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Rapid im Finale: "Das, was Österreich sehen will"

Finale! Riesen-Freude bei Rapid. Pokal stemmen in Austrias Wohnzimmer?

Rapid im Finale: Foto: © GEPA

Finale, oho! Finale, oho!

Die Kabinen in der TGW Arena in Pasching wurden beschallt, der Jubel und die Feierlichkeiten in der Rapid-Umkleide waren nicht zu überhören.

Für die Grün-Weißen ging nach dem Semifinal-Krimi gegen den LASK ein Traum in Erfüllung. Finale daheim, in Wien, wenn auch im ungeliebten Stadion des Stadtrivalen Austria (außer es folgt doch noch eine Verlegung --> alle Infos).

"Das gehört gefeiert. Das haben wir gemacht in der Kabine. Wir freuen uns alle, wir sind glücklich. Wir wissen auch, dass das notwendige Glück dabei war, aber wir haben wirklich alles rausgeschossen. Die Freude ist natürlich riesengroß!", fiel Thomas Murg ein Riesenstein vom Herzen.

Was passiert, wenn Rapid tatsächlich den Titel ausgerechnet im Austria-Stadion holen sollte, bringt Kapitän Stefan Schwab gegenüber LAOLA1 auf den Punkt: "Titel ist Titel. Mir ist es wirklich ganz egal. Natürlich, wenn wir dort gewinnen, brechen alle Dämme – das ist ganz klar."

Finale! "Eine große Genugtuung für uns alle"

Nach dieser Seuchensaison hatte den Hütteldorfern kaum jemand zugetraut, den Schritt ins Endspiel zu schaffen und vor allem den in Topform befindlichen LASK auszuschalten.

Dass die Wiener nicht annähernd das bessere Team waren, darüber waren sich selbst die Rapidler untereinander einig. Trotzdem haben sie es mit Einsatz, Schweiß und Kampfbereitschaft geschafft, diesen letzten Schritt zu setzen - noch dazu in der Verlängerung in Unterzahl.

"Der Glaube war immer da, auch in der Pause. Wir haben gewusst, dass wir zurückkommen können. Wir waren am Ende des Tages der glücklichere Sieger, das waren wir nicht oft in dieser Saison. Deshalb ist es umso schöner", fasste Schwab zusammen.

"Es ist wunderschön, wir sind jetzt zum zweiten Mal in drei Jahren im Cup-Finale. Das ist eine große Genugtuung für uns alle, das tut uns richtig gut."

Kühbauer-Anspielung auf Kritiker

Auch der Trainer war gelöst. Schließlich musste er 120 Minuten und ein Elfmeterschießen lang leiden, ab der 90. Minute dann auch nicht mehr von der Trainerbank aus, da er von Schiedsrichter Hameter auf die Tribüne verwiesen wurde.

Und dann dauerte alles auch noch so lange, dass er zum Start in seinen heutigen 48. Geburtstag noch bei der Pressekonferenz in Pasching saß. Das nahm er aber aufgrund des Ergebnisses gerne in Kauf.

Der erste Kommentar des Chefbetreuers war: "Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, weil vor dem Spiel haben wir oder die breite Öffentlichkeit gewusst, dass wir hierherfahren und als Verlierer vom Platz gehen."

Viel prasselte auf die Mannschaft ein. Kritik von außen, die unzufriedenen Fans stellten sich nach den verpassten Top 6 gegen die Mannschaft und hängten auch in Pasching wieder das Transparent mit dem Schriftzug "Nur wir haben es verdient, das Rapid-Trikot zu tragen" auf.

Umso mehr freute sich Kühbauer für das ganze Team, das in dieser Saison-Phase sichtlich zusammengerückt ist. "Riesenkompliment an die Mannschaft, weil sie diesmal Vieles richtig gemacht hat. Und jetzt sind wir genau dort, wo wir sein wollten. Im Anbetracht dessen, dass wir vier Bundesligisten ausgeschalten haben – drei davon auswärts – ist es umso schöner. Ich freue mich unglaublich für die Mannschaft."

"Wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch werden"

Nach dem "Wie" wird schon bald keiner mehr fragen, deshalb genügen Kühbauer die Fakten, im Finale zu stehen, um darüber zu philosophieren, ob es eigentlich etwas Schöneres geben kann.

Der 1. Mai kann im Kalender nun rot angestrichen werden. Denn dann geht es im Endspiel gegen RB Salzburg um alles oder nichts. Neben dem Titel steht nämlich auch die direkte Europacup-Qualifikation im Raum, ein wichtiges Ziel, das über die Qualifikations-Gruppe schwieriger zu erreichen wäre.

