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Lionel Messis lukrative Qual der Wahl

Manchester City, PSG, USA, Argentinien - wohin geht die Reise des Weltstars?

Lionel Messis lukrative Qual der Wahl Foto: © getty

Er ist nach Vertragsende beim FC Barcelona ablösefrei, leisten können sich den sechsmaligen Weltfußballer Lionel Messi aber nur wenige Vereine.

Sein bisheriger Arbeitgeber ist laut Angaben von Präsident Joan Laporta nicht darunter. Bei der Pressekonferenz am Freitagvormittag schoben die Katalanen im Fall Messi den schwarzen Peter der spanischen La Liga zu (Alle Infos >>>).

Mit Manchester City und Paris Saint-Germain werden vor allem zwei Klubs als mögliche Destinationen für den 34-jährigen Argentinier genannt. Ein Überblick über Messis Optionen.

OPTION #1 - MANCHESTER CITY

Das Geld ist da. Selbst wenn der Klub, der mehrheitlich der Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi gehört, erst am Donnerstag die angeblich 100 Millionen Pfund (117 Mio. Euro) schwere Ausstiegsklausel für den englischen Nationalspieler Jack Grealish von Aston Villa aktiviert hat. Finanziell muss man sich um ManCity keine Sorgen machen. Allerdings soll auch Tottenhams Stürmerstar Harry Kane ante portas stehen. In der City-Offensive würde es damit langsam eng werden.

Für die "Citizens" spricht allerdings ein Trainer, der Messi bestens kennt - und umgekehrt. Mit Pep Guardiola gewann der Argentinier 2009 und 2011 bei Barcelona unter anderem zweimal die Champions League. ManCity soll bereits im Sommer 2020 Messis erste Wahl gewesen sein, als dieser nach Unstimmigkeiten mit der damals amtierenden Clubführung Barcelona schon einmal verlassen wollte.

Pep Guardiola machte allerdings klar, dass sein einstiger Lieblingsspieler beim FC Barcelona in den aktuellen Gedanken von Manchester City keine Rolle spiele. Der englische Meister hatte eben erst am Donnerstag Grealish verpflichtet. "Und er wird die Nummer 10 tragen. Wir waren überzeugt von Grealish und überzeugt, dass Leo bei Barca bleiben würde", sagte Guardiola nach dem abrupten Ende der Messi-Ära bei den Katalanen.

OPTION #2 - PARIS SAINT-GERMAIN

Auch hier gilt vor allem eines: Geld ist ausreichend vorhanden. Der Klub gehört ebenfalls schwerreichen Scheichs aus Katar, die vor allem eines wollen: Erfolg für ihre Investitionen. Laut einem Bericht von "The Athletic" soll Messi am Donnerstagabend, als sein Aus bei Barcelona verlautbart wurde, selbst zum Hörer gegriffen haben, um seinen Landsmann und PSG-Coach Mauricio Pochettino anzurufen.

Zum Telefonat äußerte sich Pochettino während einer PSG-Pressekonferenz am Freitag ausweichend. Er bestätigte aber, dass die Verantwortlichen Messi im Blick hätten. Der Verein evaluiere die Optionen und sein Landsmann sei eine davon. "Manchmal bieten sich Gelegenheiten, manchmal nicht", sagte Pochettino.

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Was für PSG sprechen würde: Messis Wiedervereinigung mit seinem ehemaligen Barcelona-Sturmpartner Neymar. Auch sein Landsmann Angel di Maria ist bei den Parisern engagiert.

Nach aktuellem Stand der Dinge gelten die Pariser als Favoriten auf eine Verpflichtung Messis. Wie "L'Equipe" berichtet, wird PSG Messi ein Angebot für einen Dreijahres-Vertrag vorlegen, wobei das finale Vertragsjahr optional ist. Der Argentinier könnte in der französischen hauptstadt pro Saison 40 Millionen Euro netto verdienen.

