Mit ihren Trainern auf den Tribünen gehen Napoli und Inter Mailand in die Titelentscheidung der Serie A.
Neapels Antonio Conte fasste wie Inters Simone Inzaghi in der vorletzten Runde Rot aus, sie sitzen am Freitag (20.45 Uhr) ihre Sperren ab. Tabellenführer Napoli geht mit einem Punkt Vorsprung auf den regierenden Meister ins Finale. Die Süditaliener spielen daheim im Stadio Diego Armando Maradona gegen Cagliari. Inter ist in Como zu Gast und auf fremde Hilfe angewiesen.
Für Napoli liegt der "Scudetto" wie im Vorjahr bereit. Lange hatten die Süditaliener auf ihren dritten Meistertitel nach jenen beiden in der Maradona-Ära (1987, 1990) warten müssen. Nun winkt der Gewinn der zweiten Meistertrophäe binnen drei Jahren.
"Wir sind schon länger ganz vorne, trotz vieler Schwierigkeiten in dieser Saison. Aber wir haben uns nie beschwert, haben immer nach vorne geblickt und jetzt wollen wir etwas Undenkbares und Historisches für Napoli erreichen", sagte Conte.
Titel mit Napoli "sicher anders"
Mit Napoli zu triumphieren sei "sicher anders als bei Klubs, die es gewohnt sind, Titel und Trophäen zu sammeln", so der ehemalige Coach von Juventus, Chelsea, Tottenham und auch Inter. Die Mailänder hatte Conte von 2019 bis 2021 betreut. Bei Napoli arbeitet er in seiner ersten Saison. Die Mannschaft hat Conte vor allem defensiv gefestigt. Nur 27 Gegentore hat Napoli in den bisherigen 37 Runden kassiert - Bestwert in der Liga.
Inter führt indes die Liste der erzielten Tore mit 77 Treffern an. Marko Arnautovic hätte beim 2:2 gegen Lazio Nummer 78 erzielen können. Der eingewechselte Wiener ließ in der Nachspielzeit die große Möglichkeit auf den Siegestreffer aus, was ihm herbe Kritik in Italiens Gazetten einbrachte.
Wie es mit Arnautovic in Mailand weitergeht, ist offen. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus.
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Cagliari und Como ohne Druck
Für Cagliari und Como geht es um wenig. Die Sarden sind bereits gerettet, die Lombarden mit Matthias Braunöder werden die Saison auf Rang zehn beenden. Braunöder brachte es bisher auf acht Einsätze in der Serie A, seit Ende Oktober hat er aber kaum noch gespielt.
Das in Italiens Oberhaus praktizierte Prozedere bei Punktegleichstand scheint eher unwahrscheinlich. Dann würden Napoli und Inter ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden austragen. Dazu müssten die Neapolitaner jedoch verlieren und Inter ein Remis holen.