Brasilien: Abstiegskampf pur und vogelwildes Titelduell

Völlig verrücktes Meisterschaftsfinale

Dass der Fußball die verrücktesten Geschichten schreibt, unterstreicht auch der Umstand, dass Fluminense inmitten seines sportlichen Überlebenskampfes auf kuriose Art und Weise noch ins Titelrennen eingreifen kann.

Das Team, bei dem bis vor kurzem noch Real-Madrid-Legende Marcelo unter Vertrag stand, trifft am finalen Spieltag nämlich auf Palmeiras - ein Klub, der ebenso noch mitten im Titelkampf steckt.

Vor dem finalen Spieltag rangiert Palmeiras mit drei Punkten Rückstand auf Botafogo RJ nämlich auf Platz zwei - und hat somit noch eine realistische Chance, Meister zu werden. Und damit Geschichte zu schreiben. Mit dem dritten Meistertitel in Folge würden die "Verdão" nämlich ausgerechnet den Landes-Rekord von Stadtrivale FC Sao Paulo einstellen.

Wie das Schicksal es so will, trifft aber ausgerechnet der Rekordhalter am alles entscheidenden letzten Spieltag auf Tabellenführer Botafogo. Und hat das Schicksal des rekordjagenden Rivalen damit quasi selbst in der Hand.

Palmeiras: Das Schicksal hängt am Erzrivalen

Auf Seiten von Palmeiras sind deshalb die Befürchtungen groß, dass Erzrivale Sao Paulo (6.) gegen Botafogo eine Niederlage absichtlich in Kauf nimmt, um einen historischen Meisterschafts-Hattrick des Stadtrivalen zu verhindern.

Eine These, die alles andere als weit hergeholt sein dürfte - Sao-Paulo-Coach Luis Zubeldia kündigte bereits Rotationen an, so dürfte unter anderem Starspieler Lucas Moura eine "schonungsbedingte" Pause bekommen. Palmeiras-Coach Abel Ferreira gab sich im Vorfeld des großen Schicksalsduells wenig optimistisch im Hinblick auf mögliche Schützenhilfe vom großen Rivalen.

Am Sonntag (20:00 Uhr) braucht Palmeiras vor heimischem Publikum jedenfalls einen Sieg - und muss darauf hoffen, dass der FC Sao Paulo im Parallelspiel die Motivation aufbringt, Spitzenreiter Botafogo zu schlagen und seinem Erzrivalen den vereinseigenen Titelrekord auf dem Silbertablett zu servieren.