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David Alaba - Sporttherapeut sieht Chance für EM-Start

Mit der richtigen Reha könne man die Verletzungspause wirklich verkürzen, erklärt Franz Leberbauer. Ein Paradebeispiel sei Xaver Schlager.

David Alaba - Sporttherapeut sieht Chance für EM-Start Foto: © GEPA

Die Spekulationen rund um das "Knie der Nation" reißen nicht ab: David Alaba ist als Schlüsselfigur der österreichischen Nationalmannschaft bei der EURO 2024 aber auch einfach nicht wegzudenken.

Nach dem Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie wurde Alaba am Dienstag bei Christian Fink operiert, offizielle Prognosen für eine Rückkehr des ÖFB- und Real-Madrid-Stars gibt es noch keine.

Sporttherapeut Franz Leberbauer sieht aber eine Chance für einen EM-Start.

Haaland und Szoboszlai sind Leberbauers prominentesten Klienten

In einem Gespräch mit der Tageszeitung "Die Presse" äußerte sich Leberbauer, der als Koryphäe in der Rehabilitation gilt und schon viele Fußball- und Skistars als Klienten hatte, zuversichtlich.

Auch wenn bis zum ersten EM-Match der Österreicher gegen Frankreich am 17. Juni knapp weniger als sechs Monate Zeit sind, hält Leberbauer ein Comeback für möglich. Nach der OP ist vor der Rehabilitation. "Die Operationen sind relativ standardisiert. Die Verletzungspause wirklich verkürzen kann man mit der richtigen Reha", meint Leberbauer.

Der Salzburger weiß, wovon er spricht, hat er in den vergangenen Jahren doch mit seiner speziellen Therapieform etlichen Stars zum schnellstmöglichen Comeback verholfen. Erling Haaland, Dominik Szoboszlai, Emil Forsberg, Sébastien Haller waren bei ihm schon in Behandlung.

Fall Xaver Schlager könnte Alaba Mut machen

Ein besonders gutes Beispiel für Leberbauer ist Xaver Schlager, der ihn 2021 nach einem Kreuzbandriss (wie bei Alaba das vordere Kreuzband) konsultierte.

Nur zwei Monate nach der Diagnose absolvierte Schlager bei seinem damaligen Verein VfL Wolfsburg schon wieder Laufeinheiten. Und fast exakt sechs Monate nach der Verletzung stand Schlager wieder in einem Bewerbs-Match auf dem Platz. Für den 68-jährigen Leberbauer war dies "sein kürzester Fall".

Der ÖFB-Kicker hätte laut dem Sportwissenschaftler sogar schon "einen Monat früher", also nach fünf Monaten, wieder in den Spielbetrieb einsteigen können. Wolfsburg hätte das Comeback damals "etwas künstlich in die Länge gezogen", was freilich das gute Recht des Vereins wäre.

Es braucht Leidensfähigkeit

Was es neben den körperlichen Voraussetzungen aber auch Bedarf, ist Leidensfähigkeit. Schlager habe sich während der Reha durch "wahnsinnigen Ehrgeiz" ausgezeichnet.

"Xaver hält sehr großen Belastungen stand, er ist ein echter Musterprofi. Du musst nach so einer Verletzung schon leiden können. Und Xaver ist außergewöhnlich leidensfähig", so der Sporttherapeut.

Gleiches traut Leberbauer auch Alaba zu. "Was bei Schlager machbar war, ist auch bei Alaba machbar. Es ist absolut möglich, dass er in sechs Monaten wieder bei 100 Prozent ist."

Auch in diesem Fall wird freilich der Haupt-Geldgeber Real Madrid ein gewichtiges Wort mitzureden haben.


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