"Wir haben die ersten paar Minuten verschlafen, da war das Ärgste zu befürchten", sprach der ÖFB-Rekordtorschütze den 0:2-Rückstand nach bereits drei Minuten an.
Der 4:0-Endstand – in der zweiten Hälfte legten die Salzburger zwei weitere Treffer nach – sei am Ende okay. "Wir haben es brav gemacht und uns gewehrt. Man hat natürlich den Unterschied gesehen. Wenn man hier weiterkommen will, muss alles passen. Das hat es nicht." An der Leistung gelte es nun anzuschließen, um Punkte in der Regionalliga zu holen, so Polster am "ORF"-Mikrofon.
Der 60-Jährige wird den Mittwochabend trotz der Niederlage wohl in guter Erinnerung halten. So wurde der ehemalige Stürmer nach dem Spiel vom mitgereisten Anhang aus Salzburg bejubelt. Auch der Weg in die Kabine nach dem Schlusspfiff ging unter tosendem Applaus vonstatten. Und ganz allgemein seien "Publikum und Stimmung" im Ausweichquartier nördlich von Wien "super" gewesen, wie Polster festhielt.
"Als Innenverteidiger verpflichtet, im Sturm überragend"
Auch für die Spieler der Wiener Viktoria war es ein nicht alltäglicher Fußballabend. Ungewöhnlich war die Position, die Dominik Rotter einnahm.
Der 34-Jährige kam im Sommer 2023 zur Viktoria und wurde in der letzten Saison mit 21 Treffern Torschützenkönig der Ostliga. Im Cup gegen die Salzburger lief der Routinier, der im Jahr 2010 kurzzeitig bei Arminia Bielfelfeld gespielt hatte, überraschend als zentraler Innenverteidiger auf.
"Wir haben ihn als Innenverteidiger verpflichtet, er ist aber auch im Sturm überragend", erklärte Coach Polster beim "ORF". "Heute mussten wir die Abwehr stabilisieren, in der Regionalliga wird er wieder vorne spielen."
Der "Aushilfs-Verteidiger" war mit dem Auftritt seiner Mannschaft ebenfalls zufrieden. "Wir haben das relativ gut gelöst, gegen eine Champions-League-Mannschaft. Die ersten zwei Tore so früh haben uns das Genick gebrochen, wir haben aber dann trotzdem lange standgehalten."
Laut Rotter stehe die Wiener Viktoria zu Unrecht auf dem letzten Tabellenplatz der Regionalliga Ost. Das soll sich demnach schnellstmöglich ändern. "Wir nehmen jetzt das Positive mit, haben die Partie genossen. Es war ein super Erlebnis für uns. Jetzt schauen wir, dass wir in der Meisterschaft Punkte machen."
Futsal-Nationalkeeper lässt Salzburgs Angreifer stehen
Neben Rotter stand auch Torhüter Matthias Sadilek ein ums andere Mal im Mittelpunkt. Der 24-Jährige, der auch im österreichischen Futsal-Nationalteam spielt, ließ die Salzburger Angreifer mit geschickten Haken gleich mehrmals ins Leere laufen.
Für den ehemaligen Jugendspieler der Wiener Austria war die Begegnung mit der Lijnders-Elf "ein schönes Erlebnis. Viele Fans waren da, auch von unserer Seite. Ich hoffe, da kommt ein bisschen etwas in die Mannschaftskasse", schmunzelte der Keeper und hoffte, dass von den Einnahmen auch etwas für das Team übrigbleibt.
Die nächste Partie für Polster & Co. steht bereits am Samstag an. Im Keller-Duell geht es gegen den Vorletzten aus Gloggnitz – dann wieder in Meidling.