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Werder Bremen atmet nach Wunder auf

Die Hanseaten sehen die Relegation als Geschenk:

Werder Bremen atmet nach Wunder auf Foto: © getty

Werder Bremen darf einmal kräftig durchatmen. Der Traditionsklub hat sich in die Relegation gerettet. Seit 1981 sind die Bremer ununterbrochen in der deutschen Fußball-Bundesliga vertreten. Damit das so bleibt, müssen die Werderaner mit ÖFB-Verteidiger Marco Friedl am Donnerstag zu Hause und am folgenden Montag auswärts (jeweils 20.30 Uhr) aber auch noch den Dritten der 2. Bundesliga niederringen.

"Die brutale Drucksituation bleibt bestehen", erklärt Werder-Trainer Florian Kohfeldt nach dem 6:1-Kantersieg gegen den 1. FC Köln, mit dem sein Team am Samstag die Chance ergriffen hatte. Schützenhilfe hatten die Grün-Weißen von Union Berlin erhalten, das den Rivalen Fortuna Düsseldorf mit 3:0 in die 2. Liga schickte.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Zwei Endspiele für Werder

"Wir haben jetzt zwei Spiele, in denen es um alles geht", sagt Kohfeldt. "In der Hinsicht hat sich nicht viel verändert. Der kleine, aber feine Unterschied ist, dass wir es jetzt selbst in der Hand haben. Aber wir dürfen keinen Millimeter nachlassen, keinen Millimeter! Denn jetzt haben wir die nächsten zwei Endspiele."

Friedl wird auch darin eine wichtige Rolle spielen. Der 22-jährige Tiroler überzeugt gegen Köln auf der linken Außenbahn mit einem Assist und leitete zudem den Führungstreffer ein. 27 von 34 Bundesligaspielen hat der Linksverteidiger in der abgelaufenen Saison bestritten, seiner ersten nach dem im Vorsommer permanent gemachten Wechsel von Bayern München nach Bremen.

"Was für ein Spiel", schrebt Friedl nach dem Schützenfest auf Instagram. "Jetzt haben wir noch zwei Finalspiele - volle Konzentration und volle Kraft. Wir können und wir werden." Tatsächlich scheint der Glaube ans eigene Team in Bremen plötzlich wieder vorhanden. "Jetzt ist die Tür wieder offen, die Chance ist da", sagt Werders Aufsichtsratschef Marco Bode.

Trauer in Düsseldorf

In Düsseldorf dagegen herrscht Trauerstimmung. Die Fortuna verspielte den Relegationsplatz in Berlin, der Klub steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Oberösterreicher Kevin Stöger, nach seinem Kreuzbandriss im Frühjahr wieder Stammspieler, wird Düsseldorf verlassen. Auch der Vertrag von Ex-ÖFB-Teamspieler Markus Suttner läuft aus.

Der Trainer dagegen wird der Fortuna auch in der zweiten Liga erhalten bleiben. "Ich freue mich auf die Aufgabe, es wiedergutmachen zu können", sagte Uwe Rösler, der das Team im Jänner auf dem letzten Tabellenplatz von Friedhelm Funkel übernommen hatte. "Wir müssen eine neue Mannschaft aufbauen." Nicht weniger als 17 Spielerverträge enden. Rösler: "Einen Umbruch wird es schon geben."

Mittelfeldspieler Stöger soll bei mehreren Erstligisten im Gespräch sein, darunter auch Fast-Aufsteiger VfB Stuttgart. Im Nachwuchs der Schwaben war der 26-Jährige groß geworden, ehe es ihn über Kaiserslautern, Paderborn und Bochum nach Düsseldorf verschlug. Im ÖFB-Nationalteam wartet der langjährige U21-Teamspieler noch auf seinen ersten Einsatz.

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