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Umstellung als großer Trumpf für ÖFB-Team

Trotz des Sieges in Rumänien schwingt Selbstkritik mit:

Umstellung als großer Trumpf für ÖFB-Team Foto: © GEPA

Neun Punkte aus vier Spielen in der Gruppe 1 in der Nations League B. Drei Siege aus drei Partien im Oktober-Lehrgang. Soweit so gut, könnte man meinen.

Doch der 1:0-Sieg des ÖFB-Teams in Rumänien (Spielbericht >>>) stand lange Zeit auf sehr wackligen Beinen. Das erkennt man auch am Tenor, den die Nationalspieler nach dem Spiel angeschlagen haben.

Es herrscht Einigkeit, dass die Leistung in der ersten Halbzeit dürftig war, im zweiten Abschnitt führten taktische Anpassungen zum dennoch verdienten Sieg. Selbstkritik war durchaus erkennbar.

"Erste Halbzeit nicht gut"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Kapitän Julian Baumgartlinger zollt nach der Partie dem "stärksten Gegner in unserer Gruppe" Respekt, bemerkt aber, dass die ÖFB-Elf in der ersten Halbzeit "nicht so griffig war, nicht so konzentriert, wie wir uns das vorgestellt haben".

"Dann schaut es leider so aus. Ich glaube, dass die erste Halbzeit nicht gut war von uns, obwohl wir die große Chance vom "Gregerl" gehabt haben. Das hätte alles erleichtert für uns", so der Leverkusen-Legionär.

Doch mit der Pause kamen die taktischen Umstellungen und damit eine Leistungssteigerung. Das ÖFB-Team agierte fortan mit Dreierkette und dem Sturmduo Baumgartner-Gregoritsch.

"Wichtig war, dass wir in der Halbzeit sehr gute Adaptionen vorgenommen haben, viel mehr Zugriff gehabt haben. Obwohl sie immer gefährlich geblieben sind, haben wir die besseren Gegenangriffe gehabt."

"Schlechtestes Nations-League-Spiel"

Die Führung seiner Truppe bezeichnet der Kapitän als "verdient", danach habe man nichts mehr anbrennen lassen, auch dank der spielerischen Anpassungen. "Das ist eine große Qualität von uns, dass wir im Spiel umstellen können und in der zweiten Halbzeit reagieren können und besser werden. Aufgrund der zweiten Halbzeit war das verdienter."

Dennoch möchte Baumgartlinger keine Glanzleistung gesehen haben. "Von den vier Nations-League-Spielen war das das schwächste. Das ist so. Das brauchen wir auch nicht zu bestreiten", sagt der 32-Jährige, der dennoch Positives aus dem Spiel mitnimmt.

"Das trotzdem zu gewinnen und von der Spitze der Gruppe zu schauen, ist schön. Drei Siege in einem Lehrgang in so einer hohen Intensität, in so einer kurzen Zeit, darf man nicht unterschätzen."

Das Ziel hat der Mittelfeldspieler bereits vor Augen. "Ich freue mich jetzt schon auf den November, weil wir die Chance haben, den Gruppensieg zu fixieren. Es ist unser absolutes Ziel, in die Liga A aufzusteigen."

 

Selbstkritik beim Matchwinner

Ähnlich wie Baumgartlinger sieht auch Matchwinner Alessandro Schöpf die Partie. Der Schalke-Legionär zeigt sich im Interview nach dem Spiel gegenüber dem "ORF" erfreut, dass er "der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte und, dass wir gewonnen haben".

Dennoch übt auch er Selbstkritik. "Erste Halbzeit haben wir nicht den Zugriff gehabt, das System hat nicht auf den Gegner gepasst. Da sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen. Wir haben dann umgestellt, sind dann mit drei Spitzen angelaufen, da wurden wir viel aktiver. Zweite Halbzeit war richtig gut."

Gladbach-Verteidiger Stefan Lainer war wohl der beste ÖFB-Akteur an einem durchschnittlichen Abend für die Nationalmannschaft. "Rumänien ist eine spielstarke Mannschaft. Es war nicht einfach. Wir haben uns die drei Punkte hart erkämpft", sagt er nach dem Spiel und weiß, warum seine Mannschaft dennoch siegreich vom Platz ging.

"Ich glaube, wir ziehen alle an einen Strang. Wir haben gezeigt, dass wir immer bis zur letzten Minute gekämpft haben und an unsere Grenzen gegangen sind. Natürlich gehört auch Glück dazu, aber im Moment läuft es".

Auch er führt die Umstellungen nach der Pause als triftigen Grund für den Sieg ins Feld. "Ich denke, wir sind immer besser ins Spiel gekommen. Wir haben dann ein bisschen umgestellt mit Stefan Ilsanker im Zentrum. So sind wir dann besser ins Spiel gekommen, haben die Räume über die Seiten besser ausgenützt, haben auch verdient gewonnen."

Nach dem Freundschaftsspiel in Luxemburg am 11. November beendet das ÖFB-Team mit einem Heimspiel-Doppel gegen Nordirland (15. November) und Norwegen (18. November) die Nations League. Der Abstieg in Liga C ist durch den Sieg gegen Rumänien unmöglich.

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