Noch ist nicht abzusehen, wann sich die Fußball-Welt nach der Corona-Krise wieder in normalen Bahnen bewegt - falls sie das überhaupt tun sollte.
Für die Anhänger des FC Liverpool besonders bitter, dass ihr Team auf dem fast unaufhaltsamen Durchmarsch zum langersehnten, ersten Meistertitel seit Einführung der Premier League in letzter Sekunde durch das Virus gestoppt wird.
Trainer Jürgen Klopp sieht sich in der Verantwortung, einige Worte an die Fans zu richten - und sie in einem Brief auf die wichtigen Dinge des momentanen Lebens hinzuweisen.
"Es ist nicht der Moment, an dem die Gedanken eines Fußball-Trainers wichtig sein sollten, aber ich verstehe, dass unsere Anhänger etwas vom Team wissen wollen und ich übernehme das", fängt der Deutsche an.
"Natürlich wollen wir nicht in leeren Stadien antreten oder Spiele absagen. Aber wenn es dabei hilft, einen Einzelnen gesund zu halten - nur einen - werden wir es tun und keine weiteren Fragen stellen. Wenn es um die Wahl zwischen Fußball und dem Wohl der Gesellschaft geht, gibt es keinen Wettbewerb. Wirklich nicht."
Kein Gedanke an Fußball
Der FC Liverpool würde voll hinter der Entscheidung stehen, die Premier League zu pausieren. "Wir haben Mitglieder von Teams, gegen die wir spielen, krank werden gesehen. Das Virus hat gezeigt, dass es keine Immunität für jene gibt, die im Fußball arbeiten."
Vor diesem Hintergrund würde auch Klopp sich schwer tun, Dinge zu schreiben, die mit dem Fußball zu tun hätten: "Ja, ich bin der Manager dieses Teams und trage damit eine Verantwortung für unsere Zukunft auf dem Platz. Aber im jetzigen Moment, mit so vielen Menschen in unserer Stadt, der Region, dem Land und der Welt im Angesicht von Angst und Unsicherheit, wäre es komplett falsch, über irgendetwas anderes zu sprechen als darüber, dass die Menschen den Anordnungen der Experten folgen und auf sich selbst und ihr Gegenüber achten sollen."
Die Nachricht des Teams würde sich nur um das Wohlergehen der Fans drehen: "Setzt eure Gesundheit an erste Stelle. Nehmt keine Risiken. Denkt an die Verwundbaren in unserer Gesellschaft und handelt, wo immer möglich, mit Rücksicht auf sie."
