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Beispiel Wolf: Leihen ist das neue Kaufen!

Die Corona-Krise hat den Transfermarkt mächtig verändert:

Beispiel Wolf: Leihen ist das neue Kaufen! Foto: © GEPA

Überraschend kommt der Transfer von Leipzigs Hannes Wolf zu Borussia Mönchengladbach nicht.

Was aber auf den ersten Blick verwundert, ist das bevorzugte Leihgeschäft der Gladbacher. Gerade, weil Gladbachs Trainer Marco Rose den ÖFB-Legionär aus seiner Zeit bei Salzburg bestens kennt, hätte nicht viel gegen einen direkten Kauf gesprochen. Auch dürften sich die Intressenten nach Wolfs durchwachsener Saison in Leipzig in Grenzen halten.

Doch die internationale Transfer-Politik hat sich geändert. Leihen ist das neue Kaufen.

Klub-Budget ist limitiert

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Hauptgrund: Die Corona-Krise. Denn das Transfer-Budget der Klubs ist durch die anhaltende Pandemie limitiert. Leihgeschäfte bieten sich an.

So dachten es sich auch die Verantwortlichen der Gladbacher. Leipzigs geforderte Ablösesumme von 10 Millionen Euro für Roses Wunschspieler waren utopisch, kein Verein ist bereit, die Summe für den Offensivspieler zu zahlen. Dennoch wollten die Sachsen den Steirer nicht unter Wert verkaufen.

Der Verlust wäre vor allem in Hinblick auf die Bilanz-Abrechnung zu groß gewesen, wie "Sport Bild" beleuchtet. Wolf wurde erst vor einem Jahr für 12 Millionen Euro von RB Salzburg gekauft, kam aufgrund einer schwerwiegenden Verletzung aber nur auf fünf Pflichtspiel-Einsätze.

Leihe mit Kaufverpflichtung als Lösung

Die Lösung: Eine Leihe mit Kaufverpflichtung. Die "Fohlen" zahlen für die einjährige Leihe 1,5 Millionen Euro an die Leipziger. Setzt sich Wolf in Gladbach durch und bestreitet eine festgelegte Anzahl an Pflichtspielen muss die Borussia den Grazer unter Vertrag nehmen und eine Ablösesumme von 9,5 Millionen Euro an Leipzig zahlen.

Für beide Seiten eine "Win-Win-Ausleihe", wie der "kicker" titelt. Leipzig bekommt für Wolf - wenn auch mit einem Jahr Verspätung - die gewünschte Ablösesumme, Gladbach hat eine Spielzeit lang Zeit, das Geld bereitzustellen. Sollte sich Wolf in Gladbach nicht durchsetzen, müssen die "Fohlen" den Spieler nicht unter Vertrag nehmen.

Leihgeschäfte als gängige Praxis

Leihgeschäfte sind in der deutschen Bundesliga mittlerweile zu einer gängigen Praxis geworden. Vor allem RB Leipzig verfolgt das Prinzip. So leiht Leipzig Benjamin Henrichs von AS Monaco aus, Angelinho von Manchester City und Patrick Schick von AS Rom - alle drei Spieler mit der Option auf einen Kaufvertrag.

Ähnlich lief es auch bei Salzburgs Ex-Spieler Hee-chan Hwang ab. Leipzig überwies zunächst nur 9 Millionen Euro an die Mozartstädter. Beide Klubs einigten sich aber auf eine entsprechende Nachzahlung sowie eine Beteiligung bei einem Weiterverkauf des Koreaners.

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