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Marko Arnautovic so sauer wie noch nie

ÖFB-Star redet sich nach Niederlage gegen Polen den Frust von der Seele.

"So sauer war ich wahrscheinlich noch nie in meinem Leben!", flucht Marko Arnautovic, "dass man so ein gutes Spiel absolviert und dann verliert. Dieser Sport Fußball ist halt nicht immer schön. Manchmal hast du schwarze Tage."

Die 0:1-Niederlage des ÖFB-Teams gegen Polen schlägt dem West-Ham-Legionär ordentlich aufs Gemüt.

Zwischen sauer und wütend gibt es jedoch genügend Spielraum: "Wut gibt's nicht! Wenn ich Wut habe, dann wird's gefährlich. Aber ich muss ehrlich sagen, ich versuche irgendwie gegen meine Enttäuschung anzureden."

Entsprechend redet sich "Arnie" nach dem Schlusspfiff den Frust von der Seele.

Die wichtigsten Szenen der Partie, die Arnautovic sauer machte:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Arnautovic: "Polen ist mit acht Mann hinten drinnen gestanden"

"Wir haben 90 Minuten dominiert", eröffnet Arnautovic sein Referat über die Partie, "die Polen haben auf Konter gewartet und hatten ein paar Konter-Chancen. Lange Bälle waren das Einzige, was sie hatten. Mehr ist von denen nicht gekommen. Wir hatten einen Fehler im Aufbau, durch diesen Aufbaufehler ist es zum Eckball gekommen und dadurch zum Tor. Aber Fehler macht man im Leben. Das hat uns das Spiel gekostet."

"Wenn man sieht, wie wir den Ball haben laufen lassen, wie wir uns freigelaufen haben, wie wir zu Chancen gekommen sind... Polen ist 20. der Weltrangliste und mit acht Mann hinten gestanden. Daran sieht man schon, welchen Respekt sie vor uns haben. Wir brauchen uns gar nicht verstecken und sagen: 'Wir haben wieder schlecht gespielt und sind wieder nachgelaufen.' Nein! Wir können mit breiter Brust nach Israel reisen und die Leistung - nicht das Ergebnis - mitnehmen und probieren, dort zu gewinnen. Wenn wir dort diese Leistung auf den Platz bringen und ein paar Kleinigkeiten ausbessern, bin ich mir sicher, dass wir drei Punkte holen können. Dann bin ich mir sicher, dass es auch eine positive Qualifikation gibt", so der 29-Jährige weiter.

In Richtung Medien: "Das könnt's ihr vergessen!"

"Jetzt wird wieder keine Ahnung was geschrieben: Wir haben das erste Spiel verloren und jetzt ist wieder alles Scheiße. Das könnt's ihr vergessen!"

Marko Arnautovic

"Aber jetzt wird wieder keine Ahnung was geschrieben: Wir haben das erste Spiel verloren und jetzt ist wieder alles Scheiße. Das könnt's ihr vergessen!", versucht Arnautovic die Medien in die Schranken zu weisen, "ich vertraue meiner Mannschaft! Keiner aus dieser Mannschaft muss irgendwie den Kopf hängen lassen. Die können stolz sein auf die Leistung, die sie gebracht haben - aber nicht auf das Ergebnis."

Und dieses sei das größte Problem: "Wenn mir einer, der heute im Stadion war, sagt, dass wir verdient verloren haben, dann muss ich ihm die Hand schütteln. Das wird aber keiner sagen, weil wir die bessere Mannschaft waren."

Arnautovic als Führungsspieler gefragt

Als Führungsspieler sieht sich der Wiener nun darin gefragt, die Moral in der Mannschaft hoch zu halten: "Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft zu sagen: Kopf hoch! Wir haben in drei Tagen wieder ein Spiel und dürfen nicht sagen, dass alles vorbei ist. Wir haben eine junge Mannschaft, da soll sich keiner einen Druck machen. Das kommt von euch Medien. Aber ich werde zu den anderen Spielern sagen, dass sie sich überhaupt keinen Druck machen brauchen. Denn wir haben noch neun Spiele, und wenn wir jedes Spiel eine Leistung wie diese auf den Platz bringen, denke ich, dass die Zukunft nicht so schlecht ausschaut."

Alles eitel Wonne war in dieser Partie natürlich auch nicht. Sowohl die Chancenverwertung als auch der letzte Pass waren beispielsweise Minuspunkte.

Szczesny "außerirdisch"

"Der letzte Pass ist nie gekommen, da waren sie immer mit dem Fuß dazwischen", bestätigt Arnautovic, "die zwei Innenverteidiger haben nur auf mich geschaut, aber ich hatte gegen sie kein Problem. Aber es hat eben immer der letzte Ball gefehlt und der ist wahrscheinlich der Wichtigste, um ein Tor zu machen. Und der Tormann von denen war in ein paar Situationen auch außerirdisch. Aber das muss man akzeptieren, es ist Fußball."

"In den letzten Minuten ist Marc Janko alleine vor dem Tor gestanden. Normalerweise macht er die Augen zu und trotzdem macht er den."

Marko Arnautovic

In den Besprechungen vor dem Israel-Spiel werde man sich ansehen, was man besser machen könnte: "Und ja, im Endeffekt zählt natürlich, dass wir vorne Tore machen. Aber schauen wir einmal, ob der Tormann von Israel auch so viel hält wie der von Polen. Wir versuchen alles, aber es war auch ein bisschen Pech dabei. In den letzten Minuten ist Marc Janko alleine vor dem Tor gestanden. Normalerweise macht er die Augen zu und trotzdem macht er den."

Israel nicht klein reden

Dass man in Haifa bereits drei Tage später die Gelegenheit habe, die Niederlage wett zu machen, sei positiv: "Jetzt schauen wir, dass wir mit dem Kopf schnell wieder da sind. Wir probieren diese Leistung in Israel zu wiederholen und drei Punkte zu holen. Aber: Reden wir Israel nicht klein, es wird sicher ein hartes Auswärtsspiel. Trotzdem: Nach so einer Leistung kann ich stolz sein auf meine Mannschaft, die will ich jedes Spiel von ihr sehen."

Und dass man nach der Auftakt-Pleite in der Quali-Gruppe noch nicht unter Zugzwang sei, stellt Arnautovic eindringlich klar: "Es ist noch gar nichts passiert! Wir haben neun Spiele, und wenn ich hochrechne: Wenn wir die neun Spiele alle gewinnen, sind wir Erster. Aber Qualifikationen sind schwierig. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass man keine Mannschaft mehr unterschätzen darf - und schon gar nicht die kleineren! Aber es tut gut, dass eine Mannschaft wie Polen so viel Respekt vor uns gezeigt hat."

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