Endstand
2:0
2:0, 0:0
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So stellt sich Rangnick sein ÖFB-Team vor

"Das hat großen Spaß gemacht", frohlockt der Teamchef nach dem 2:0 gegen Italien. Für einen Spieler hat der Deutsche ein Sonderlob parat.

So stellt sich Rangnick sein ÖFB-Team vor Foto: © GEPA

2:0 gegen Europameister Italien. Es war ein Jahresabschluss, den sich das ÖFB-Team kaum schöner ausmalen hätte können. Spielbericht >>>

18 abgegebene Torschüsse, Chance um Chance vergeben, die Italiener über weite Strecken der Partie fest im Griff gehabt – da hatte freilich auch der Teamchef seine Freude.

"Es war wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben es auch absolut verdient gewonnen. Peter Schöttel meinte zu mir, das Spiel hätte auch 7:3 ausgehen können. Das stimmt, wenn man sich die Möglichkeiten anschaut. Aber mir ist es trotzdem lieber, wir gewinnen 2:0", grinst Ralf Rangnick.

"Das hat großen Spaß gemacht"

Solange die Startelf auf dem Rasen stand, zeigten die Österreicher eine bärenstarke Leistung. Rangnick frohlockt: "Was wir in den ersten 70 Minuten gespielt haben, war ein Fußball, der dem, was ich mir in Zukunft vorstelle, sehr nahe kommt. Das hat großen Spaß gemacht. Wir haben gut gespielt und gewonnen."

Sein Team habe in der Nations League phasenweise auch schon so gut gespielt, "aber heute haben wir es wirklich durchgezogen, wenn man die letzten 20 Minuten außen vor lässt. Das Ziel ist, irgendwann mal 90 Minuten das Spiel komplett zu kontrollieren".

Sonderlob für Adamu

Der Deutsche will zwar niemanden besonders hervorheben, weil das "der Leistung der ganzen Mannschaft nicht gerecht" würde, hat dann aber doch noch einen Namen parat: Junior Adamu.

Der Salzburg-Stürmer stand diesmal an vorderster Front neben Marko Arnautovic in der Startelf. "Der eine oder andere war überrascht, aber er hat in den ersten 60 Minuten gezeigt, weshalb – das war ein richtig gutes Spiel von dem Jungen. Durch die Entwicklung, die er in den letzten Wochen und Monaten bei Salzburg genommen hat, hat er sich diese Nominierung verdient", lobt Rangnick.

Tatsächlich war Adamu viel unterwegs, erarbeitete sich auch einige Chancen – von denen er keine verwerten konnte, um auch einen Makel festzuhalten – und wirkte wie die ideale Ergänzung für Arnautovic. Einzelkritik - Noten für die ÖFB-Kicker >>>

Arnautovic passt ins System

Der Rekord-Internationale selbst war übrigens auch bestens aufgelegt, präsentierte sich spielfreudig und brandgefährlich.

Rangnick streut ihm verbal Rosen: "Was Arnautovic in der ersten Stunde gespielt hat, war auf sehr hohem Niveau. Viel besser kannst du das nicht spielen, auch gegen den Ball. Am Anfang gab es den einen oder anderen, der gemeint hat, ob er zu der Art Fußball, die wir spielen wollen, passt. Er hat gezeigt, dass das sehr gut passt. Das war schon richtig gut von ihm."

Zoom-Calls vor der EM-Quali

Bis Arnautovic und Co. an diese Leistung im Nationalteam anschließen können, wird es noch dauern. Die nächste Partie steht erst in rund vier Monaten auf dem Programm. Doch Rangnick hat schon einen Plan.

Er sagt: "Wir werden uns spätestens ab Jänner immer wieder zu Zoom-Calls verabreden, wo wir in Gruppen über taktische Dinge sprechen, Videos zusammen durchgehen. Wir werden auch ab Jänner die Spieler regelmäßig bei ihren Vereinen besuchen, uns auch Trainingseinheiten anschauen, damit wir in engem Kontakt zu den Spielern bleiben."

Ab März steht dann die EM-Quali an. Zunächst geht es daheim gegen Aserbaidschan und Estland, im Juni warten dann mit Belgien und Schweden größere Kaliber.

Große Ziele für 2023, 2024 und 2026

Die Zuversicht ist nach dem Sieg gegen Italien jedenfalls wieder voll da. "Wenn wir alle Mann an Bord haben und mit dieser Einstellung und diesem Mut spielen, bin ich mehr als zuversichtlich für die EM-Quali. Dann haben wir auch gegen die starken Gegner in der Gruppe die Chance, uns für die EM zu qualifizieren", sagt Rangnick.

Die Ziele sind groß: "Wer von diesem Kader will nicht bei der EM in Deutschland spielen? Wer will nicht zwei Jahre später die WM in USA, Mexiko und Kanada spielen? Das sind beides Wettbewerbe, wo richtig was los sein wird. Da braucht man keine Zuschauer einkaufen. Wir wollen dort nicht nur dabei sein, nach dem Olympischen Motto, sondern auch aufzeigen."

Als neuer Referenzpunkt gilt nun dieses 2:0 gegen Italien. Rangnick: "Gegen einen Gegner wie Italien so aufzutreten, war noch einmal ein Schritt. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung, an dem wir uns für die zukünftigen Spiele orientieren müssen."

2023 kann kommen…

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