"Das war ein erkämpfter Sieg und wir sind froh, dass was zurückgekommen ist von der ganzen Saison. Und jetzt freuen wir uns, dass wir im Finale sind und werden uns auf den 1. Mai so vorbereiten, dass wir es auch gewinnen können", kündigte Schwab an.

Wobei er schon auch auf die Bremse trat. "Wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch werden. Wir wissen schon, gegen wen wir im Finale spielen. Wir werden uns gut vorbereiten, alles andere rundherum ausblenden, dann eine gute Leistung rausklopfen und schauen, dass wir dann irgendwie in Wien mit unseren Fans feiern können."

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Auch Kollege Sonnleitner verweist auf die wichtigen Aufgaben in der Meisterschaft, die noch bevorstehen bis zum D-Day, wagt jedoch einen Ausblick. "Natürlich wollen wir auch das Finale positiv bestreiten. Wir wissen, dass das hart wird, aber wir werden alles geben. Und wenn wir weiterhin als Team so agieren und so fighten, auch mit zehn Mann und so auftreten, sind wir schwer zu schlagen. Das werden wir natürlich versuchen."

Finale Rapid gegen Salzburg: "Das was Österreich sehen will"

Der Abwehrchef ist der einzige im Bunde, der bereits den ÖFB-Cup gewinnen konnte - allerdings nicht mit Rapid. 2010 stemmte er damals noch in Diensten des SK Sturm Graz die begehrte Trophäe. Ins Finale geht man dieses Jahr durchaus mit dem Wissen, dass man Salzburg heuer schon besiegen konnte.

"Natürlich, wir haben sie in der Meisterschaft schon geschlagen. Wir wissen, dass sie viel Qualität haben. Wir brauchen einen super Tag und werden alles probieren, richtig Gas geben. Dann werden wir sehen, wer an dem Tag besser ist."

Für das große Finale wird wohl alles mobilisiert werden. Schon jetzt ist die Vorfreude riesig, in der eigenen Stadt das Endspiel bestreiten zu dürfen. Kapitän Schwab sieht darin noch eine Steigerung gegenüber dem verlorenen Endspiel von 2017:

"Wir haben ja vor zwei Jahren das Finale in Klagenfurt gehabt, das war schon sensationell. Jetzt ist es noch geiler, weil es am 1. Mai an einem Feiertag ist. Da haben alle Leute frei, da können wir uns sicher eine riesengroße Unterstützung erwarten. Wir freuen uns einfach auf das Spiel. Das wird wieder Rapid gegen Salzburg – das was Österreich sehen will."

Brisanz im Austria-Stadion? "Wurscht, aber wir wollen den Pokal stemmen"

Selbstvertrauen sollte Rapid mit dem Aufstieg getankt haben, aber trotzdem betont der Saalfeldner, dass man sich nun über die Liga noch die nötige Bestätigung holen müsste, um mit einem guten Gefühl am 1. Mai gegen Salzburg anzutreten.

"Jetzt gilt es, uns in der Liga so vorzubereiten, dass wir Selbstvertrauen im Finale haben. Dass wir einmal eine Serie und ungeschlagene Spiele haben, dann kommt das auch wieder zurück, dass wir das Gefühl von einer Selbstverständlichkeit haben. Das war in den letzten Wochen nicht da, wobei im Frühjahr schon der Pfeil nach oben schaut. Wir freuen uns jetzt, dass wir im Finale sind, das ist richtig geil."

Macht es jetzt einen Unterschied, im Stadion des Erzrivalen auf Titeljagd zu gehen? Für Sonnleitner - vorerst einmal nach außen hin - nicht: "Damit habe ich mich noch gar nicht befasst. Für mich war wichtiger, dass wir über das Spiel drüberkommen. Wir haben bis auf die erste Runde nur Bundesligisten gehabt, die wir ausgeschaltet haben. Wir sind nicht zu unrecht im Finale. Wo wir spielen, ist mir wirklich wurscht. Wir wollen das Finale natürlich gewinnen – so schauts aus."

Und auch Ex-Austrianer Murg lässt sich nichts entlocken - außer, dass er endlich einen Titel mit Rapid holen will. Denn Meister wurde er 2013 ausgerechnet mit der Austria. "Mir ist das eigentlich wurscht. Wir freuen uns auf das Finale. Wir haben vor zwei Jahren sehr unglücklich gegen Salzburg verloren und wir wollen das wieder gutmachen. Wir wollen den Titel jetzt holen. Wir sind bereit dafür und freuen uns auf das Spiel. Aber am Tag X werden wir alles rausschießen, damit wir das Spiel gewinnen und den Pokal stemmen."


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