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Alaba-Out: Das sind Rangnicks Alternativen im ÖFB-Team

Österreich hat ein Über-Angebot in der Innenverteidigung. Das Problem: Kaum ein Kandidat ist Linksfuß. Das sind die Möglichkeiten.

Alaba-Out: Das sind Rangnicks Alternativen im ÖFB-Team Foto: © GEPA

David Alaba könnte dem ÖFB-Team nach seinem Kreuzbandriss auch bei der UEFA EURO 2024 fehlen.

Selbst, wenn eine Genesung schnell genug vonstatten gehen sollte: Ralf Rangnick muss sich Alternativen überlegen.

In fünf Spielen während der Amtszeit des Deutschen trat Österreich ohne den Real-Star auf. Während die Innenverteidigung sicher nicht zu den Problem-Positionen des Nationalteams gehört, ist der etatmäßige Kapitän einer der wenigen "Linksfüßer", was die Varianten etwas einschränkt.

Die ÖFB-Bilanz mit und ohne Alaba >>>

Diese Kandidaten sind die naheliegendsten Alternativen in der Innenverteidigung - als direkte Vertreter kommen nur wenige in Frage:

Maximilian Wöber (Leeds United)

Als einziger Linksfuß unter den heißeren Kandidaten ist die 25-jährige Leeds-Leihgabe an Mönchengladbach - wenn man so will - die naheliegendste Alternative, die David Alaba als Spielertyp am nähesten kommt. Erst Mitte Oktober beim 1:0 in Aserbaidschan bekleidete Wöber diese Rolle zuletzt als Innenverteidiger. Das Problem: In der Regel wird er in der Viererkette außen gebraucht, wo das Angebot deutlich dünner ist. Auftritte als Innenverteidiger waren im ÖFB-Team unter Rangnick daher die Ausnahme.

Kevin Danso (RC Lens)

Die starken Leistungen in Lens hatten zur Folge, dass der 25-Jährige auch im ÖFB-Team wieder ein großes Thema ist, seit Rangnick regiert: Der Deutsche holte ihn zu Beginn seiner Amtszeit Mitte 2022 nach einer vierjährigen Abwesenheit in den Kader zurück. Beim 0:2 in Dänemark in der Nations League sowie beim 4:1 über Aserbaidschan und dem 2:1 über Estland zum Auftakt der EM-Qualifikation vertrat er Alaba dreimal auch als linker Innenverteidiger. Zuletzt nahmen seine Einsätze wieder ab, gegen Moldawien (1:1 im Test) und Belgien (2:3) trat er als rechter IV auf.

Philipp Lienhart (SC Freiburg)

Der Fixposten in der Innenverteidigung - eben neben Alaba. Die letzten acht Länderspiele bestritt der 27-Jährige beinahe alle über die volle Distanz, mit einer einzigen Ausnahme: Im Test gegen Moldawien ging es zur Halbzeit runter. Genau jenes Spiel war neben dem 2:3 gegen Belgien in Alabas letzter Verletzungspause das einzige, in dem Lienhart den linken Innenverteidiger mimte. Die Bilanz ist also ausbaufähig. Wahrscheinlicher wird Lienhart als rechter IV einem aus dem Duo Wöber/Danso zur Seite stehen.

Samson Baidoo (Red Bull Salzburg)

Samson Baidoo
Foto: © GEPA

Der 19-Jährige debütierte gegen Belgien, ersetzte Danso in der letzten halben Stunde allerdings als rechter Innenverteidiger. Bei diesem einzigen Länderspiel blieb es bis dato für den Salzburg-Youngster auch aus Verletzungsgründen.

Flavius Daniliuc (US Salernitana)

Das bislang einzige Länderspiel des 22-Jährigen war der Heimsieg über Estland, bei dem der Italien-Legionär auch nur die erste Hälfte als rechter Innenverteidiger absolvierte. Auch eine Operation sorgte dafür, dass Daniliuc im Herbst keine weitere Gelegenheit bekam, gegen Deutschland war er nur auf Abruf im Kader.

Stefan Posch (FC Bologna)

Im Klub und im ÖFB-Team wird der 26-Jährige in der Regel als Rechtsverteidiger gebraucht, er kann bei Not am Mann auch als Innenverteidiger agieren. Im Klub war das zuletzt im Februar der Fall, im ÖFB-Team gab es unter Rangnick zwei derartige Auftritte im Herbst 2022. Unter Franco Foda waren solche Einsätze noch häufiger der Fall.

Marco Friedl (Werder Bremen)

Marco Friedl
Foto: © getty

Neben Wöber ist mit Friedl nur ein zweiter Linksfuß zumindest im Dunstkreis des ÖFB-Teams zu finden. Seine einzigen Auftritte unter Rangnick hatte der Werder-Kapitän zu Beginn von dessen Amtszeit - und das als Linksverteidiger. In Bremen wird eine Dreierkette bemüht, in deren Zentrum sich der 25-Jährige findet. Ein Auftritt als Innenverteidiger in einer Viererkette ist also nicht unbedingt gut eingeübtes Terrain für ihn.

Gernot Trauner (Feyenoord Rotterdam)

In der Rangnick-Anfangszeit kehrte der Routinier für einige Einsätze in das ÖFB-Team zurück, war in den insgesamt fünf Einsätzen dreimal rechter Innenverteidiger und zweimal in einer Dreierkette links zu finden. Seine schwere Verletzung würfelte den Feyenoord-Kapitän, der in Rotterdam auch rechts innen agiert, aus dem Aufgebot bzw. auf die Abrufliste.

Leopold Querfeld (SK Rapid)

Zwar wartet die Rapid-Stütze noch auf einen ersten Länderspiel-Einsatz, auf dem Rangnick-Radar ist der 19-Jährige aber durchgehend. Zuletzt rutschte Querfeld wieder auf die Abrufliste, nachdem er auch noch beim U21-Team gebraucht wird. Zudem ist auch der Rapidler eigentlich rechts in der Innenverteidigung daheim.

Christoph Klarer (SV Darmstadt)

Links, mittig, rechts in einer Dreierkette, rechts in einer Viererkette: In Darmstadt ist der 23-Jährige in der Innenverteidigung Stammkraft und überall zu finden, außer auf der Position Alabas. Bei solcher Flexibilität sollte das zu erlernen sein, aber zuvor müsste sich Klarer erst weiter aufdrängen: Bislang war er nur im Frühjahr einmal auf der Abrufliste.



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