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Löw trotz DFB-Pleite gegen Frankreich optimistisch

Die DFB-Elf steht nach einer erneuten Niederlage mit dem Rücken zur Wand.

Löw trotz DFB-Pleite gegen Frankreich optimistisch

Nach der herben 0:3 Pleite gegen Holland, musste sich die deutsche Nationalmannschaft nun auch Weltmeister Frankreich mit 1:2 geschlagen geben.

Bundestrainer Joachim Löw bleibt trotz der zweiten Niederlage in Folge und dem drohenden Abstieg in der Nations League ruhig. "Ich bin über das Ergebnis enttäuscht. Das 1:2 hätte nicht sein müssen. Wir waren mit dem Weltmeister absolut auf Augenhöhe und sind für unser gutes bis sehr gutes Spiel nicht belohnt worden", sagte der Bundestrainer in der "ARD".

Der Weltmeister-Trainer von 2014 blickt optimistisch nach vorne: "Mir macht einiges Hoffnung und Mut. Die Leistung heute war gut, einige junge Spieler haben Potenzial, brauchen aber noch Erfahrung. Die Leistung heute war auch nach der herben Kritik in den vergangenen Tagen sehr konzentriert. Das macht mir Mut für die Zukunft."

Frankreich mit Qualität und Glück

Die neu überlegte Taktik schien sich laut Löw am Anfang ausgezahlt zu haben: "Nach dem Spiel in den Niederlanden wollten wir Veränderungen bringen. Die Franzosen hatten lange keinen Zugriff auf unsere Grundordnung. Wir konnten uns gut lösen und befreien."

Dennoch kam die "Equipe Tricolore" nach dem deutschen Führungstreffer duch Toni Kroos per Elfmeter (14.) zurück: "Frankreich hat individuell eine unglaubliche Klasse und nutzt jede Unachtsamkeit. Wir haben eine sehr gute Reaktion gezeigt, mutig gespielt und das Herz in die Hand genommen."

"Wenn wir cleverer sind, machen wir das 2:0 und werden das Spiel gewinnen. Jetzt müssen wir mit dem schlechten Ergebnis leben", sagt Löw.

In der 62. Minute erzielte Antoine Griezmann den Ausgleich. In der 80. Minute war es abermals Griezmann der die Partie durch einen Elfmeter drehte. Ein Penalty, der laut Löw so nicht zu Stande hätte kommen dürfen: "Das war sicherlich kein Elfmeter. Mats berüht Matuidi nicht, sondern der Franzose steigt ihm auf den Fuß. Jetzt hätten alle Gegner des Videobeweises ihn gern gehabt."

Abstieg soll vermieden werden

Angesprochen auf einen möglichen Abstieg in der Nations League gibt sich Löw kämpferisch: "Das wollen wir vermeiden. Wir haben immer noch die Möglichkeit, den Abstieg aus eigener Kraft zu vermeiden, wenn Frankreich in den Niederlanden gewinnt."

"Wir wollen eigentlich nicht absteigen, aber unser Denken ist auf zwei Jahre ausgelegt und die EM-Qualifikation steht über allem. Das nächste Turnier ist das wichtigste Ziel", sieht Löw seine Prioritäten klar verteilt.

Diese von Löw angesprochenen Ziele will er mit einem bedingten Umbruch erreichen: "Wir müssen sukzessive einen Umbruch einleiten, die jungen Spieler brauchen aber noch ein bisschen Erfahrung. Wenn man dauerhaft erfolgreich sein soll, braucht man eine gute Mischung."

Der Bundestrainer hält weiter an seinen erfahrenen Spielern fest: "Es sind noch drei, vier ältere Spieler dabei, alle anderen sind jung. Nur mit Jungen kann man auch nicht spielen. Die anderen Spieler haben nicht von heute auf morgen das Fußballspielen verlernt. Mats Hummels, Toni Kroos oder Manuel Neuer sind super Spieler. Die Jungen brauchen auch diesen Halt."

DFB-Spieler zeigen sich enttäuscht

Kapitän Manuel Neuer empfindet das Ergebnis als nicht gerecht: "Jogi Löw und das Trainerteam hatten einen klaren Plan und der ist im Prinzip auch aufgegangen. Das Resultat spiegelt das Spiel wieder nicht wider."

"In der ersten Halbzeit haben wir sehr mutig gespielt und es hat ausgesehen, als ob wir in Holland 3:0 gewonnen hätten und nicht gegen den Weltmeister spielen, sondern gegen ein Frankreich, das Angst vor uns hat. Das ist bitter und enttäuschend", meint der Bayern-Torhüter weiters.

Nico Schulz sieht das ganze ähnlich wie sein Kapitän und meint: "Wir haben zweimal in der Defensive nicht aufgepasst und nach dem 1:0 nicht nachgelegt. Wir sind defensiv besser gestanden als gegen Holland und haben wenig zugelassen."

Torschütze Toni Kroos versucht nicht zu verzagen: "Natürlich bin ich enttäuscht. Gerade wenn man so ein Spiel macht, wo vieles funktioniert, was man sich erhofft hatte, man sich dann aber wieder nicht belohnt. Trotzdem sehe ich erstmal keinen Grund, dass wir uns erschießen."

Abschließend sagt der Mittelfeld-Mann von Real Madrid noch: "Im November sind wieder zwei Spiele und dann geht's weiter. Das langfristige Ziel muss die EM 2020 sein. Wie wir dahin kommen, ist mir egal. Hauptsache wir kommen da hin."

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