news

Christopher Trimmel erarbeitet Fodas Vertrauen

Routinier will sich nächsten Traum erfüllen. In welcher Rolle ihn Foda sieht:

Christopher Trimmel erarbeitet Fodas Vertrauen Foto: © GEPA

Neuneinhalb Jahre hielt Christopher Trimmel bei drei Länderspielen. Binnen weniger Wochen hat er diese Anzahl auf sechs verdoppelt.

"So schnell geht's! Deswegen muss man auch immer den Hinweis geben, dass es im Fußball schnell geht. Auch wenn ich lange auf Abruf war, habe ich immer betont, dass ich natürlich daran glaube", erklärt der Legionär bei Union Berlin.

Am Dienstag in Lettland (20:45 Uhr im LIVE-Ticker) könnte im für einen Fußball-Profi bereits reifen Alter von 32 Jahren ein weiterer Nationalteam-Wunsch in Erfüllung gehen, nämlich die Bundeshymne auf dem Feld zu hören.

Trimmel ist jedenfalls ein heißer Kandidat, in die ÖFB-Startelf zu rücken: "Das wäre natürlich schön. Das ist auch so ein Traum, den sich jeder Fußballer erfüllen will."

Fodas Vertrauen

So manch anderes Kadermitglied ist schon länger dabei und wartet immer noch darauf, von Foda auf das Feld geschickt zu werden. Deshalb sollte man nicht unterschätzen, dass der Routinier bei drei Gelegenheiten zu drei Joker-Einsätzen kam.

Ob er selbst diesen Umstand auch als Zeichen bewertet? "Es ist ein Zeichen, dass der Teamchef einem vertraut. Aber man muss auch betonen, dass wir einen riesigen und wirklich sehr guten Kader haben. Fast jeder Spieler aus diesem riesigen Kader bringt im Verein super Leistungen. Daher bin ich auch hier wieder der Meinung, dass es im Fußball schnell gehen kann. Bis zum Sommer ist es noch lange - die Basis wird trotzdem sein, dass du im Verein gute Leistungen bringst."

"Als Fußballer, der ein bisschen hinten dran ist, muss man die Chance nutzen, wenn sie da ist. Das ist immer der Punkt."

Dennoch kann man sich vermutlich darauf einigen, dass Trimmel vor zwei Monaten schlechtere EURO-Chancen gehabt hätte als aktuell. Worauf er selbst es zurückführt, dass er Fodas Vertrauen so schnell gewonnen hat?

Einerseits seien gute Vereins-Leistungen ausschlaggebend. Andererseits? "Natürlich muss man auch ehrlicherweise sagen, dass sich erst durch den Ausfall von Stefan Lainer beim letzten Lehrgang die Möglichkeit ergeben hat, mich zu beweisen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Als Fußballer, der ein bisschen hinten dran ist, muss man die Chance nutzen, wenn sie da ist. Das ist immer der Punkt. Lettland wird jetzt genau so ein Spiel, bei dem sich wahrscheinlich vier, fünf Jungs, die nicht so viel im Nationalteam gespielt haben, beweisen und ihre Chance nutzen wollen."

Foda sieht Trimmel in offensiverer Rolle

Der Burgenländer wurde im Oktober zwar für Lainer nachnominiert, in Slowenien und zuletzt gegen Nordmazedonien jedoch für Valentino Lazaro eine Etappe davor eingewechselt. Ein Indiz, dass Foda ihn nicht auf die Abwehr abonniert sieht?

"Ich hatte beim letzten Lehrgang ein Gespräch mit dem Teamchef, bei dem er mir gesagt hat, dass er mich auch eher im offensiveren Part sieht", verrät Trimmel, der bei Rapid einst in der Offensive anfing, ehe er im weiteren Karriere-Verlauf nach hinten wanderte.

"Er kennt mich noch so aus der österreichischen Liga", fährt der Deutschland-Legionär fort, "ich habe kein Problem damit, denn bei Union Berlin spielen wir mittlerweile auch mit Fünferkette, wo ich rechts den eher offensiveren Part, wie Valentino ihn oft gespielt hat, einnehme."

Ein schneller Rückruf

Bei seiner Nachnominierung im Oktober rief Foda übrigens während des Union-Gastspiels beim VfL Wolfsburg an. "Nach dem Spiel habe ich aufs Handy geschaut und gesehen, dass sich der Teamchef gemeldet hat - da rufst du dann halt gleich zurück", grinst Trimmel.

Mit dem ÖFB-Comeback habe er zu diesem Zeitpunkt zwar nicht gerechnet: "Aber ich war auch nicht perplex. Mittlerweile habe ich auch schon ein bisschen Erfahrung, daher wirft mich das nicht aus der Bahn. Ich habe mich einfach nur riesig gefreut."

Kommentare