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Rassismus-Skandal im PSG-Scouting aufgedeckt

Das Scoutingsystem des französischen Top-Klubs arbeitete mit unethischen Methoden:

Rassismus-Skandal im PSG-Scouting aufgedeckt Foto: © getty

Neues von "Football Leaks"! Zusammen mit den französischen Medien "Mediapart" und "France 2" deckt die Enthüllungsplattform einen handfesten Rassismus-Skandal bei Paris Saint Germain auf.

Die Ermittlungen ergaben, dass bis zum Frühling 2018 nach "Rasse" und Ethnie beim französischen Top-Klub gescoutet wurde. So waren alle Scouts der Pariser angehalten, in ihren Spielerberichten Talente in eine von vier Kategorien einzuordnen: Französisch (Français), Nordafrikanisch (Maghrébin), Westindisch (Antillais) und Schwarzafrikanisch (Afrique noir).

Anzumerken ist, dass diese Kategorisierung bei Jugendlichen innerhalb von Frankreich zu tragen kam, es sich also auschließlich um in Frankreich geborene bzw. aufgewachsene Jugendliche handelte.

Transfer kam wegen Hautfarbe nicht zustande

Ein besonderer Härtefall diesbezüglich trägt den Namen Yann Gboho. Der in der Elfenbeinküste geborene Mittelfeldspieler geriet 2014 13-jährig auf das Radar von PSG-Scout Serge Fournier, der dem Jugendlichen vom FC Rouen die Note 2+ erteilte. Die bestmögliche Note, eine 1, vergab Fournier laut eigener Aussage nie.

Trotz des augenscheinlichen Talents des mittlerweile 17-jährigen Kampfmannschafts-Mitglieds von Stade Rennes verzichtete man in Paris auf eine Verpflichtung.

In einem geleakten Protokoll einer Sitzung von mehreren Pariser Nachwuchtrainern und dem damaligen nationalen Chefscout Marc Westerloppe wird Letzterer folgendermaßen zitiert: "Es gibt ein Problem mit der Orientierung des Klubs. Eine Balance in der Durchmischung wird benötigt. Es gibt zu viele Westinder und Afrikaner rund um Paris." Dabei soll es sich um eine Anweisung von der Klubführung gehandelt haben.

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