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Real hadert mit 0:0 und Schiri: "Zwei klare Elfer"

Barcelona verteidigt sich, Real hätte sich laut Zidane "mehr verdient".

Der Clasico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid war nicht so denkwürdig wie viele Duelle der beiden Erzrivalen zuvor.

Am Ende steht ein 0:0 mit dem beide Seiten aufgrund der Tabellensituation leben können, beide Teams liegen punktegleich an der Tabellenspitze, Barcelona ist mit einer zwei Tore besseren Tordifferenz Erster.

Alles in allem war die Performance beider Teams enttäuschend, vor allem Barcelona agierte über weite Strecken harmlos. Real-Trainer Zinedine Zidane meinte nach dem Spiel: "Ich finde es nur schade für meine Spieler. Sie haben einen großen Aufwand betrieben und hätten mehr verdient gehabt. Aber wir sind in jedem Fall auf dem richtigen Weg."

Casemiro ärgerte sich ebenfalls über den Endstand: "Wir hatten die Kontrolle des ganzen Spiels. In so einem Spiel gibt es natürlich Momente, in denen Barcelona den Ball hat, aber meiner Meinung nach, hatten wir das Spiel zu 95 Prozent unter Kontrolle."

Real haderte aber im Nachhinein nicht nur mit dem Ergebnis sondern auch mit dem Schiedsrichter.

"Das waren zwei klare Elfmeter"

Alejandro Hernandez Hernandez ließ viel laufen, ein Abseitstor von Gareth Bale zählte nach Videobeweis zurecht nicht.

Allerdings sorgten vor allem zwei Strafraumszenen für Empörung bei den Madrilenen. Kapitän Sergio Ramos hielt nämlich fest: "Wir haben es in der Halbzeit gesehen. Auf den Bildern sieht man klar, dass es zwei klare Elfmeter sind. Aber jetzt kann man daran nichts mehr ändern. Der Videoassistent ist da, um zu helfen. Das ist nicht passiert. Es wird auch uns passieren, dass wir einen Elfmeter verschulden und es nicht überprüft wird."

Im Mittelpunkt dieser vermeintlichen Strafstoß-Szenen stand beide Male der aufgerückte Innenverteidiger Raphael Varane. Beim ersten Mal "schlitzte" ihm Clement Lenglet mit den Stollen den Oberschenkel auf. Beim zweiten Mal wurde er von Ivan Rakitic offensichtlich so lange am Trikot zurückgehalten, bis er den Ball nicht mehr erreichen konnte.

Beide Gegenspieler sind sich jedoch keiner Schuld bewusst und spielen die Aktionen herunter.

Elfer? Lenglet und Rakitic sind sich keiner Schuld bewusst

Lenglet meinte zum unglücklichen Tritt gegen den Oberschenkel von Varane: "Ich wollte den Ball mit dem Kopf mit voller Wucht klären, leider habe ich dabei Varane getroffen. Ich bin kein Spieler, der den Zusammenstoß sucht. Für mich war es kein Elfmeter."

Dabei gibt der Franzose zu, dass er seinen Gegenspieler getroffen hat. Rakitic hingegen will von einem Elfmeterfoul an Varane nichts wissen. "Wir ziehen beide ordentlich und so ist es im Fußball, wir schenken uns nichts. Darüber muss ich nichts sagen."

Casemiro holte sogar zu einer längeren Predigt aus, wobei er den Schiedsrichter für die gute Leitung lobte, jedoch schon die eine Aktion hinterfragte, bei welcher der VAR eingreifen hätte sollen:

"Der Schiedsrichter versucht immer sein Bestes. Auf dem Platz hatte ich etwas Zweifel, ob es wirklich ein Elfmeter ist. Wenn man aber in der Kabine mit Varane spricht und die Hämatome an seinem Bein sieht, dann ist man natürlich etwas wütend. Nicht, da der Elfmeter nicht gepfiffen wurde, sondern weil der Schiedsrichter sich die Szene nicht mal angesehen hat. Er hätte Elfmeter pfeifen können oder eben nicht, aber er sollte sich das wenigstens selbst anschauen. Er hätte sich nur 30 Sekunden Zeit nehmen sollen. Wir hätten es dann akzeptiert, wenn er nicht auf Elfmeter entschieden hätte. Es war ein Elfmeter und eine Rote Karte."

Barca-Coach Valverde: "Real hat uns große Probleme bereitet"

Am Ende fanden sich beide Kontrahenten jedoch mit dem Remis ab. Auch Real konnte mit dem Unentschieden im Camp Nou leben.

"Wenn man am Ende nicht gewinnt, kann man nicht zufrieden sein. Es ist aber immer positiv, wenn man punktet. Wir haben ein Real Madrid mit viel Persönlichkeit gesehen – und das in einem Stadion, in dem es gegen eine Mannschaft, die immer in Ballbesitz ist, immer sehr schwer ist. Wir haben sie vor große Schwierigkeiten gestellt und haben sehr wenige Fehler gemacht. Wir sind zwei Mannschaften, die einen großen Respekt voreinander haben", gab sich Ramos versöhnlich.

Auch Barcelona-Trainer Ernesto Valverde war zwar nicht unzufrieden mit dem Ergebnis, gab aber schon einige Probleme mit der Spielweise von Real zu. "Wir konnten uns nicht immer so von ihrem Druck lösen, wie wir es gerne getan hätten. Sie haben eine gute Taktik und uns große Probleme bereitet. Madrid macht hier immer ein gutes Spiel."

Große Hochrechnungen für die Tabelle will Valverde aber dadurch noch nicht anwenden. "Die Tabelle ist mir egal, es verbleiben noch viele Spiele. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Die letzten beiden Jahre, in denen wir mit großem Abstand gewonnen haben, waren nicht normal."

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