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Haftstrafe gegen Bayern-Kicker angeordnet

Den Franzosen holt aktuell ein Justiz-Urteil aus dem Jahr 2019 ein:

Haftstrafe gegen Bayern-Kicker angeordnet Foto: © getty

Der französische Weltmeister Lucas Hernandez könnte beim FC Bayern München wegen eines möglichen Haftantritts länger ausfallen.

Der 25-Jährige muss am 19. Oktober vor einem Strafgericht in Madrid erscheinen. Das bestätigte ein Justizsprecher am Donnerstag. Dort solle Hernandez angeben, in welchem Gefängnis seiner Wahl er eine sechsmonatige Haftstrafe spätestens zehn Tage später antreten will. Die Haftstrafe war schon 2019 in Madrid verhängt worden.

Hintergrund des Falls ist ein handgreiflicher Streit im Februar 2017 mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau. Beide wurden damals wegen häuslicher Gewalt zu gemeinnütziger Arbeit und einem sechsmonatigen Kontaktverbot verurteilt.

Sie versöhnten sich jedoch und verreisten noch während der sechs Monate gemeinsam, berichtete die spanische Sportzeitung "As". Bei der Rückkehr wurde dieser Verstoß gegen das Kontaktverbot aktenkundig und Hernandez später wegen Missachtung der Auflage zu der Haftstrafe verurteilt.

Gericht lehnt Aussetzung der Haftstrafe ab

In Spanien bleibt ein Kontaktverbot auch dann bestehen, wenn es eine Versöhnung gegeben hat, damit niemand zu einer solchen Aussöhnung genötigt werden kann. Seine Frau kam glimpflicher davon, weil ihr die auferlegte Kontaktsperre im Augenblick der gemeinsamen Reise noch nicht offiziell zugestellt gewesen sei, schrieb "As".

Die Anwälte von Hernandez hatten beantragt, die Haftstrafe auszusetzen, was das Gericht aber den Berichten zufolge ablehnte. Sie legten daraufhin nach Angaben des Justizsprechers Rechtsmittel ein zur nächst höheren Gerichtsinstanz. Allerdings bezweifelten spanische Medien, dass dieses Gericht schnell genug entscheiden würde, um Hernandez einen Haftantritt zu ersparen.

Hernandez hat Unterstützung des FC Bayern

Der Verteidiger war vor zwei Jahren als Münchner Rekordeinkauf für rund 80 Millionen Euro von Atletico Madrid zu den Bayern gewechselt.

Die wollten sich zu den juristischen Problemen von Hernandez nicht im Detail äußern und sicherten ihm Unterstützung zu. "Zunächst einmal sind das private Dinge von Lucas Hernandez, das will ich auch nicht bewerten", sagte Vereinspräsident Herbert Hainer am Donnerstagabend.

"Er geht nächste Woche da runter und dann wird das verhandelt und dann sehen wir weiter." Auf die Frage, ob der FC Bayern Hernandez unterstütze, antwortete Hainer: "Ja, selbstverständlich." Von Hernandez' Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

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