foto: © GEPA

Die Einordnung der 0:1-Niederlage Österreichs zum EM-Quali-Auftakt gegen Polen fiel durchaus unterschiedlich aus.

Teamchef Franco Foda beurteilte die Leistung wie die Mehrheit im ÖFB-Lager überwiegend positiv. Zu positiv?

"Ich sehe die Spiele so, wie ich sie gesehen habe - unabhängig davon, wie es die Medien sehen. Da gibt es immer Unterschiede. Wenn wir nicht gut spielen, sage ich das den Spielern auch", stellt der 42-Jährige klar und bleibt am Rande der Reise zum nächsten Gruppen-Spiel in Israel bezüglich des Polen-Spiels bei seiner Einschätzung:

"Wir haben es sachlich und nüchtern analysiert, so wie ich das immer mache. Wenn wir gewinnen und schlecht gespielt haben, sage ich, wir haben schlecht gespielt. Polen war ein Spiel, bei dem nicht alles gut war. Das habe ich auch nicht gesagt, sondern ich habe gesagt, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Wir haben vor allen Dingen in den ersten 25 Minuten richtig gut gespielt."

Nicht nur ein starker Beginn

Dass die Analyse zu sehr unter dem Eindruck der starken ersten 25 Minuten stand, stellt Foda in Abrede:

"Denn wir haben auch in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gut gespielt und vor allen Dingen in den letzten 15 Minuten auch noch mal. Wir mussten ja erst mal wieder zurückkommen gegen eine Mannschaft, die tief gestanden ist, von der du jedoch weißt, dass sie im Umschaltspiel mit ihren schnellen Spielern und Grosicki als Turbo brutal gut ist."

Trotzdem habe man es geschafft, dann noch Torchancen gegen diese kompakte Defensive herauszuspielen: "Aber das haben wir ja nicht mit der Brechstange versucht, sondern weiter probiert, über die Flügel zum Abschluss zu kommen. Fast wäre es uns gelungen."

Foda: "Komplett unter Kontrolle"

Das ÖFB-Team hatte gute Phasen. In manchen Phasen war Polen stärker. Beim Toreschießen hatte der Kontrahent definitiv die Nase vorne. Diesbezüglich moniert Foda, dass der letzte Pass beziehungsweise die absolute Entschlossenheit im Strafraum, ein Tor erzielen zu wollen, gefehlt hätten.

Dem früheren Sturm-Graz-Trainer liegt jedoch viel an einer realistischen Einschätzung der Leistung: "Wir haben einigermaßen gut gespielt, aber unterm Strich gegen eine Mannschaft verloren, von der im Vorfeld jeder gesagt hat: 'Dieser Sturm! Was kommt da auf uns zu? Was können wir von dieser Offensive erwarten?' Wir haben es geschafft, dass wir sie mit einer guten taktischen Ordnung und einer guten Flexibilität zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette komplett unter Kontrolle hatten - und das mit nur zwei Trainingseinheiten und den ganzen Problemen, die wir im Vorfeld hatten."

Foda wiederholt, dass es solche Spiele einfach geben würde: "Gegen Israel müssen wir deshalb einfach da weitermachen, wo wir gegen Polen gerade in der Schlussphase aufgehört haben."

Entscheidender Nachsatz: "Nur müssen wir Tore erzielen."

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