Endstand
2:2
0:2, 2:0
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Drama in Dortmund! BVB schenkt Bayern den Titel

Dem BVB versagen kurz vor der Ziellinie die Nerven, die Borussen verschenken den Titel. Bayern zeigt sich letztlich im Fernduell nervenstärker.

Drama in Dortmund! BVB schenkt Bayern den Titel

Der FC Bayern München ist erneut  deutscher Meister!

Borussia Dortmund bricht am finalen 34. Spieltag der deutschen Bundesliga unter dem hohen Erwartungsdruck zusammen und holt im Heimspiel gegen Mainz 05 nur ein 2:2-Unentschieden.

Der BVB verspielt damit die historische Titelchance im Meisterschaftsduell mit den Bayern, der seine Hausaufgabe beim 1. FC Köln mit einem späten 2:1-Arbeitssieg erledigt und zum elften Mal in Folge (!) die deutsche Meisterschale in die Luft stemmen darf.

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Schockstarre! Mainz überrumpelt den BVB

Schon einige Stunden vor Anpfiff herrscht Gänsehautstimmung rund um den Signal Iduna Park. Ein Meer aus schwarz-gelben Fans macht sich für den Showdown bereit, genießt zunächst die sommerlichen Temperaturen, ehe es in den Hexenkessel geht. 80.000 BVB-Anhänger peitschen ab Minute eins ihr Team an.

Dortmund versucht von Beginn an, eine ausgeglichene Mischung zwischen Risiko und Sicherheit zu finden. Es gestaltet sich eine weitestgehend verhaltene Anfangsphase.

Dann der plötzliche Schock für den BVB: Mainz tritt einen Eckball scharf an die kurze Stange, Andreas Hanche-Olsen entwischt seinem Bewacher und nickt im Tiefflug zur Führung ein (15.). Ein großes Raunen geht durch das Stadion.

Hallers Elfer-Drama

Dann kommt es Schlag auf Schlag: Nur drei Minuten später bittet der VAR, nach einem Foul an Malen im Strafraum, Schiedsrichter Marco Fritz zum Monitor. Nach Sichtung der Bilder folgt der Fingerzig auf den Punkt. Sebastien Haller (19.) tritt an, kann die Hoffnung auf den Rasen zurückbringen – scheitert jedoch!

Große Verunsicherung breitet sich in diesen Minuten in den Reihen der Dortmunder aus.

Mainz macht sich diesen Umstand zunutze und spielt mit breiter Brust in Richtung Dortmunder Tor und schießt den wackeligen BVB noch weiter unter Zugzwang. ÖFB-Legionär Karim Onisiwo darf aus sieben Metern einköpfen, Kobel ist derweil noch mit den Fingerspitzen dran, kann das 0:2 aber nicht verhindern (24.).

Der BVB agiert in der Folge bemüht und will den Druck sichtlich abschütteln, hat jedoch Probleme, die tief stehende Abwehr der Mainzer zu überwinden.

Kurz vor der Pause bäumt sich Dortmund nochmal auf: Zuerst fasst sich Hummels ein Herz, zieht aus rund 20 Metern ab und zwingt Mainz-Gaolie Finn Dahmen zu einer Glanzparade (45.). Dann trifft Donyell Malen nach einem hohen Ball an die zweite Stange nur das Außennetz (45.+4).

Hoffnungsschimmer durch Guerreiro

Auch nach Seitenwechsel schwimmt die Dortmunder Defensive gehörig: Mainz-Offensivmann Jae-sung Lee bekommt das Spielgerät von Onisiwo perfekt in den Lauf gespielt und zieht im Fallen ab. Dortmund kann sich bei Schlussmann Gregor Kobel bedanken, dass die Titelentscheidung noch nicht endgültig fällt (48.).

Das Dortmunder Drama nimmt weiter seinen Lauf: Onisiwo lässt die Stange wackeln (58.), im Gegenzug bringt Haller eine Moukoko-Flanke nicht im Tor unter (59.).

Der so wichtige Anschlusstreffer sollte aber noch fallen: Rapahael Guerreiro bringt den BVB nochmal ran, kann per Innenstange auf 1:2 verkürzen (69.). Das Stadion und die Hoffnung lebt plötzlich wieder!

Dortmund braucht weiterhin ein Wunder und wirft in der Schlussphase alles in die Waagschale. In der Nachspielzeit macht Süle spät aber doch das 2:2 (90.+6). Am Ende soll der Treffer aber nicht reichen, um den Titel einzuheimsen.

Blitztor: Coman bringt Bayern auf Titelkurs

Indes hat der FC Bayern ebenfalls seine Probleme, bleibt am Ende aber wieder der lachende Sieger.

Für so manche Mannschaft war das Rhein Energie Stadion des 1. FC Köln schon ein hartes Pflaster. Auch die Bayern bekommen anfänglich zu spüren, dass die Geißböcke an diesem Tag nichts leichtfertig herschenken werden.

Die Tuchel-Elf gewinnt aber an Ruhe sowie Ballbesitz, schiebt die Kugel mit Tempo durch die eigenen Reihen und sticht dann eiskalt zu: Kingsley Coman bekommt das Zuspiel von Sane auf der linken Seite, zieht nach innen und schlenzt unhaltbar ins lange Eck – 1:0 für die Münchner, die zu diesem Zeitpunkt erstmals an Dortmund vorbeiziehen und nach dem Titel greifen.

Die Münchner finden nun immer besser in den Rhythmus. Thomas Müller wird von Pavard per Flanke bedient und setzt einen Kopfball ans Aluminium (19.).

Köln kann unterdessen immer wieder Nadelstiche setzen, einen solchen kann Ex-Austrianer Eric Martel bei seinem Solo-Lauf durch die Bayern-Abwehr aber nicht verwerten (23.).

Musiala wird zum Titel-Helden

In der Folge lassen die Bayern die Hausherren ihr Spiel aufziehen, werden passiver, um in der  Nachspielzeit dann doch nochmal zuzuschlagen. Leroy Sane wird von  Serge Gnabry mit einem idealen Steckpass auf die Reise geschickt und erhöht gekonnt auf 2:0 – das Tor hat jedoch nur wenige Sekunden Bestand, nachdem der VAR ein Sane-Handspiel aufdeckt.

In der zweiten Hälfte verpassen es die Bayern, den Deckel drauf zu machen. Die Kölner kommen dem Ausgleich immer näher und verzweifeln in der 61. Minute an Keeper Yann Sommer, der einen Selke-Kopfball an die Querlatte lenkt.

Die Entscheidung in einem der spannendsten Titelrennen aller Zeit lässt nach wie vor auf sich warten, fällt dann aber vermeintlich durch den VAR. Gnabry ist im Sechzehner bei einer Kölner Hereingabe mit der Hand dran – Elfmeter! ÖFB-Legionär Dejan Ljubicic tritt an und versenkt die Kugel im Netz (81.).

Der Titel scheint nun doch wieder in Dortmunds Händen, während die Bayern sich noch nicht aufgeben. Die Spannung bleibt aufrecht, der Titelkampf erreicht nur kurze Zeit später seinen nächsten Höhepunkt: Jamal Musiala fällt der Ball nach einem geblockten Schuss vor die Füße. Das Bayerngewächs nimmt Maß und schiebt zum 2:1 rechts unten ein (89.) – das Goldtor zum Titelgewinn!

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