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Jose Mourinho haut auf Manchester United hin

Startrainer lässt kein gutes Haar an Ex-Verein und spricht über Zukunft.

Jose Mourinho haut auf Manchester United hin Foto: © getty

Jose Mourinho hat bisher geschwiegen, seitdem seine Zeit bei Manchester United zu Ende gegangen ist.

Der 55-Jährige sondiert den Markt, hält aber in Hinblick auf einen neuen Job fest, dass er noch immer "zum Top-Level im Fußball" gehört. Aktuell ist er als Experte beim Asien-Cup für "beIN Sports" tätig - und lässt seinem Frust über das Aus bei den "Red Devils" freien Lauf.

Vor allem die Strukturen, die Spielern die Möglichkeit geben, Macht auswirken zu können, stößt dem Portugiesen sauer auf.

In diesem Zusammenhang erinnert er sich an einen Satz von Alex Ferguson: "Ich glaube, es war als Manchester United David Beckham an Real Madrid verkauft hat - wenn ich mich nicht irre. Den Satz vom Größten überhaupt in der Premier League, Sir Alex Ferguson, habe ich nie vergessen: An dem Tag, an dem ein Spieler wichtiger ist, als der Klub - Goodbye!"

Mourinho übt Kritik an United und Strukturen

Mourinho spielt damit auf die Machtspielchen mit Superstar Paul Pogba an, auch sonst sei die Untergrabung der Autorität des Managers nur möglich gewesen, weil es die Strukturen und nicht vorhandene Zwischenpositionen bei Man United nicht gebe.

"Der Manager ist da, um die Spieler zu coachen, aber der Manager ist nicht da, um um jeden Preis die Disziplin zu wahren. Die Struktur muss geschaffen werden. Die Struktur muss vorhanden sein, um den Manager zu schützen und damit die Spieler fühlen, dass Regeln gelten und sie nicht in eine Situation kommen, wo sie glauben, mehr Macht zu haben, als sie sollten."

Mourinho scheint einen Sportdirektor vermisst zu haben, was auch als Kritik am stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Ed Woodward verstanden werden kann, der aus dem wirtschaftlichen und nicht sportlichen Bereich kam. Bei ihm stieß Mourinho bei Transfers teilweise auf Granit.

"Was ich damit sagen will, ist, dass wir nicht mehr in der Zeit leben, in welcher der Coach ganz alleine so viel Macht hat, dass er mit Spielern fertig werden kann und eine Erziehungs-Beziehung zu ihnen hat und es manchmal Konfrotationen mit Spielern gibt, die nicht gerade vorbildhafte Profis sind", so Mourinho weiters.

Platz 2 mit Manchester United mehr wert als 25 Titel?

"Mou" vermisst eine Struktur, vom Eigentümer, über einen CEO, Sportdirektor bis hin zum Manager, um alle Probleme behandeln zu können, die der moderne Fußball mit sich bringt.

"Für mich muss ein Klub sehr gut organisiert sein, um mit allen Arten von Situationen umgehen zu können und wo der Manager nur der Manager ist und nicht der Mann, der auch noch versuchen muss, dass alle die Disziplin behalten und Spieler erziehen muss."

Wenn sich Mourinho schon in Rage redet, dann so richtig. Einen kleinen Seitenhieb kann er sich nicht verkneifen. Denn trotz Riesen-Erfolgen und Titeln mit Chelsea, Inter Mailand und Real Madrid führt er einen Teilerfolg mit Manchester United als größte Leistung an.

"Wenn ich euch sage, dass ich durchaus überlege, dass es einer meiner größten Erfolge war, mit Manchester United Zweiter in der Premier League zu werden, werdet ihr sagen, dass das verrückt ist. Er hat 25 Titel gewonnen und sagt, dass der zweite Platz eine der größten Leistungen war, aber ich halte daran fest, weil die Leute nicht wissen, was dort hinter den Kulissen abgeht."

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