OPTION #3 - FC BARCELONA

Einige Beobachter in Spanien behaupten, dass das angekündigte Ende der Messi-Ära ein großer Bluff des FC Barcelona ist. Dieser wolle mit der Ankündigung, dass der größte Star der Liga wegen finanzieller Vorgaben eben diese verlassen müsse, Druck ausüben, dass die Regeln aufgeweicht werden. In Spanien wird für jeden Klub ein Gehaltsrahmen festgelegt, der sich an Einnahmen und Ausgaben orientiert. Jener für Barcelona war infolge der wirtschaftlichen Probleme des Vereins in Folge der Corona-Krise im Vorjahr fast auf die Hälfte reduziert worden.

"Ich will keine falschen Hoffnungen wecken", antwortete Laporta am Freitag auf die Frage, ob bezüglich eines Messi-Verbleibes bereits das letzte Wort gesprochen sei. Ausgeschlossen ist es nicht - nach den jüngsten Wortmeldungen erscheint das Szenario einer neuerlichen Wende in der Saga aber weniger realistisch. "Der Klub steht über allem", sagte der Barca-Präsident. "Sogar über dem besten Spieler der Welt." Mit der Darstellung, die Regeln der spanischen Liga seien nach 21 Jahren Schuld am Abgang, können in jedem Fall beide Seiten ihr Gesicht wahren.

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OPTION #4 - CHELSEA

Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Laut "Diario AS" buhlen auch die "Blues" um die Unterschrift des Argentiniers. Klub-Eigentümer Roman Abramovich hat das nötige Kleingeld, um sich die Dienste des Superstars zu sichern.

Die Londoner suchen dringend Verstärkung für die Offensive. Romelu Lukaku steht auf der Wunschliste der Engländer ganz oben. Sollte sich aber tatsächlich die Chance ergeben, Messi zu holen, wird Chelsea wohl keine Sekunde zögern und nichts unversucht lassen, um den Coup zu landen.

OPTION #5 - DIE USA

Jüngst weilte Messi mit seiner Ehefrau und den drei Söhnen in Miami auf Urlaub. Der dortige Klub namens Inter gilt aber auch als mögliche Anlaufstelle. Zumindest wurde darüber spekuliert, ehe die Verhandlungen mit dem FC Barcelona endgültig gescheitert sind. Dass der Klub von David Beckham zum jetzigen Zeitpunkt von Messis Karriere aber bereits eine ernsthafte Option ist, darf bezweifelt werden. Messi hat sich nach dem Gewinn der Copa America, seinem ersten großen Titel mit Argentinien, in diesem Sommer auch die WM Ende 2022 in Katar zum Ziel gesetzt. Ob die Major League Soccer (MLS) seinen Ansprüchen schon davor genügt - fraglich.

Eine weitere Variante wäre, nach Manchester City irgendwann auch noch in den USA zu spielen. Der New York City FC verfügt über dieselben Mehrheitseigentümer wie der englische Meister. Laut Angaben des US-Senders ESPN könne Messi bei einer Vertragsunterschrift für City jederzeit von Manchester nach New York wechseln, wann immer er selbst das wolle.

OPTION #6 - ARGENTINIEN

Im Jahr 2000 verließ der Ausnahmekönner seine argentinische Heimat. Als 13-Jähriger kehrte er Jugendklub Newell's Old Boys den Rücken um in Barcelona eine Weltkarriere hinzulegen. Bei den Katalanen entpuppte sich Messi, trotz zahlreicher lukrativen Angebote diverse Großklubs in den vergangenen Jahren, als vereinstreu. Für lange Zeit galt ein Karriereende im Camp Nou als unbestritten. 

Sollte Messi den Fußball-romantischen Aspekt berücksichtigen und weitere finanzielle Abstriche eingehen - für eine Verlängerung bei Barca hätte der Weltstar Gehaltseinbußen akzeptiert - könnte eine Rückkehr nach Argentinien im Raum stehen. Als Vorbild könnte Diego Maradona dienen, der seine Europa-Karriere mit dem Transfer zu Newell's beendete.

VIDEO - Messis schönste Tore in La Liga:


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